Die Versicherer lehnen bei Colitis ulcerosa in über 90 Prozent der Fälle ab. Die wenigen Angebote haben extreme Zuschläge oder schließen alle CU-bedingten Behandlungen aus.
Der Grund: Die Kosten sind unkalkulierbar. Biologika kosten 20.000 bis 50.000 Euro pro Jahr, dazu wiederholte Klinikaufenthalte und das Operationsrisiko.
In diesem Ratgeber zeige ich dir, warum die Öffnungsaktion für Beamte oft die einzige Lösung ist, wie der Basistarif funktioniert und welche Dokumentation du brauchst.
Wie geht die PKV mit Colitis ulcerosa um?
Chronische Erkrankungen wie Colitis ulcerosa werden von PKV-Unternehmen oft als untragbares Risiko angesehen.
In einer Übersicht von Versicherungsportalen wird Colitis ulcerosa ausdrücklich unter den „nicht versicherbaren Krankheiten“ aufgeführt. Wer beim Antrag Colitis ulcerosa angibt, muss mit einer Ablehnung oder zumindest deutlichen Vertragsauflagen rechnen.
| Entscheidung der PKV | Mögliche Situation bei Colitis ulcerosa | Erläuterung |
|---|---|---|
| Annahme ohne Einschränkungen | Nur denkbar bei vernachlässigbarem Risiko (praktisch nie bei CU) | Voraussetzung wäre vollständig ausgeheilte/fehldiagnostizierte Erkrankung. In der Praxis ausgeschlossen, da Colitis ulcerosa chronisch ist. |
| Annahme mit Risikozuschlag | Evtl. bei sehr mildem Verlauf, langer Remission | Versicherer verlangt Aufschlag auf den Beitrag, um Mehrkosten abzudecken. Selten bei CU, da hohes Risiko. Bei Beamten max. +30% durch Öffnungsklausel (üblich, wenn überhaupt, z.B. Debeka-Fall). |
| Annahme mit Leistungsausschluss | Alternative, wenn Zuschlag nicht kalkulierbar | PKV schließt alle colitisbezogenen Leistungen vom Vertrag aus. Damit bleiben Behandlungskosten der CU beim Versicherten. Nur akzeptabel, wenn Erkrankung faktisch zum Stillstand gekommen ist – andernfalls finanziell riskant. |
| Ablehnung des Antrags | Regelfall bei aktiver oder relevanter CU | Der Antrag wird abgelehnt, da Colitis als unversicherbares Risiko gilt. Versicherer sind frei in der Entscheidung. Betroffener muss in GKV verbleiben oder Basistarif wählen. |
Die Versicherer begründen diese Zurückhaltung mit der schlechten Kalkulierbarkeit zukünftiger Schübe und den hohen Kosten moderner Therapien.
Biologika wie Infliximab oder Adalimumab kosten pro Jahr schnell fünfstellige Beträge, Klinikaufenthalte bei schweren Schüben kommen hinzu, und das Risiko von Komplikationen oder Operationen lässt sich nicht verlässlich vorhersagen.
Bei der Risikoprüfung schauen Versicherer auf mehrere Faktoren:
- Dauer seit Diagnose und aktueller Status: Wie lange ist die Erkrankung bekannt und ist sie derzeit aktiv oder in Remission? Eine länger anhaltende Schubfreiheit verbessert theoretisch die Versicherbarkeit, beseitigt das Risiko aber nicht vollständig. Viele Versicherer fragen gezielt, ob jemals chronisch-entzündliche Darmerkrankungen bestanden haben – meist muss das immer angegeben werden, egal wie lange es zurückliegt
- Medikation und Therapie: Wird dauerhaft Mesalazin oder gar ein Immunsuppressivum oder Biologikum eingenommen? Läuft eine Cortison-Dauertherapie? Ein Antragsteller, der noch täglich Kortison benötigt, wird als fortwährend behandlungsbedürftig eingestuft – ein klares Ausschlusskriterium für viele PKVen
- Schubhäufigkeit und Verlauf: Gab es Krankenhausaufenthalte oder Operationen? Je häufiger schwere Schübe oder Komplikationen in der Vergangenheit, desto höher das künftige Risiko – oft gleichbedeutend mit Ablehnung
- Ausdehnung und Komplikationen: Betrifft die Colitis nur ein kleines Darmsegment (Proktitis) oder den gesamten Dickdarm (Pancolitis)? Waren extraintestinale Manifestationen wie Gelenkentzündungen, PSC oder Augenprobleme vorhanden?
Wie hoch ist der Risikozuschlag bei Colitis ulcerosa?
