Profil
Bild zeigt Daniel Feyler / Geschäftsführer von PKV mit Plan

Daniel Feyler

Geschäftsführer & PKV-Experte

INHALT

    Dein Weg zu Top-Medizin mit planbaren Beiträgen im Alter.

    PKV mit Hashimoto: Wie gut sind meine Chancen?

    Hashimoto-Thyreoiditis und private Krankenversicherung – für viele Betroffene klingt das nach einer schwierigen Kombination. Die Diagnose einer chronischen Autoimmunerkrankung der Schilddrüse steht in den Patientenakten, und die Sorge ist groß, dass dieser eine Eintrag alle Türen zur PKV verschließt.
    pkv-trotz-hashimoto

    Doch wie sieht die Realität aus? Sind die Chancen wirklich so schlecht, wie viele befürchten, oder gibt es Wege, trotz Hashimoto in die private Krankenversicherung zu kommen? Die Antwort fällt überraschend positiv aus und hängt von einigen Faktoren ab, die ich dir in diesem Artikel zeigen werde.

    Aus meiner täglichen Beratungspraxis weiß ich, dass Hashimoto heute meist als überschaubares Risiko gilt. Eine gut behandelte Hashimoto-Erkrankung führt in der Regel zu keinen größeren Problemen bei der PKV-Aufnahme.

    Die gute Nachricht vorweg: Mit der richtigen Vorbereitung und Strategie ist die Aufnahme in die PKV oft problemlos möglich, häufig sogar ohne Aufpreis. Die entscheidende Frage ist nicht nur, ob du mit Hashimoto in die PKV kommst, sondern auch zu welchen Konditionen und wie du deine Aufnahmechancen maximierst.

    PKV mit Hashimoto: Wie gehen Versicherer mit der Vorerkrankung um?

    Versicherer behandeln Hashimoto-Thyreoiditis als chronische Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die zu einer dauerhaften Unterfunktion führt. Diese Diagnose begleitet dich ein Leben lang, erfordert meist eine lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormonen (L-Thyroxin) und regelmäßige ärztliche Kontrollen.

    Die Gesundheitsprüfung bei der PKV-Antragstellung ist detailliert und fragt nach allen Vorerkrankungen, auch nach chronischen Erkrankungen wie Hashimoto. Die Versicherungen erwarten vollständige und korrekte Angaben, und wer hier etwas verschweigt, riskiert später den Verlust des gesamten Versicherungsschutzes. Das ist keine theoretische Gefahr, sondern passiert in der Praxis immer wieder.

    Worauf achten die Versicherer genau?

    Die Versicherer schauen sich mehrere wichtige Punkte an, wenn sie deine Hashimoto-Erkrankung bewerten. Aktuelle Befunde und Laborwerte spielen eine zentrale Rolle: Ein stabiler TSH-Wert im Normbereich ohne starke Schwankungen signalisiert, dass deine Schilddrüsenunterfunktion gut eingestellt ist. Idealerweise legst du aktuelle Blutwerte vor, die eine stabile Einstellung bestätigen.

    Die Therapie und Medikamentendosis sind ebenso wichtig. Gib an, welche Medikamentendosis du nimmst (zum Beispiel L-Thyroxin) und seit wann. Eine seit längerer Zeit unveränderte Dosis zeigt, dass du gut eingestellt bist.

    Der Verlauf und weitere Befunde werden ebenfalls geprüft: Wurde bei dir nur eine Unterfunktion festgestellt, oder gab es aktive Entzündungsphasen? Existieren Knoten oder Zysten an der Schilddrüse? Einige Versicherer knüpfen eine normale Aufnahme daran, dass keine Schilddrüsenknoten oder kein Kropf (Struma) vorliegen.

    Ärztliche Atteste und Berichte sind Gold wert. Sammle Dokumente von deinem Hausarzt oder Endokrinologen. Ein aktuelles Attest, das deine Diagnose und stabilen Werte zusammenfasst (etwa „TSH stabil, Patient beschwerdefrei unter Therapie“), kann Wunder wirken.

    Viele Versicherer fordern bei Hashimoto sogar explizit einen ausführlichen Befundbericht oder Facharztbericht an. Bereite dich darauf vor, solche Unterlagen mit dem Antrag einzureichen.

    Ich bring dich trotz Vorerkrankung in die PKV.

    Die Dauer der Erkrankung und Prognose spielen ebenfalls eine Rolle.

