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Daniel Feyler

Geschäftsführer & PKV-Experte
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Warum nehmen Ärzte lieber Privatpatienten?

Die Wartezeit beim Orthopäden beträgt für gesetzlich Versicherte durchschnittlich 8 bis 12 Wochen. Als Privatpatient bekommst du den gleichen Termin innerhalb von 3 bis 7 Tagen.
Inhalt
privatpatient

Diese Diskrepanz ist kein Zufall, sondern das Ergebnis eines Systems, das Privatpatienten wirtschaftlich deutlich attraktiver macht als Kassenpatienten.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Ein Hausarzt verdient pro Kassenpatient durchschnittlich 55 bis 65 Euro pro Quartal, unabhängig davon, wie oft der Patient kommt. Bei einem Privatpatienten kann derselbe Arzt für die gleichen Leistungen 150 bis 300 Euro abrechnen.

Diese enormen Unterschiede prägen das gesamte deutsche Gesundheitssystem und erklären, warum Ärzte Privatpatienten bevorzugen.

Ich zeige dir jetzt, wie die wirtschaftlichen Mechanismen hinter dieser Zweiklassenmedizin funktionieren und was das für dich als Patient bedeutet.

Warum nehmen Ärzte lieber Privatpatienten?

Ärzte nehmen lieber Privatpatienten, weil sie damit deutlich mehr verdienen und weniger bürokratischen Aufwand haben. Die Gründe sind rein wirtschaftlicher Natur und haben nichts mit der Qualität der Patienten zu tun.

Die höhere Vergütung macht den Unterschied

Der wichtigste Grund liegt in der Vergütung. Für die gleiche Leistung erhält ein Arzt bei Privatpatienten oft das Zwei- bis Dreifache dessen, was er von der gesetzlichen Krankenkasse bekommt.

Bei einer einfachen Beratung nach GOÄ-Ziffer 1 berechnet der Arzt beim Kassenpatienten über den EBM etwa 10 Euro. Beim Privatpatienten rechnet er nach GOÄ mit dem 2,3-fachen Satz ab und bekommt etwa 10,72 Euro, was auf den ersten Blick ähnlich aussieht.

Der entscheidende Unterschied liegt aber in den Zusatzleistungen und der Gesamtabrechnung.

Während Kassenärzte in Pauschalen denken müssen und viele Leistungen im Quartalsbudget untergehen, kann der Arzt beim Privatpatienten jede einzelne Leistung separat abrechnen. Eine umfassende Untersuchung, die beim Kassenpatienten mit 55 Euro vergütet wird, bringt beim Privatpatienten schnell 120 bis 180 Euro.

Keine Budgetierung und kein Quartalsprinzip

Kassenärzte arbeiten mit einem Quartalsbudget. Wenn das Budget aufgebraucht ist, behandeln sie GKV-Patienten faktisch umsonst oder zu deutlich reduzierten Sätzen. Das führt dazu, dass Ärzte gegen Ende des Quartals weniger motiviert sind, weitere Kassenpatienten aufzunehmen.

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Bei Privatpatienten gibt es dieses Problem nicht. Jeder behandelte Privatpatient bringt dem Arzt Geld, unabhängig davon, wie viele Patienten er im Quartal schon behandelt hat. Diese wirtschaftliche Planungssicherheit macht Privatpatienten aus Sicht des Arztes extrem wertvoll.

Weniger bürokratischer Aufwand

Die Abrechnung mit Privatpatienten ist einfacher als mit den Krankenkassen.

Der Arzt schreibt eine Rechnung nach GOÄ, schickt sie dem Patienten, und dieser reicht sie bei seiner PKV ein. Fertig. Bei Kassenpatienten muss der Arzt die Leistungen über die Kassenärztliche Vereinigung abrechnen, Wirtschaftlichkeitsprüfungen über sich ergehen lassen und ständig dokumentieren und begründen.

Privatpatienten bedeuten weniger Papierkram, weniger Diskussionen mit Krankenkassen über die Notwendigkeit von Leistungen und schnellere Zahlungen. Die Rechnung wird meist innerhalb von zwei bis vier Wochen bezahlt, während die Kassenabrechnung Monate dauern kann.

Freie Therapiewahl ohne Regressrisiko

Bei Kassenpatienten muss der Arzt ständig auf Wirtschaftlichkeit achten. Verordnet er zu viele teure Medikamente oder zu viele Behandlungen, droht ihm ein Regress. Die Kassenärztliche Vereinigung prüft die Verordnungen und kann den Arzt zur Rückzahlung verpflichten, wenn er über dem Durchschnitt liegt.