Bei Colitis ulcerosa – sofern überhaupt eine Annahme in Betracht kommt – liegen Risikozuschläge erfahrungsgemäß am oberen Ende der Skala. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen werden von Vermittlern als „K.O.-Kriterium“ bezeichnet, das heißt normale Tarife sind kaum je ohne Erschwernis erhältlich.
Hohe Zuschläge sind der einzige Weg, wie PKVen das Kostenrisiko statistisch abfedern würden. Konkrete Zahlen sind selten veröffentlicht, aber 30% Aufschlag sind ein oft genanntes Beispiel. Für Nicht-Beamte gibt es keine Obergrenze – theoretisch könnten einzelne Versicherer noch höhere Zuschläge ansetzen, wenn sie eine Annahme erwägen.
Praktisch jedoch zeigen Marktübersichten, dass schwere chronische Krankheiten fast nie regulär versichert werden, sondern direkt als unversicherbar gelten. Colitis ulcerosa gehört klar zu den Diagnosen, die „in den meisten Fällen direkt zur Ablehnung des PKV-Antrags führen“.
Dementsprechend existiert kaum ein „typischer“ Zuschlag, da die Regel die Ablehnung ist.
Kann ich meinen Risikozuschlag bei Colitis ulcerosa reduzieren?
Ein Risikozuschlag muss nicht unbedingt lebenslang bestehen. Viele PKV-Verträge enthalten Klauseln, dass der Versicherte nach einigen Jahren einen Wegfall des Zuschlags beantragen kann, sofern sich sein Gesundheitszustand nachweislich verbessert hat. Üblich ist eine Überprüfung nach etwa 2 Jahren auf Antrag.
Bei Colitis ulcerosa ist jedoch eine vollständige Heilung nicht möglich – bestenfalls lange Remission. Selbst wenn ein Patient jahrelang beschwerdefrei ist, bleibt ein Restrisiko für Rezidive bestehen. Entsprechend zurückhaltend wären Versicherer beim Streichen eines CU-Zuschlags.
Ein Gerichtsurteil des Amtsgerichts München von 2022 verdeutlicht die Hürden: Ein PKV-Kunde klagte auf Wegfall seines Risikozuschlags, weil seine Stoffwechselerkrankung angeblich verschwunden sei. Das Gericht wies die Klage ab – die vorgelegten Laborwerte seien nur eine Momentaufnahme, kein Beweis für das dauerhafte Verschwinden des Risikos.
Einmal vereinbarte Risikozuschläge lassen sich nur mit eindeutigen medizinischen Nachweisen revidieren, was bei einer chronisch-entzündlichen Erkrankung wie CU selten möglich sein wird.
Leistungsausschlüsse bei Colitis ulcerosa
Als Alternative zum Beitragszuschlag bieten einige Versicherer einen Leistungsausschluss an. Ein Leistungsausschluss bedeutet, dass bestimmte Krankheitskosten vom Versicherungsschutz ausgenommen werden – typischerweise solche, die mit der angegebenen Vorerkrankung im Zusammenhang stehen.
Bei Colitis ulcerosa ist ein Leistungsausschluss theoretisch möglich (etwa indem alle zukünftigen Krankheiten des Magen-Darm-Trakts oder speziell alle CED-Schübe vom Schutz ausgenommen werden). Einige Versicherer würden eher dazu tendieren, CU komplett auszuschließen, anstatt einen unkalkulierbaren Zuschlag anzusetzen.
Allerdings ist ein solcher Ausschluss für den Patienten äußerst kritisch: Alle Behandlungskosten der Darmerkrankung blieben privat zu tragen, inklusive möglicher teurer Klinikaufenthalte und Medikamente. Die finanzielle Belastung bei chronischer CU wäre enorm und übersteigt in der Regel die Ersparnis eines gestrichenen Zuschlags bei Weitem.
In vielen Fällen lehnen PKV-Unternehmen es ohnehin ab, solch weitreichende chronische Erkrankungen per Ausschluss teilzuversichern. Stattdessen erfolgt dann direkt die Ablehnung. Ein Leistungsausschluss wird eher als letzte Option angeboten, „wenn er die einzige Möglichkeit darstellt, in die PKV aufgenommen zu werden“.
Anonyme Risikovoranfrage bei Colitis ulcerosa
Bevor ein formeller Antrag gestellt wird (der im Ablehnungsfall bei zukünftigen Anträgen angegeben werden muss), solltest du unbedingt eine anonyme Voranfrage bei mehreren Versicherern durchführen lassen. So erfährst du vorab, dass wahrscheinlich alle angefragten PKVen dich ablehnen werden, ohne gleich einen negativen Eintrag zu provozieren.