    Hashimoto ist nicht heilbar, aber langfristig gut kontrollierbar. Wenn du schon vor Jahren diagnostiziert wurdest und seitdem ohne Komplikationen lebst, betone das. Versicherer sehen ein länger stabil verlaufendes Krankheitsbild wesentlich entspannter als einen frischen Befund.

    Die anonyme Risikovoranfrage als strategischer Vorteil

    Ein wichtiger Strategie-Tipp bei Vorerkrankungen ist die anonyme Risikovoranfrage. Dabei lässt du über einen Makler oder Versicherungsberater unverbindlich bei verschiedenen PKVs anfragen, ob und zu welchen Bedingungen sie dich versichern würden.

    Das hat zwei entscheidende Vorteile: Erstens keine Spuren im HIS. Stellst du blind einen Antrag und wirst abgelehnt, meldet der Versicherer das unter Umständen an das Hinweis- und Informationssystem (HIS) der Versicherungen. Dann wissen auch andere Gesellschaften, dass du abgelehnt wurdest, und deine Chancen sinken bei allen.

    Mit einer anonymen Voranfrage verhinderst du diesen negativen Eintrag, weil du ja formal keinen Antrag gestellt hast.

    Zweitens kannst du Konditionen vergleichen. Durch Voranfragen findest du heraus, welcher Versicherer dich ohne oder nur mit geringem Zuschlag aufnehmen würde, und welcher vielleicht strenge Auflagen will. Die Unterschiede sind je nach Gesellschaft enorm – von normaler Annahme bis Ablehnung ist alles möglich.

    In der Praxis läuft das so: Dein Berater schickt (auf Wunsch anonymisiert) deine Gesundheitsdaten an ausgewählte Versicherer und fragt, wie sie deinen Fall bewerten. Du bekommst dann Rückmeldungen wie „Annahme ohne Zuschlag“, „Annahme mit X% Risikozuschlag“ oder „Ablehnung“, noch bevor du einen Antrag stellst. Anhand dieser Informationen kannst du den für dich passendsten Versicherer auswählen, ohne gleich deine Karten offenlegen zu müssen.

    Wie hoch ist der Risikozuschlag bei Hashimoto?

    Der Risikozuschlag bei Hashimoto bewegt sich in einer Spanne, die viele positiv überrascht.

    Früher war Hashimoto teils ein K.o.-Kriterium als „unheilbare Autoimmunerkrankung“, doch heutzutage ist die Lage deutlich entspannter. Die meisten privaten Krankenversicherer betrachten Hashimoto heute als überschaubares Risiko, solange es gut eingestellt ist.

    Typische Risikozuschläge für Hashimoto im Überblick

    SituationTypischer RisikozuschlagAufnahmechancen
    Gut eingestellte Unterfunktion, keine Knoten0–10 % oder ohne ZuschlagSehr gut
    Stabile Einstellung, leichte Befunde10–20 %Gut
    Aktive Entzündungsphase, Begleiterkrankungen20–30 % oder AblehnungEingeschränkt
    Beamte (Öffnungsaktion)Maximal 30 %Garantiert

    Die Zuschläge variieren stark zwischen den Versicherern. Manche akzeptieren Hashimoto komplett ohne Aufpreis.

    Was beeinflusst die Höhe des Risikozuschlags?

    Die Stabilität deiner Einstellung ist der wichtigste Faktor. Ein stabiler TSH-Wert im Normbereich ohne starke Schwankungen über mehrere Jahre zeigt dem Versicherer, dass du gut behandelt bist und keine Folgekosten zu erwarten sind. Eine seit langem unveränderte Medikamentendosis bestätigt diese Stabilität zusätzlich.

    Das Vorhandensein von Schilddrüsenknoten oder einem Kropf wird kritischer bewertet. Einige Versicherer knüpfen eine Aufnahme ohne Zuschlag daran, dass keine Knoten vorliegen. Falls doch Knoten vorhanden sind, kann das zu einem Zuschlag oder sogar zu einem Leistungsausschluss führen.

    Begleiterkrankungen verschlechtern die Aussichten. Wenn neben Hashimoto auch andere Autoimmunerkrankungen, Depressionen oder Stoffwechselstörungen dokumentiert sind, wird der Risikozuschlag höher ausfallen oder die Aufnahme könnte schwieriger werden. Die Versicherer sehen hier ein erhöhtes Risiko für multiple Behandlungskosten.

    Die Dauer der Erkrankung und der bisherige Verlauf spielen ebenfalls eine Rolle. Wer seit Jahren stabil eingestellt ist und keine Komplikationen hatte, wird deutlich besser bewertet als jemand mit einer frischen Diagnose oder häufig wechselnden Therapien.