Bei Privatpatienten gibt es dieses Regressrisiko nicht. Der Arzt kann nach rein medizinischen Gesichtspunkten entscheiden, welche Therapie die beste ist, ohne auf die Kosten schauen zu müssen. Diese Therapiefreiheit schätzen viele Ärzte und ist ein weiterer Grund, warum sie Privatpatienten bevorzugen.

Wird man als Privatpatient besser behandelt?

Ja, Privatpatienten werden in der Regel bevorzugt behandelt. Das zeigt sich nicht unbedingt in der medizinischen Qualität, aber deutlich in der Verfügbarkeit, der Wartezeit und dem Service.

Kürzere Wartezeiten auf Termine

Die Wartezeit auf einen Facharzttermin beträgt für Kassenpatienten im Durchschnitt 8 bis 14 Wochen, je nach Fachrichtung. Orthopäden sind mit 8 bis 12 Wochen Wartezeit noch vergleichsweise schnell. Bei Neurologen wartest du als Kassenpatient 12 bis 16 Wochen, bei Dermatologen 9 bis 14 Wochen.

FachrichtungGKV-WartezeitPKV-Wartezeit
Orthopäde8–12 Wochen3–7 Tage
Neurologe12–16 Wochen7–14 Tage
Dermatologe9–14 Wochen5–10 Tage

Als Privatpatient bekommst du denselben Termin beim Orthopäden innerhalb von 3 bis 7 Tagen. Beim Neurologen wartest du 7 bis 14 Tage, beim Dermatologen 5 bis 10 Tage. Der Unterschied ist dramatisch und kann im Einzelfall über Wochen oder Monate schnellere Diagnose und Behandlung bedeuten.

Mehr Zeit pro Patient

Kassenärzte arbeiten unter enormem Zeitdruck. Im Durchschnitt hat ein Kassenarzt etwa 7 bis 10 Minuten Zeit pro Patient. Das reicht gerade für die wichtigsten Dinge, aber nicht für ausführliche Gespräche oder umfassende Untersuchungen.

KassenpatientPrivatpatient
Zeit pro Patient7–10 Minuten15–25 Minuten
GesprächsdauerKurz, fokussiert auf HauptbeschwerdeAusführlich, oft mit Beratung
DiagnostikNur wirtschaftlich notwendige UntersuchungenUmfassendere Untersuchungen, mehr Labor, mehr Sicherheit
TherapieentscheidungenUnterliegen Wirtschaftlichkeitsprüfung, RegressrisikoFrei wählbar, keine Budgetbegrenzung
Service / KomfortStandard, oft längere WartezeitSchnellere Termine, mehr Zuwendung

Bei Privatpatienten nimmt sich der Arzt deutlich mehr Zeit. 15 bis 25 Minuten pro Privatpatient sind keine Seltenheit. Der Arzt kann ausführlicher untersuchen, mehr Fragen stellen und die Behandlung detaillierter erklären. Diese zusätzliche Zeit wirkt sich positiv auf die Patientenzufriedenheit aus.

Umfassendere Diagnostik

Bei Kassenpatienten muss der Arzt auf Wirtschaftlichkeit achten. Er verordnet nur die Diagnostik, die unbedingt notwendig ist. Zusätzliche Untersuchungen zur Absicherung oder zur frühzeitigen Erkennung sind oft nicht drin.

Bei Privatpatienten kann der Arzt großzügiger sein. Er ordnet eher ein zusätzliches Labor an, macht ein ausführlicheres EKG oder überweist früher zum Facharzt. Diese umfassendere Diagnostik kann zu früheren Diagnosen führen und ist ein klarer Vorteil für Privatpatienten.

Die medizinische Qualität ist oft gleich

Wichtig zu verstehen: Die rein medizinische Kompetenz des Arztes ist bei Kassen- und Privatpatienten die gleiche. Ein guter Arzt behandelt beide Patientengruppen nach bestem Wissen und Gewissen. Der Unterschied liegt nicht in der Kompetenz, sondern in den Rahmenbedingungen.

Die bessere Behandlung zeigt sich nicht darin, dass der Arzt bei Privatpatienten fachlich besser arbeitet, sondern darin, dass er mehr Zeit hat, umfassender diagnostizieren kann und weniger unter Wirtschaftlichkeitsdruck steht. Das Ergebnis ist trotzdem oft eine bessere Versorgung.

Was bekommt ein Arzt pro Privatpatient?

Ein Arzt bekommt pro Privatpatient deutlich mehr als pro Kassenpatient, die genauen Beträge hängen aber von der Fachrichtung und den erbrachten Leistungen ab.

