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Daniel Feyler

Geschäftsführer & PKV-Experte

INHALT

    Dein Weg zu Top-Medizin mit planbaren Beiträgen im Alter.

    Wie hoch ist der GKV-Höchstbeitrag in 2026?

    Der GKV-Höchstbeitrag steigt 2026 erneut und belastet vor allem freiwillig Versicherte mit hohem Einkommen.
    gkv-hoechstbeitrag

    Während pflichtversicherte Arbeitnehmer nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze zahlen, treffen die steigenden Zusatzbeiträge freiwillig Versicherte mit voller Wucht.

    Wer als Selbstständiger oder gut verdienender Angestellter freiwillig in der GKV versichert ist, sollte die Entwicklung genau im Blick behalten.

    Was ist der GKV-Höchstbeitrag?

    Der GKV-Höchstbeitrag ist der maximale Krankenversicherungsbeitrag, den ein freiwillig Versicherter monatlich zahlen muss. Er ergibt sich aus der Beitragsbemessungsgrenze multipliziert mit dem jeweiligen Beitragssatz der Krankenkasse.

    Die Beitragsbemessungsgrenze ist die Einkommensgrenze, bis zu der Krankenversicherungsbeiträge berechnet werden – darüber hinausgehendes Einkommen bleibt beitragsfrei.

    Für pflichtversicherte Arbeitnehmer gilt: Sie zahlen nur auf ihr Arbeitsentgelt bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Für freiwillig Versicherte – also Selbstständige und Angestellte über der Versicherungspflichtgrenze – sieht die Sache anders aus. Sie zahlen auf ihre gesamten Einkünfte (Arbeitseinkommen, Kapitaleinkünfte, Mieteinnahmen etc.) bis zur Beitragsbemessungsgrenze.

    Der Höchstbeitrag setzt sich zusammen aus dem allgemeinen Beitragssatz von 14,6%, dem kassenindividuellen Zusatzbeitrag und der Pflegeversicherung. Hinzu kommt die Unterscheidung zwischen Beiträgen mit und ohne Krankengeldanspruch.

    Wie hoch ist der GKV-Höchstbeitrag in 2026?

    Der GKV-Höchstbeitrag 2026 liegt bei 1.221 Euro monatlich mit Krankengeldanspruch und 1.186 Euro ohne Krankengeldanspruch.

    Die Beitragsbemessungsgrenze 2026 steigt auf 69.750 Euro jährlich, das entspricht 5.812,50 Euro monatlich. Diese Erhöhung um 3.600 Euro gegenüber 2025 basiert auf der allgemeinen Lohnentwicklung und wird jährlich angepasst.

    Für freiwillig Versicherte bedeutet das eine deutliche Mehrbelastung, weil sie auf alle Einkünfte bis zu dieser Grenze Beiträge zahlen müssen.

    Bei einem durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 3,0% ergibt sich der neue Höchstbeitrag. Mit Krankengeldanspruch liegt der Gesamtbeitragssatz bei 17,6% (14,6% Grundbeitrag plus 3,0% Zusatzbeitrag). Ohne Krankengeldanspruch sind es 17,0% (14,0% ermäßigter Grundbeitrag plus 3,0% Zusatzbeitrag).

    Hinzu kommt jeweils die Pflegeversicherung mit 3,6%.

    BeitragsartMit KrankengeldOhne Krankengeld
    Beitragsbemessungsgrenze (monatlich)5.812,50 €5.812,50 €
    KV-Beitragssatz17,6 %17,0 %
    Krankenversicherung1.023 €988 €
    Pflegeversicherung (3,6 %)210 €210 €
    Höchstbeitrag monatlich (~)1.233 €1.198 €
    Höchstbeitrag jährlich (~)14.796 €14.376 €

    Wer als freiwillig Versicherter ein Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze von 69.750 Euro hat, zahlt 2026 monatlich bis zu 1.233 Euro – auf das Jahr gerechnet sind das knapp 14.700 Euro. Gegenüber 2025 mit einem Höchstbeitrag von 1.174,16 Euro monatlich ist das eine Steigerung von ~60 Euro pro Monat oder 720 Euro im Jahr.

    Diese Mehrbelastung ergibt sich aus der Kombination von höherer Beitragsbemessungsgrenze und gestiegenem Zusatzbeitrag.