    Praxisbeispiele aus meiner Beratung

    Eine Kundin mit gut eingestellter Hashimoto-Thyreoiditis kam zu mir mit der Sorge, keine PKV zu bekommen.

    Ihre Laborwerte waren seit drei Jahren stabil, sie nahm täglich 100 µg L-Thyroxin, und es gab keine Schilddrüsenknoten. Von fünf angefragten Versicherern nahmen zwei sie ohne jeden Zuschlag auf, zwei boten 5% beziehungsweise 10% Risikozuschlag an, und nur einer wollte einen Leistungsausschluss für Schilddrüsenerkrankungen.

    Sie entschied sich für einen der Versicherer ohne Zuschlag, und ihre monatlichen Beiträge lagen bei 420 Euro für einen sehr guten Tarif. Über 30 Jahre gerechnet spart sie durch die normale Aufnahme im Vergleich zu einem 20% Zuschlag etwa 30.000 Euro.

    Ein anderer Fall war komplexer: Ein selbstständiger Berater, Mitte 40, hatte neben Hashimoto auch leichte Schilddrüsenknoten und erhöhte Antikörperwerte. Hier lagen die Angebote zwischen 12% und 25% Risikozuschlag, und ein Versicherer lehnte ab. Er entschied sich für einen Anbieter mit 12% Zuschlag bei 450 Euro Grundbeitrag, was 54 Euro monatlich mehr bedeutet.

    Das ist über die Jahre eine Mehrbelastung, aber dafür hat er vollen Schutz ohne Leistungsausschluss.

    Anonyme Risikovoranfrage bei Hashimoto

    Die anonyme Risikovoranfrage ist bei Hashimoto nicht zwingend notwendig wie bei schweren Vorerkrankungen, aber sie ist extrem hilfreich und verschafft dir einen strategischen Vorteil.

    Sie ist ein risikofreier Testlauf für deinen PKV-Antrag, bei dem deine Gesundheitsdaten ohne Namensnennung an ausgewählte Versicherer übermittelt werden.

    Der entscheidende Schutz liegt darin, dass deine persönlichen Daten wie Name, Adresse und Geburtsdatum komplett anonym bleiben. Es erfolgt kein Eintrag im HIS (Hinweis- und Informationssystem der Versicherungswirtschaft), selbst bei Ablehnungen.

    HIS-Problem beim PKV-Antrag mit Hashimoto

    Das HIS-Problem ist bei Hashimoto weniger gravierend als bei anderen Erkrankungen, aber trotzdem relevant. Wird ein PKV-Antrag abgelehnt, erfolgt ein Eintrag in diesem System, und andere Versicherer können diese Information abrufen.

    Da manche Versicherer bei Hashimoto strenger sind als andere, könnte eine Ablehnung bei Versicherer A deine Chancen bei Versicherer B verschlechtern, obwohl dieser dich eigentlich aufgenommen hätte.

    So läuft die anonyme Risikovoranfrage ab

    Du beauftragst einen spezialisierten PKV-Makler, der die anonyme Anfrage übernimmt, und das ist für dich kostenlos, weil die Finanzierung über die Versicherungs-Courtage läuft.

    Der Makler erfasst dann alle hashimoto-bezogenen Informationen: Diagnosezeitpunkt, TSH-Werte und andere Laborparameter, Medikamentendosis und Stabilität der Einstellung, Vorhandensein von Knoten oder Kropf sowie alle Begleiterkrankungen.

    Dann werden ärztliche Unterlagen gesammelt: Aktuelle Laborberichte mit TSH, fT3 und fT4-Werten, Ultraschallbefunde der Schilddrüse falls vorhanden, Arztberichte zur Verlaufsbeobachtung sowie ein aktuelles Attest über die stabile Einstellung.

    Der Makler entfernt alle Identifikationsmerkmale, bereitet die medizinischen Daten professionell auf und wählt strategisch die anzufragenden Versicherer aus.

    Die Weiterleitung erfolgt dann gleichzeitig an mehrere PKV-Anbieter, und nach 7 bis 14 Tagen liegen alle Antworten vor. Die Versicherer geben konkrete Aussagen ab: normale Annahme, Risikozuschlag, Leistungsausschluss oder Ablehnung.

    Warum die Voranfrage bei Hashimoto sinnvoll ist

    Die enormen Unterschiede zwischen Versicherern machen die Voranfrage wertvoll.