BeispielGKV (EBM)PKV (GOÄ)
Hausarzt – pro Quartal (ein Patient)55–65 €150–300 €
Hausarzt – pro BesuchPauschal (innerhalb Quartal)60–70 € pro Besuch
Orthopäde – Routineuntersuchung40–55 €80–150 €
Kardiologe – Untersuchung + EKG50–70 €120–200 €
Radiologe – MRT130–180 €350–650 €
Ambulante Operation200–300 €600–1.200 €

Hausarztbesuch: Bis zu 150 Euro Unterschied zwischen GKV und PKV

Bei einem normalen Hausarztbesuch mit Beratung, körperlicher Untersuchung und kleinem Labor verdient der Arzt beim Kassenpatienten etwa 55 bis 65 Euro pro Quartal. Das ist die Quartalpauschale, egal ob der Patient einmal oder fünfmal im Quartal kommt.

Beim Privatpatienten rechnet der Hausarzt einzeln ab: Beratung nach GOÄ 1 mit 10,72 Euro beim 2,3-fachen Satz, symptombezogene Untersuchung nach GOÄ 5 mit 12,82 Euro, körperliche Untersuchung nach GOÄ 7 mit 21,46 Euro und kleines Labor mit etwa 15 bis 25 Euro. Zusammen kommt der Hausarzt auf etwa 60 bis 70 Euro pro Besuch, nicht pro Quartal.

Wenn der Privatpatient dreimal im Quartal kommt, verdient der Arzt 180 bis 210 Euro statt der 55 bis 65 Euro beim Kassenpatienten. Das ist das Drei- bis Vierfache.

Facharzt: Noch größere Unterschiede

Bei Fachärzten sind die Unterschiede noch deutlicher. Ein Orthopäde verdient mit einem Kassenpatienten pro Quartal etwa 40 bis 55 Euro für eine Routineuntersuchung. Bei einem Privatpatienten berechnet er für die gleiche Leistung 80 bis 150 Euro.

Ein Kardiologe verdient mit einem Kassenpatienten für Untersuchung und EKG etwa 50 bis 70 Euro im Quartal. Beim Privatpatienten berechnet er für die gleichen Leistungen 120 bis 200 Euro, je nachdem welche Zusatzleistungen er erbringt.

Ein Radiologe verdient mit einem MRT beim Kassenpatienten etwa 130 bis 180 Euro über die KV-Abrechnung. Beim Privatpatienten berechnet er nach GOÄ 350 bis 650 Euro für das gleiche MRT, je nach Steigerungssatz und zusätzlichen Leistungen wie Befundung und Beratung.

Operative Eingriffe: Der Unterschied wird größer

Bei operativen Eingriffen sind die Unterschiede zwischen GKV und PKV am größten. Eine ambulante Operation, für die der Kassenarzt 200 bis 300 Euro erhält, bringt beim Privatpatienten 600 bis 1.200 Euro.

Ein Beispiel: Eine Arthroskopie am Knie wird bei Kassenpatienten mit etwa 400 bis 600 Euro vergütet. Beim Privatpatienten rechnet der Chirurg nach GOÄ ab und kommt auf 1.200 bis 2.500 Euro für den gleichen Eingriff. Der Unterschied liegt beim Faktor drei bis fünf.

Rechnet man alle Besuche und Leistungen über ein Jahr zusammen, bringt ein durchschnittlicher Kassenpatient dem Hausarzt etwa 200 bis 300 Euro im Jahr. Ein durchschnittlicher Privatpatient bringt dem gleichen Hausarzt 600 bis 1.200 Euro im Jahr.

Bei Fachärzten ist die Spanne noch größer. Ein Kassenpatient bringt dem Facharzt etwa 150 bis 400 Euro im Jahr, je nach Häufigkeit der Besuche. Ein Privatpatient bringt dem Facharzt 500 bis 2.000 Euro im Jahr.

Warum kommen Privatpatienten eher dran?

Privatpatienten kommen eher dran, weil Arztpraxen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten arbeiten und Privatpatienten wirtschaftlich attraktiver sind. Die Praxen organisieren ihre Terminvergabe so, dass genügend Privatpatienten unterkommen.

Die Terminvergabe folgt wirtschaftlichen Anreizen

Arztpraxen haben ein begrenztes Kontingent an Terminen. Sie vergeben diese Termine nicht nach Dringlichkeit oder Reihenfolge der Anmeldung, sondern nach einem Mix aus medizinischer Notwendigkeit und wirtschaftlichen Überlegungen.