    Wie hoch ist der GKV-Zusatzbeitrag in 2026?

    Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wird 2026 voraussichtlich von 2,5% auf 3,0% steigen.

    Diese Prognose basiert auf Einschätzungen des GKV-Spitzenverbandes und des VDEK (Verband der Ersatzkassen). Der Bundesrechnungshof warnt sogar vor einem mittelfristigen Anstieg auf bis zu 4,05% bis 2029, falls keine grundlegenden Strukturreformen erfolgen.

    Die individuelle Spannweite zwischen den Krankenkassen wird 2026 voraussichtlich zwischen etwa 2,8% bei den günstigsten Anbietern und über 4,4% bei den teuersten liegen.

    Einige Kassen könnten sogar die 5-Prozent-Marke überschreiten.

    Was sind die Gründe für die weitere Erhöhung des GKV-Zusatzbeitrags?

    Die strukturellen Finanzprobleme der GKV verschärfen sich weiter:

    • Defizit 2025: Voraussichtlich 13,8 Milliarden Euro
    • Ausgabenexplosion: Rekordhohe Kosten für Krankenhäuser und Arzneimittel
    • Demografischer Wandel: Mehr ältere Versicherte mit höherem Leistungsbedarf
    • Krankenhausreform: Die geplante Reform wird zusätzliche Milliardenkosten verursachen
    • Fehlende Strukturreformen: Die Politik schiebt notwendige Reformen auf die lange Bank

    Die endgültige Festlegung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags 2026 erfolgt durch den GKV-Schätzerkreis im Oktober 2025. Die einzelnen Krankenkassen legen dann ihre individuellen Zusatzbeiträge bis Ende 2025 fest, die ab Januar 2026 gelten.

    Beispiel: Auswirkungen des neuen GKV-Höchstbeitrags auf deine Beiträge

    Um die Auswirkungen greifbar zu machen, schauen wir uns konkrete Beispiele verschiedener Versichertengruppen an.

    Beispiel 1: Selbstständiger Unternehmensberater

    Ein selbstständiger Unternehmensberater verdient 80.000 Euro im Jahr.

    Da sein Einkommen deutlich über der Beitragsbemessungsgrenze von 69.750 Euro liegt, zahlt er als freiwillig Versicherter den vollen Höchstbeitrag. Für ihn macht es keinen Unterschied, ob er 80.000 Euro oder 150.000 Euro verdient – die Beiträge werden nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze berechnet.

    JahrZusatzbeitragBeitrags­bemessungs­grenzeMonatlicher BeitragJährlicher BeitragMehrbelastung
    20252,5 %66.150 € (5.512,50 €/Monat)1.130 €13.560 €
    20263,0 %69.750 € (5.812,50 €/Monat)1.223 €14.676 €+ 1.116 €

    Die Kombination aus höherer Beitragsbemessungsgrenze und gestiegenem Zusatzbeitrag kostet ihn zusätzlich 1.116 Euro im Jahr.

    Beispiel 2: Ärztin mit Kapitalerträgen

    Eine Ärztin arbeitet in Teilzeit und verdient dabei 40.000 Euro jährlich. Zusätzlich erzielt sie 30.000 Euro Kapitalerträge aus Aktien, Dividenden und Fonds. Ihr Gesamteinkommen von 70.000 Euro liegt damit knapp über der Beitragsbemessungsgrenze, wodurch sie ebenfalls den Höchstbeitrag zahlen muss.

    GKV & Steuerbelastung bei Arbeitseinkommen + Kapitalerträgen

    PositionBetragErläuterung
    Arbeitseinkommen (Teilzeit)40.000 €Beitragspflichtig
    Kapitalerträge (Aktien, Dividenden)30.000 €Beitragspflichtig
    Gesamteinkommen70.000 €Über BBG → Höchstbeitrag fällig
    Monatlicher GKV-Beitrag 20261.223 €Mit Krankengeldanspruch
    Jährlicher GKV-Beitrag 202614.676 €1.223 € × 12
    Steuern auf Kapitalerträge7.913 €30.000 € × 26,375 % (Abgeltungsteuer inkl. Soli/KiSt)
    Gesamtbelastung Kapitalerträge22.589 €GKV + Steuern zusammen

    Die effektive Belastung ihrer Kapitalerträge liegt damit bei über 75%. Von den 30.000 Euro Aktiengewinnen bleiben ihr nach Abzug von Steuern und Krankenversicherung nur noch rund 15.300 Euro.