    Die Landeskrankenhilfe (LKH) bot in einem Fall sofort Schutz ohne Einschränkungen und Zuschläge an. Auch die Hallesche Krankenversicherung signalisierte „ohne Einschränkungen versicherbar“, sofern kein Kropf vorliegt. Die DKV prognostizierte hingegen +12% auf den Beitrag, und die R+V bot in einer Voranfrage einen Ausschluss aller Schilddrüsenerkrankungen an.

    Diese Unterschiede bei ein und derselben Hashimoto-Vorgeschichte machen deutlich, warum die anonyme Voranfrage so wertvoll ist. Ohne Voranfrage könntest du beim „falschen“ Versicherer landen und einen hohen Zuschlag oder Ausschluss akzeptieren, obwohl ein anderer Versicherer dich ohne Aufpreis genommen hätte.

    Die anonyme Risikovoranfrage bietet dir strategische Vorteile. Du gewinnst Zeit für weitere Optimierungen wie die Sammlung aktueller positiver Atteste, kannst zusätzliche Ultraschalluntersuchungen machen lassen, um Knoten auszuschließen, und bekommst eine realistische Einschätzung deiner tatsächlichen Aufnahmechancen.

    Du vermeidest unrealistische Erwartungen und kannst eine fundierte Entscheidung treffen, bei welchem Versicherer du den besten Deal bekommst.

    Ausschluss: In diesen Fällen wird Hashimoto schwierig für die PKV

    Die gute Nachricht ist, dass Hashimoto allein nur selten zu einer kompletten Ablehnung führt.

    Die meisten Versicherer sehen eine gut eingestellte Schilddrüsenunterfunktion als geringes Risiko an. Trotzdem gibt es Situationen, in denen die Aufnahme schwieriger wird oder sogar scheitern kann.

    Wann wird es bei Hashimoto kritisch mit der Aufnahme in die PKV?

    Aktive Entzündungsphasen machen Versicherer nervös.

    Wenn deine Hashimoto noch in der aktiven Entzündungsphase ist mit stark schwankenden Werten und häufigen Dosisanpassungen, werden viele Versicherer vorsichtig. Die Barmenia hätte bei einer „entzündeten Schilddrüse“ früher abgelehnt, erst bei der leichtesten Form (nur Unterfunktion, keine akute Entzündung) kam ein Zuschlag ins Spiel.

    Große Schilddrüsenknoten oder ein ausgeprägter Kropf können problematisch sein. Manche Versicherer wie die Hallesche knüpfen ihre Aufnahme ohne Zuschlag explizit daran, dass kein Kropf vorliegt. Falls größere Knoten vorhanden sind, die möglicherweise operiert werden müssen, sehen Versicherer ein erhöhtes Kostenrisiko.

    Begleitende Autoimmunerkrankungen verschlechtern die Aussichten deutlich. Wenn neben Hashimoto auch Diabetes Typ 1, Zöliakie, rheumatoide Arthritis oder andere Autoimmunerkrankungen diagnostiziert sind, wird die Aufnahme schwieriger. Die Versicherer befürchten dann ein generell erhöhtes Immunsystem-Risiko mit multiplen Behandlungskosten.

    Instabile Einstellung mit häufigen Arztbesuchen und Therapiewechseln wird kritisch bewertet. Wenn deine Hashimoto schwer einzustellen ist und du ständig zum Endokrinologen musst oder verschiedene Medikamentenkombinationen ausprobierst, sehen Versicherer ein höheres Risiko als bei jemandem, der seit Jahren stabil auf einer gleichbleibenden Dosis läuft.

    PKV trotz Hashimoto: Grenzfälle mit guten Aufnahmechancen

    Leichte Unterfunktion ohne Entzündungsaktivität ist meist unproblematisch.

    Sobald die akute Entzündung abgeklungen ist und „nur“ die Unterfunktion bleibt, stehen die Chancen auf eine normale Annahme sehr gut. Viele Versicherer behandeln diesen Zustand fast wie eine normale Schilddrüsenunterfunktion.

    Lange stabile Einstellung ohne Komplikationen überzeugt die Versicherer. Wer seit fünf oder zehn Jahren auf der gleichen L-Thyroxin-Dosis gut eingestellt ist, regelmäßig kontrolliert wird und keine Probleme hat, wird von vielen Versicherern ohne Zuschlag akzeptiert. Die Landeskrankenhilfe und die Hallesche haben in solchen Fällen normal aufgenommen.