Viele Praxen reservieren einen bestimmten Anteil ihrer Termine explizit für Privatpatienten. Diese Privatpatienten-Termine werden oft kurzfristig vergeben und sind zeitlich so gelegt, dass sie die wirtschaftlich lukrativen Slots belegen. Termine am Vormittag oder zu Stoßzeiten gehen bevorzugt an Privatpatienten.

Kassenpatienten bekommen die verbleibenden Termine, die oft mehrere Wochen oder Monate in der Zukunft liegen. Die Praxis argumentiert dann mit Kapazitätsengpässen, obwohl für Privatpatienten durchaus kurzfristig Termine frei werden.

Budgetierung zwingt zur Selektion

Kassenärzte haben ein Quartalsbudget. Wenn sie zu viele Kassenpatienten behandeln, arbeiten sie ab einem bestimmten Punkt faktisch umsonst oder zu stark reduzierten Sätzen. Das führt dazu, dass Praxen gegen Ende des Quartals noch restriktiver bei der Terminvergabe an Kassenpatienten werden.

Privatpatienten unterliegen diesem Budget nicht. Jeder zusätzliche Privatpatient bringt der Praxis Geld, ohne das Budget zu belasten. Deshalb sind Praxen immer bereit, für Privatpatienten noch einen Termin einzuschieben, während Kassenpatienten auf Monate vertröstet werden.

Notfälle und dringende Fälle

Bei echten Notfällen oder sehr dringenden Fällen spielt der Versicherungsstatus theoretisch keine Rolle. In der Praxis zeigt sich aber auch hier ein Unterschied. Ein Privatpatient mit „dringenden Beschwerden“ bekommt oft schneller einen Termin als ein Kassenpatient mit den gleichen Beschwerden.

Der Grund liegt wieder in der Wirtschaftlichkeit. Die Praxis weiß, dass sie mit dem Privatpatienten deutlich mehr verdient und ist deshalb motivierter, schnell einen Termin zu finden. Bei Kassenpatienten prüft die Praxis genauer, ob es wirklich ein Notfall ist oder ob der Patient noch ein paar Wochen warten kann.

Die Rolle der Praxisorganisation

Viele Praxen haben unterschiedliche Terminschienen für Kassen- und Privatpatienten. Wenn du als Kassenpatient anrufst und einen Termin möchtest, schaut die Sprechstundenhilfe in die Kassenpatienten-Schiene. Diese ist auf Wochen oder Monate ausgebucht.

Rufst du als Privatpatient an, schaut die Sprechstundenhilfe in die Privatpatienten-Schiene. Hier sind deutlich mehr Termine verfügbar, und oft finden sich kurzfristig Lücken. Das System ist so organisiert, dass Privatpatienten systematisch bevorzugt werden.

Warum verdienen Ärzte mit Privatpatienten mehr?

Ärzte verdienen mit Privatpatienten mehr, weil die Vergütungssysteme grundlegend unterschiedlich sind. Die GOÄ für Privatpatienten ermöglicht deutlich höhere Honorare als der EBM für Kassenpatienten.

GKV (EBM)PKV (GOÄ)
AbrechnungssystemPunktesystem (EBM)Gebührenordnung mit Steigerungsfaktoren
BasisvergütungNiedrig, pauschalisiertHöher, pro Einzelleistung
SteigerungssätzeNicht möglichBis zum 3,5-fachen Satz erlaubt
Neue Leistungen (Analogbewertungen)Nur nach G-BA-Aufnahme (langsam)Möglich per Analogziffer sofort
BudgetierungJa (Quartalsbudget)Nein
MengenbegrenzungJa (Leistungsobergrenzen)Nein
RegressrisikoHoch (bei teuren Verordnungen)Kein Regressrisiko
BürokratieaufwandHoch (KV-Abrechnung, Wirtschaftlichkeitsprüfungen)Gering (direkte GOÄ-Rechnung)

Die Gebührenordnungen im Vergleich

Für Kassenpatienten gilt der Einheitliche Bewertungsmaßstab (EBM). Dieser legt fest, wie viele Punkte eine Leistung wert ist. Der Punktwert liegt aktuell bei etwa 10,8 Cent. Eine Beratung mit 93 Punkten bringt dem Arzt also 10,04 Euro.

Für Privatpatienten gilt die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Diese arbeitet mit festen Eurowerten und Steigerungssätzen. Die gleiche Beratung nach GOÄ 1 hat einen Basisbetrag von 4,66 Euro. Mit dem Regelhöchstsatz von 2,3 kommt der Arzt auf 10,72 Euro, was ähnlich klingt.

Der entscheidende Unterschied liegt aber darin, dass der Arzt beim Privatpatienten deutlich mehr Leistungen einzeln abrechnen kann. Was beim Kassenpatienten in der Pauschale untergeht, wird beim Privatpatienten jede Kleinigkeit separat berechnet.