Eine anonyme Risikovoranfrage kann helfen herauszufinden, ob irgendein Versicherer überhaupt zu einer Kondition bereit ist. In einem dokumentierten Fall erfuhr eine Beamtin mit mildem CU-Verlauf bereits vorab durch die anonyme Voranfrage, dass alle angefragten PKVen sie ablehnen würden – was ihr erspart hat, formelle Anträge zu stellen.
Unterschiede nach Berufsstatus: Beamte vs. Selbstständige und Angestellte
Die Bewertung von Colitis ulcerosa im PKV-Antrag hängt stark vom Status des Antragstellers ab.
Grundsätzlich stellen zwar alle Antragsteller dieselben Gesundheitsangaben zur Prüfung – doch für Beamte gelten Ausnahmeregelungen, die einen Versicherungsschutz sicherstellen.
Beamte: Die Öffnungsaktion als Rettungsanker
Für Beamte gibt es eine besondere Situation: Sie erhalten vom Dienstherrn eine Beihilfe zu Krankheitskosten (meist 50% oder mehr), müssen aber den Rest selbst absichern – üblicherweise über eine PKV. Früher standen Beamte mit schweren Vorerkrankungen vor dem Problem, dass sie keine PKV fanden und in der GKV aber keinen Arbeitgeberzuschuss bekamen.
Daher wurde eine brancheneinheitliche Lösung eingeführt: die Öffnungsaktion. Diese garantiert, dass neu verbeamtete Personen trotz schwerer Vorerkrankungen von teilnehmenden PKV-Unternehmen aufgenommen werden. Colitis ulcerosa zählt explizit zu den Erkrankungen, die über diese Öffnungsklausel versicherbar sein müssen.
Die Bedingungen sind klar geregelt:
- Antragsfrist: Du musst innerhalb von 6 Monaten nach Verbeamtung (erstmalige Ernennung auf Probe oder Widerruf) den Antrag stellen
- Begrenzter Risikozuschlag: Maximal 30% Aufschlag darf erhoben werden, mehr nicht
- Keine Leistungsausschlüsse: Volle Versicherung der Restkosten im Rahmen der Beihilfeberechtigung
- Familienversicherung: Gilt für den Beamten selbst und gegebenenfalls seine beihilfeberechtigten Familienangehörigen
- Beihilfeergänzung: Die Versicherung deckt nur den Anteil ab, den die Beihilfe nicht trägt (meist 50%)
Für einen Beamten mit Colitis ulcerosa bedeutet dies praktisch: Du musst von einer PKV aufgenommen werden, solange du rechtzeitig den Antrag stellst, und darfst dabei höchstens den 30%-Zuschlag bekommen. Eine komplette Ablehnung ist im Rahmen der Öffnungsaktion ausgeschlossen.
Die Kehrseite für Beamte: Eingeschränkte Tarifauswahl
Allerdings gibt es einen Haken. Manche Versicherer bieten neuen Beamten mit Vorerkrankung nur bestimmte Basistarife oder weniger leistungsstarke Tarife an. In einem Erfahrungsbericht aus dem DCCV-Forum klagte eine Beamtin: „Ich komme zwar über die Öffnung in die PKV rein, aber nur in Tarife mit schlechten Leistungen.“ Oft bleibt faktisch nur der Standard- beziehungsweise Basistarif als Option.
Dennoch haben Beamte durch diese Regelung eine reale Chance auf PKV-Schutz, wohingegen ein gleich schwer erkrankter Angestellter keine Chance auf reguläre PKV hätte. Die Öffnungsaktion gilt aber nur einmalig beim Start in die Beamtenlaufbahn. Wer diese Frist verstreichen lässt oder später aus der PKV ausscheidet, hat keinen erneuten Anspruch.
In einem Fall aus meiner Praxis musste der Betroffene während des Referendariats (Beamter auf Widerruf) zunächst freiwillig gesetzlich versichert bleiben und den vollen Beitrag von rund 220 Euro zahlen. Nach bestandenem Referendariat als Beamter auf Probe bekam er über die Öffnung mit 30% Zuschlag doch noch Zugang zur PKV.
Diese Option mildert für Beamte das Risiko, mit CU komplett unversichert dazustehen.
Du solltest nicht vergessen, dass Beamte auch dienstrechtlich auf Gesundheit geprüft werden. Schwere Colitis kann unter Umständen sogar der Verbeamtung entgegenstehen, wenn Dienstunfähigkeit auf Lebenszeit prognostiziert wird. Eine Lehrerin schilderte, dass ihr die Amtsärztin wegen CU die Lebenszeit-Verbeamtung verweigerte – erst ein Schwerbehindertenausweis verbesserte ihre Chancen.