    Keine Knoten im aktuellen Ultraschall verbessert die Chancen erheblich.

    Die Barmenia hat in einem Fall einen vorgesehenen 5%-Aufschlag erlassen, sofern keine Knoten vorliegen. Wenn du also einen aktuellen Ultraschallbefund ohne Knoten vorlegst, kannst du damit bei manchen Versicherern punkten.

    Leistungsausschlüsse bei Hashimoto

    Leistungsausschlüsse sind bei Hashimoto weniger gebräuchlich als Risikozuschläge, kommen aber vor. Ein Leistungsausschluss bedeutet, dass spezifische Behandlungen dauerhaft vom Versicherungsschutz ausgenommen werden. Bei Hashimoto betrifft das typischerweise „Schilddrüsenerkrankungen und deren Folgen“.

    Die R+V bot in einer Voranfrage an, bestimmte Tarife ohne Zuschlag zu gewähren, dafür aber mit einem Ausschluss aller Krankheiten und Folgen der Schilddrüse. Das ist keine optimale Lösung, denn gerade für deine Schilddrüsenbehandlung bräuchtest du die PKV ja eigentlich. Alternativ nannte R+V in einem anderen Tarif einen Zuschlag von etwa 25 Euro statt Ausschluss.

    Ein Leistungsausschluss ist fast immer die schlechtere Wahl gegenüber einem moderaten Risikozuschlag. Du zahlst zwar nominal weniger Beitrag, aber im Ernstfall bleibst du auf allen Kosten für deine Schilddrüse sitzen: L-Thyroxin, Laborkontrollen, Ultraschall, eventuelle Operationen. Ein Zuschlag von 10% bis 20% ist langfristig meist günstiger, weil du dafür vollen Schutz hast.

    Der Basistarif bleibt als allerletzte Option immer bestehen. Er hat eine Aufnahmepflicht ohne Risikoprüfung, erlaubt keine Risikozuschläge oder Ausschlüsse, kommt aber mit einem Höchstbeitrag von 942,64 Euro monatlich in 2025 und eingeschränkten Leistungen auf GKV-Niveau. Bei Hashimoto alleine wirst du aber praktisch nie in diese Situation kommen.

    Sonderfall: Wie kommen Beamte mit Hashimoto in die PKV?

    Beamte mit Hashimoto haben über die Öffnungsaktion einen garantierten Zugang zur PKV, und das ist ein enormer Vorteil gegenüber anderen Berufsgruppen. Die Öffnungsaktion ist ein brancheneinheitliches Verfahren der PKV, das allen Beamten innerhalb der ersten 6 Monate nach Verbeamtung eine erleichterte Aufnahme garantiert.

    Vorteile der Öffnungsaktion für Beamte mit Hashimoto

    Die Öffnungsaktion bietet eine Aufnahmegarantie ohne Ablehnungsmöglichkeit, unabhängig vom Gesundheitszustand. Keine Leistungsausschlüsse sind erlaubt, und hashimoto-bezogene Behandlungen sind vollständig versichert.

    Der Risikozuschlag ist auf maximal 30% des Grundbeitrags begrenzt, es gibt kein Aufnahmehöchstalter, und du hast Anspruch auf normale beihilfekonforme Tarife mit vollem Leistungsschutz.

    Berechtigte Personengruppen für die Öffnungsaktion umfassen Beamte auf Probe, Zeit oder Lebenszeit, Richter mit Beihilfeanspruch, Kirchenbeamte mit Beihilfeanspruch sowie Soldaten, Bundesgrenzschutz, Polizei und Feuerwehr.

    Seit 2019 können auch Beamte auf Widerruf wie Beamtenanwärter und Referendare die Öffnungsaktion nutzen, und auch Angehörige wie Ehepartner und Kinder profitieren, wenn der Beamte selbst PKV-versichert ist.

    Risikozuschlag und die Beihilfe

    Der Risikozuschlag bei Hashimoto wird über die Öffnungsaktion oft gar nicht oder nur moderat ausgeschöpft, weil viele Versicherer Hashimoto als geringes Risiko einschätzen. Falls doch ein Zuschlag erhoben wird, ist er auf maximal 30% begrenzt.

    Das Besondere für Beamte: Weil du nur etwa 50% oder weniger versichern musst (der Rest läuft über Beihilfe), bezieht sich ein eventueller Risikozuschlag nur auf diesen Anteil. Ein Zuschlag von 20% auf einen halben Beitrag bedeutet effektiv nur 10% Mehrkosten auf den hypothetischen Vollbeitrag.