    Beispiel 3: IT-Projektleiter knapp über der Versicherungspflichtgrenze

    Ein angestellter IT-Projektleiter verdient 75.000 Euro jährlich, knapp über der Versicherungspflichtgrenze von 77.400 Euro.

    Dadurch ist er freiwillig in der GKV versichert und zahlt den Höchstbeitrag. Er überlegt, ob ein Wechsel in die PKV sinnvoll wäre.

    VersicherungsartMonatlicher BeitragJährlicher BeitragErsparnis vs. GKV
    GKV (freiwillig) 20261.223 €14.676 €
    PKV (guter Tarif, 40 Jahre)550 €6.600 €8.076 €
    PKV (Premiumtarif, 40 Jahre)650 €7.800 €6.876 €

    Durch einen Wechsel in die PKV könnte er jährlich zwischen 6.900 und 8.100 Euro sparen. Diese Ersparnis bleibt Jahr für Jahr bestehen, während die GKV-Beiträge weiter steigen werden.

    Beispiel 4: Rentner mit Betriebsrente und Mieteinnahmen

    Ein Rentner bezieht 2.000 Euro gesetzliche Rente monatlich, zusätzlich 800 Euro Betriebsrente und hat 600 Euro Mieteinnahmen pro Monat. Sein Gesamteinkommen liegt bei 3.400 Euro monatlich, also unter der Beitragsbemessungsgrenze.

    GKV-Beiträge auf Renten & Nebeneinkünfte

    PositionMonatlichJährlichJahr 2025Jahr 2026Mehrbelastung
    Gesetzliche Rente2.000 €24.000 €BeitragspflichtigBeitragspflichtig
    Betriebsrente800 €9.600 €BeitragspflichtigBeitragspflichtig
    Mieteinnahmen600 €7.200 €BeitragspflichtigBeitragspflichtig
    Gesamteinkommen3.400 €40.800 €
    Beitragssatz gesamt17,1 %17,6 %+0,5 %
    Monatlicher Beitrag581 €598 €+17 €
    Jährlicher Beitrag6.972 €7.176 €+204 €

    Auch Rentner mit zusätzlichen Einkünften spüren die Beitragserhöhung deutlich. Bei ihm sind es zusätzlich 204 Euro im Jahr, obwohl sein Einkommen moderat ist.

    Wer legt den Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung fest?

    Der allgemeine Beitragssatz von 14,6% und der ermäßigte Beitragssatz von 14,0% werden vom Gesetzgeber festgelegt und sind im Sozialgesetzbuch (SGB V) festgeschrieben. § 241 SGB V regelt den allgemeinen Beitragssatz, § 243 SGB V den ermäßigten Beitragssatz.

    Diese Beitragssätze sind für alle gesetzlichen Krankenkassen bundesweit einheitlich und können nur durch Gesetzesänderung verändert werden. Die Bundesregierung legt über das Bundesgesundheitsministerium (BMG) in Abstimmung mit anderen Ressorts den Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung fest.

    Das bedeutet konkret: Wenn die Politik den allgemeinen Beitragssatz von derzeit 14,6% ändern will, muss sie ein entsprechendes Gesetz durch Bundestag und Bundesrat bringen. Die einzelnen Krankenkassen haben darauf keinen Einfluss.

    Der Zusatzbeitrag: Entscheidung der einzelnen Krankenkassen

    Den kassenindividuellen Zusatzbeitrag legen die einzelnen Krankenkassen selbst fest. Die Entscheidung trifft der Verwaltungsrat der jeweiligen Krankenkasse. § 242 SGB V regelt die Erhebung des Zusatzbeitrags. Die Krankenkassen können ihn erheben, wenn die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds nicht ausreichen, um ihren Finanzbedarf zu decken.

    Der von der Krankenkasse beschlossene Zusatzbeitrag muss vom Bundesamt für Soziale Sicherung genehmigt werden. Erst nach dieser Genehmigung kann die Krankenkasse den neuen Zusatzbeitrag erheben.