Alternative: Die pauschale Beihilfe für Beamte mit Colitus Ulcerosa
In einigen Bundesländern gibt es mittlerweile die „Pauschale Beihilfe“ als Alternative.
Hierbei erhalten Beamte einen Zuschuss zur gesetzlichen Krankenversicherung, ähnlich dem Arbeitgeberanteil für Angestellte. In Ländern wie Hamburg, Berlin und Bremen können Beamte also in der GKV bleiben und bekommen etwa 50% des GKV-Beitrags vom Dienstherrn ersetzt.
Dies wurde eingeführt, um chronisch kranken Beamten den Verbleib in der GKV zu ermöglichen. Wo diese Regelung gilt, kann sie für CU-Patienten sehr attraktiv sein – du verzichtest dann auf die PKV und hast trotzdem Beihilfe-Unterstützung in der gesetzlichen Kasse, was die Finanzierung planbarer macht.
In Bundesländern ohne diese Regelung bleibt Beamten mit Colitis oft kaum eine Wahl: PKV über Öffnungsaktion oder finanziell stark belastende freiwillige GKV-Mitgliedschaft ohne Arbeitgeberanteil.
Selbstständige und Angestellte: Keine Sonderrechte
Für Selbstständige und Angestellte oberhalb der Versicherungspflichtgrenze (die in die PKV wechseln dürften) gibt es keine vergleichbaren Ausnahmeregelungen. Du durchläufst die normale Risikoprüfung, und der Versicherer kann frei entscheiden. Bei einer bekannten Colitis ulcerosa bedeutet dies nahezu immer eine Antragsablehnung oder ein Angebot mit unattraktiven Konditionen.
Ein privater Versicherer ist nicht verpflichtet, einen Selbstständigen mit chronischer Krankheit aufzunehmen. Die Praxis zeigt: Viele Betroffene in diesem Personenkreis verbleiben in der gesetzlichen Krankenversicherung, weil ein PKV-Wechsel faktisch versperrt ist.
Angestellte, die die Einkommensgrenze überschreiten, wägen oft ab – mit Colitis ist die PKV-Option zwar theoretisch offen, aber der Gesundheitszustand macht einen Wechsel illusorisch. Für Selbstständige besteht zwar Wahlfreiheit der Kasse, doch wenn keine PKV dich nehmen will, musst du dich freiwillig gesetzlich versichern.
Die GKV darf Vorerkrankte nicht ausschließen, die Beiträge richten sich nach Einkommen, nicht nach Gesundheit.
Beispiel: So schwierig ist die PKV-Aufnahme mit Colitis ulcerosa
Vor einigen Jahren kam ein 28-jähriger Lehramtsanwärter zu mir, der seit 10 Jahren Colitis ulcerosa hatte. Sein Verlauf war relativ mild – 9 Jahre lang kein Krankenhausaufenthalt, nur niedrig dosiertes Cortison (12,5 mg Prednisolon täglich zur Erhaltungstherapie). Er stand kurz vor dem Ende seines Referendariats und wollte wissen, welche Optionen er hatte.
Wir starteten mit anonymen Voranfragen bei mehreren großen Versicherern. Die Ernüchterung kam schnell: Zwei Gesellschaften lehnten schon aufgrund des Stichworts „Colitis ulcerosa“ ab, ohne weitere Prüfung. Die anderen drei wollten ausführliche Arztberichte sehen, signalisierten aber bereits, dass eine Aufnahme unwahrscheinlich sei.
Während des Referendariats musste er sich freiwillig gesetzlich versichern und den vollen Beitrag zahlen – etwa 220 Euro monatlich, da der Dienstherr keinen Anteil leistet. Das tat weh, aber es gab keine Alternative.
Die Erlösung kam erst nach dem Referendariat: Als Beamter auf Probe konnte er dank Öffnungsaktion mit 30% Risikozuschlag zur Debeka wechseln. Sein Monatsbeitrag lag nun bei etwa 85 Euro (statt der 60 Euro, die er als gesunder Beamter gezahlt hätte). Dennoch blieb ihm im Vergleich zur teuren GKV am Monatsende deutlich mehr übrig.