    Das ist meist immer noch deutlich günstiger als die GKV für Beamte, weil du dort den vollen Beitrag ohne Arbeitgeberzuschuss zahlen müsstest.

    6-Monats-Frist bei der Öffnungsaktion für Beamte nicht verpassen

    Die kritische 6-Monats-Frist darf nicht verpasst werden.

    Die Antragstellung muss innerhalb von 6 Monaten nach erstmaliger Verbeamtung erfolgen, wobei das Datum der Antragstellung maßgeblich ist, nicht der Versicherungsbeginn. Die Öffnungsaktion kann nur ein einziges Mal genutzt werden, und wer die Frist versäumt, muss den normalen Weg über die Gesundheitsprüfung gehen.

    Für Beamtenanwärter gibt es zwei mögliche Zeitpunkte: Option 1 ist als Beamter auf Widerruf, dann aber zunächst nur im Basistarif möglich, oder Option 2 nach Verbeamtung auf Probe, dann ist Vollschutz verfügbar. Meine Empfehlung bei Hashimoto ist klar: Warten bis zur Verbeamtung auf Probe für bessere Tarifoptionen, es sei denn, du möchtest aus anderen Gründen schon früher abgesichert sein.

    Nicht alle PKV-Anbieter nehmen an der Öffnungsaktion teil. Große teilnehmende Versicherer sind Debeka, Barmenia, DKV, Signal Iduna, HUK-Coburg, Münchener Verein und Süddeutsche Krankenversicherung.

    PKV-AnbieterÖffnungsaktion
    Allianz Private Krankenversicherungs-AG
    BBKK Bayerische Beamtenkrankenkasse AG
    Barmenia Krankenversicherung AG
    Central Krankenversicherung AG (jetzt Generali)
    DBV Deutsche Beamtenversicherung
    Debeka Krankenversicherungsverein a.G.
    DKV Deutsche Krankenversicherung AG
    Generali Deutschland Krankenversicherung AG
    Hallesche Krankenversicherung auf Gegenseitigkeit
    HUK-Coburg Krankenversicherung AG
    Inter Krankenversicherung AG
    LKH Landeskrankenhilfe V.V.a.G.
    Münchener Verein Krankenversicherung a.G.
    ottonova Krankenversicherung AG
    SDK Süddeutsche Krankenversicherung a.G.
    SIGNAL IDUNA Krankenversicherung a.G.
    UKV Union Krankenversicherung AG
    Versicherer im Raum der Kirchen Krankenversicherung AG

    Fazit: „Hashimoto ist kein Hindernis für die PKV, wenn du gut eingestellt bist“

    Mit Hashimoto in die PKV zu kommen ist deutlich einfacher, als viele denken. Die Chancen stehen sogar sehr gut, wenn deine Erkrankung stabil eingestellt ist und du keine gravierenden Begleitbefunde hast.

    Die anonyme Risikovoranfrage ist bei Hashimoto nicht zwingend notwendig, aber sie verschafft dir einen wertvollen Überblick über die unterschiedlichen Konditionen der Versicherer. Manche nehmen dich ohne Zuschlag, andere mit 5% bis 20%, und nur wenige lehnen ab. Wer ohne diese Absicherung einen Antrag stellt, könnte beim „falschen“ Versicherer landen und unnötig viel bezahlen.

    Für Beamte ist die Öffnungsaktion der sicherste Weg in die PKV, aber bei Hashimoto oft gar nicht zwingend notwendig, weil viele Versicherer auch im regulären Verfahren problemlos aufnehmen. Trotzdem solltest du die 6-Monats-Frist nutzen, um auf der sicheren Seite zu sein.

    „Hashimoto ist kein Hindernis für die PKV, wenn du gut eingestellt bist und strategisch vorgehst. Die meisten Versicherer sehen eine stabile Schilddrüsenunterfunktion als geringes Risiko an, und mit den richtigen Unterlagen und einer guten Vorbereitung steht deinem Wechsel in die PKV nichts im Weg.

    Über den Autor
    Ich bin Daniel Feyler aus dem beschaulichen Lautertal in Oberfranken. Seit 2009 berate ich Menschen in ganz Deutschland zur PKV – meist digital, manchmal persönlich. Was als Interesse an Versicherungsthemen begann, wurde zur Berufung: Menschen durch den PKV-Dschungel zu navigieren. Abseits der Beratung genieße ich die Ruhe hier in Bayern.