    Manche Kassen nutzen ihre Rücklagen, um den Zusatzbeitrag niedrig zu halten und Mitglieder zu gewinnen. Andere erhöhen ihn drastisch, weil ihre Ausgaben die Einnahmen übersteigen. Die Techniker Krankenkasse etwa erhöhte ihren Zusatzbeitrag 2025 um satte 1,25 Prozentpunkte – von 1,2% auf 2,45%.

    Sonderkündigungsrecht: Erhöht eine Krankenkasse ihren Zusatzbeitrag, hast du ein Sonderkündigungsrecht und kannst sofort wechseln. Dieses Recht greift ohne Fristen nach Bekanntgabe der Erhöhung. Viele nutzen es nicht, weil sie die Unterschiede nicht kennen – dabei kannst du mit einem Wechsel jährlich mehrere hundert Euro sparen.

    Fazit: „Der GKV-Höchstbeitrag steigt 2026 auf bis zu 1.158 Euro monatlich – für viele freiwillig Versicherte wird die PKV zur wirtschaftlich sinnvollen Alternative“

    Der GKV-Höchstbeitrag 2026 wird mit 1.221 Euro monatlich (mit Krankengeld) einen neuen Rekordwert erreichen. Die Kombination aus steigender Beitragsbemessungsgrenze und höherem Zusatzbeitrag führt zu einer Mehrbelastung von mehreren hundert Euro jährlich.

    Besonders hart trifft es freiwillig Versicherte mit hohen Einkommen oder nennenswerten Kapitalerträgen.

    Sie zahlen auf alle Einkünfte bis zur Beitragsbemessungsgrenze den vollen Beitragssatz. Bei Kapitalerträgen summiert sich die Belastung auf über 43% (17,6% Krankenversicherung plus 26,375% Steuern).

    PKV als wirtschaftliche Alternative

    Für viele freiwillig Versicherte wird der Wechsel in die private Krankenversicherung 2026 noch attraktiver. Die PKV-Beiträge richten sich nach Alter, Gesundheitszustand und gewähltem Tarif – nicht nach dem Einkommen. Während der GKV-Höchstbeitrag bei knapp 1.160 Euro liegt, zahlen PKV-Versicherte je nach Alter und Tarif oft nur die Hälfte oder zwei Drittel davon.

    Ein Rechenbeispiel: Ein 45-jähriger Selbstständiger mit 80.000 Euro Jahreseinkommen zahlt in der GKV den Höchstbeitrag von 13.896 Euro jährlich. In der PKV bekommt er einen sehr guten Tarif für circa 650-750 Euro monatlich, also 7.800-9.000 Euro jährlich. Die Ersparnis liegt bei 5.000-6.000 Euro – Jahr für Jahr.

    Hinzu kommt: Die GKV-Beiträge werden weiter steigen. Der Bundesrechnungshof prognostiziert einen durchschnittlichen Zusatzbeitrag von über 4% bis 2029. Die PKV-Beiträge dagegen sind kalkulierbar und steigen vor allem altersbedingt – nicht wegen politischer Finanzierungslücken.

    Die klare Empfehlung für freiwillig Versicherte: Prüfe 2026 genau, ob die GKV noch die richtige Wahl ist. Bei Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze, bei nennenswerten Kapitalerträgen oder bei guter Gesundheit kann die PKV wirtschaftlich deutlich attraktiver sein – und bietet dabei oft auch noch bessere Leistungen.

    „Der GKV-Höchstbeitrag steigt 2026 auf bis zu 1.158 Euro monatlich – fast 14.000 Euro im Jahr. Für freiwillig Versicherte mit hohem Einkommen oder Kapitalerträgen wird die private Krankenversicherung zur wirtschaftlich sinnvollen Alternative mit Einsparpotenzialen von 5.000-7.000 Euro jährlich.“

    Über den Autor
    Ich bin Daniel Feyler aus dem beschaulichen Lautertal in Oberfranken. Seit 2009 berate ich Menschen in ganz Deutschland zur PKV – meist digital, manchmal persönlich. Was als Interesse an Versicherungsthemen begann, wurde zur Berufung: Menschen durch den PKV-Dschungel zu navigieren. Abseits der Beratung genieße ich die Ruhe hier in Bayern.