Steigerungssätze ermöglichen höhere Honorare

In der GOÄ kann der Arzt bei überdurchschnittlichem Aufwand höhere Steigerungssätze ansetzen. Der Regelhöchstsatz liegt bei 2,3, aber bei besonderer Schwierigkeit oder Zeitaufwand kann der Arzt bis zum 3,5-fachen Satz gehen. Bei guter Begründung akzeptiert die PKV auch den höheren Satz.

Das bedeutet: Eine Leistung, die im Basissatz 20 Euro kostet, bringt dem Arzt beim 2,3-fachen Satz 46 Euro. Beim 3,5-fachen Satz sind es sogar 70 Euro. Diese Flexibilität gibt es im EBM nicht. Dort ist der Punktwert fix, egal wie aufwendig die Behandlung war.

Keine Mengenbegrenzung bei Privatpatienten

Im EBM gibt es Mengenbegrenzungen. Erbringt der Arzt eine Leistung zu oft, wird sie ab einer bestimmten Menge nicht mehr oder nur noch teilweise vergütet. Das soll verhindern, dass Ärzte unnötige Leistungen erbringen.

Bei Privatpatienten gibt es diese Mengenbegrenzung nicht. Jede erbrachte Leistung wird voll vergütet, egal wie oft der Arzt sie durchführt. Das führt dazu, dass Ärzte bei Privatpatienten eher bereit sind, zusätzliche Untersuchungen oder Kontrollen anzubieten.

Analogbewertungen erweitern das Spektrum

Die GOÄ erlaubt Analogbewertungen. Wenn eine neue Leistung nicht in der GOÄ steht, kann der Arzt sie analog zu einer ähnlichen Leistung abrechnen. Das gibt ihm Spielraum, auch innovative oder aufwendige Behandlungen angemessen zu vergüten.

Im EBM sind Analogbewertungen extrem restriktiv geregelt. Neue Leistungen werden oft jahrelang nicht vergütet, bis sie offiziell in den EBM aufgenommen werden. Ärzte können innovative Behandlungen bei Kassenpatienten oft nicht abrechnen, bei Privatpatienten schon.

Das Quartalsprinzip benachteiligt Kassenpatienten

Bei Kassenpatienten gilt das Quartalsprinzip. Der Arzt bekommt eine Pauschale pro Patient und Quartal, egal ob der Patient einmal oder zehnmal kommt. Das führt dazu, dass häufige Besuche für den Arzt unwirtschaftlich werden.

Bei Privatpatienten gibt es kein Quartalsprinzip. Jeder Besuch wird einzeln abgerechnet. Wenn der Patient dreimal im Monat kommt, verdient der Arzt dreimal. Das macht Privatpatienten deutlich lukrativer, vor allem wenn sie häufiger kommen.

Fazit: „Die Zweiklassenmedizin ist keine Einbildung, sondern ein wirtschaftlich getriebenes System“

In den letzten Jahren habe ich hunderte Gespräche über die Unterschiede zwischen Kassen- und Privatpatienten geführt. Die wirtschaftlichen Anreize sind eindeutig und erklären die Bevorzugung von Privatpatienten.

Die wichtigsten Punkte, die du dir merken solltest:

  • Ärzte verdienen mit Privatpatienten das Zwei- bis Vierfache dessen, was sie mit Kassenpatienten verdienen
  • Die Wartezeit auf Facharzttermine liegt für Kassenpatienten bei 8 bis 16 Wochen, für Privatpatienten bei 3 bis 14 Tagen
  • Ein Hausarzt verdient pro Kassenpatient etwa 200 bis 300 Euro im Jahr, pro Privatpatient 600 bis 1.200 Euro
  • Die GOÄ ermöglicht höhere Steigerungssätze und mehr Einzelleistungen als der EBM
  • Privatpatienten bekommen mehr Zeit, umfassendere Diagnostik und schnellere Termine
  • Das Quartalsprinzip und die Budgetierung benachteiligen Kassenpatienten systematisch
  • Die medizinische Kompetenz ist gleich, aber die Rahmenbedingungen sind völlig unterschiedlich

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Über den Autor
Ich bin Daniel Feyler aus dem beschaulichen Lautertal in Oberfranken. Seit 2009 berate ich Menschen in ganz Deutschland zur PKV – meist digital, manchmal persönlich. Was als Interesse an Versicherungsthemen begann, wurde zur Berufung: Menschen durch den PKV-Dschungel zu navigieren. Abseits der Beratung genieße ich die Ruhe hier in Bayern.