Seine Reaktion war gemischt: Einerseits war er erleichtert, überhaupt eine Lösung gefunden zu haben. Andererseits frustriert: „Ich habe mir die Erkrankung nicht ausgesucht und werde dafür bestraft mit 30% mehr Beitrag, während gesunde Kollegen günstiger wegkommen.“
Dieser Fall zeigt: Selbst bei mildem Verlauf ist kein privater Versicherer im Normalgeschäft bereit, Colitis-Risiken zu tragen. Nur die Sonderregelung für Beamte macht es überhaupt möglich.
Alternative: Der Basistarif als letzte Lösung
Personen, die weder PKV- noch GKV-versichert sind, haben einen Anspruch auf Aufnahme in den PKV-Basistarif. In diesem sozial geprägten Tarif dürfen keine Risikozuschläge oder Leistungsausschlüsse erhoben werden. Allerdings entsprechen die Leistungen nur dem GKV-Niveau und der Beitrag ist oft hoch – etwa 800 Euro monatlich.
Der Basistarif wird nur selten genutzt (circa 0,36% der PKV-Versicherten) und gilt als Notlösung. Trotz Gesundheitsprüfung im Basistarif darf hier kein Antrag abgelehnt werden – es besteht gesetzlicher Annahmezwang in diesem Tarif.
Für die meisten Colitis-Patienten ist der Basistarif jedoch keine sinnvolle Option, weil die gesetzliche Krankenkasse bessere Leistungen zu vergleichbaren oder günstigeren Konditionen bietet – ohne Risikozuschläge und mit vollständiger Abdeckung aller CU-bezogenen Behandlungen.
Warum musst du bei Colitis ulcerosa unbedingt ehrlich sein?
Ehrlichkeit bei den Gesundheitsangaben ist bei Colitis ulcerosa zwingend.
Jede Verschweigung bekannter Diagnosen könnte später zur Leistungsfreiheit oder Vertragskündigung wegen vorvertraglicher Anzeigepflichtverletzung führen. PKVen prüfen im Leistungsfall die Krankenakte bis zu 10 Jahre zurück und können bei arglistiger Täuschung den Vertrag aufheben.
Die ehrliche Angabe der Colitis ist Pflicht – was faktisch meist das Aus für den regulären PKV-Antrag bedeutet. Im DCCV-Forum warnt ein Moderator neue Nutzer regelmäßig vor leichtfertigen Aussagen wie „ich habe doch eine PKV trotz CED abgeschlossen“. Er mutmaßt, dass solche Fälle entweder auf unvollständigen Angaben beruhen („eine kleine Schummelei“) oder nur über Sonderwege zustande kamen.
Die Mehrheit bestätigt: Normale PKV-Abschlüsse sind mit aktiver CED kaum möglich, außer man lügt – was später fatale Folgen hätte. Du würdest im schlimmsten Fall deinen kompletten Versicherungsschutz verlieren, genau dann wenn du ihn am dringendsten brauchst.
Fazit: „Colitis ulcerosa gilt bei PKV-Versicherern als nicht versicherbares Risiko“
Die PKV-Aufnahme mit Colitis ulcerosa ist in den allermeisten Fällen nicht möglich. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen werden von Versicherern als untragbares Risiko angesehen, weil Schübe unvorhersehbar sind und moderne Therapien extrem teuer werden können.
Für Nicht-Beamte bedeutet das praktisch: Ablehnung. Einige wenige Versicherer bieten vielleicht Verträge mit Risikozuschlägen von 30% oder mehr an, oder mit Leistungsausschlüssen für alle CU-bezogenen Behandlungen – beides keine attraktiven Optionen.
Für Beamte gibt es durch die Öffnungsaktion eine Sonderregelung. Sie werden mit maximal 30% Risikozuschlag aufgenommen, allerdings oft nur in Basistarife mit eingeschränkten Leistungen. Das ist besser als nichts, aber weit entfernt von einem normalen PKV-Vertrag.
Die klare Empfehlung für die meisten Betroffenen lautet: In der gesetzlichen Krankenkasse bleiben. Dort gibt es keine Gesundheitsprüfung, keine Risikozuschläge, keine Leistungsausschlüsse und vollständige Abdeckung aller notwendigen Behandlungen. Die GKV ist für chronisch Kranke das verlässlichere System.
„Colitis ulcerosa gilt bei PKV-Versicherern als nicht versicherbares Risiko.
In über 90% der Fälle werden Anträge direkt abgelehnt. Nur Beamte haben durch die Öffnungsaktion einen gesetzlichen Anspruch auf Aufnahme mit maximal 30% Risikozuschlag. Für alle anderen bleibt die gesetzliche Krankenkasse die einzige realistische Option für eine umfassende Absicherung ohne Leistungsausschlüsse.“
