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Daniel Feyler

Geschäftsführer & PKV-Experte
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Was passiert, wenn ich die JAEG überschreite?

Du hast eine Gehaltserhöhung bekommen oder einen neuen Job angetreten und überschreitest jetzt die Jahresarbeitsentgeltgrenze? Erstmal herzlichen Glückwunsch zu mehr Gehalt. Aber jetzt fragst du dich wahrscheinlich, was das für deine Krankenversicherung bedeutet. Die kurze Antwort: Es ändert sich fundamental etwas an deinem Versicherungsstatus.
Inhalt
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Ab jetzt bist du nicht mehr verpflichtet, in der gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben.

Du bekommst erstmals die Wahlfreiheit zwischen GKV und PKV. Das ist eine der wichtigsten finanziellen Entscheidungen deines Lebens, und sie erfordert gründliche Überlegung. Viele unterschätzen die Tragweite dieser Weichenstellung.

In diesem Artikel erkläre ich dir, was genau passiert, wenn du die Grenze überschreitest. Du erfährst, welche Fristen du unbedingt beachten musst, wie schnell ein Wechsel möglich ist und worauf du dabei achten solltest.

Am Ende weißt du genau, welche Optionen du hast und wie du vorgehen solltest.

Was passiert, wenn ich die Jahresarbeitsentgeltgrenze überschreite?

Wenn dein regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt die Jahresarbeitsentgeltgrenze übersteigt, wirst du versicherungsfrei.

Das bedeutet nicht, dass du keine Krankenversicherung mehr hast, sondern dass du nicht mehr verpflichtet bist, in der gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben. Du kannst jetzt zwischen der GKV und der PKV wählen.

Die Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt 2025 bei 73.800 Euro brutto im Jahr, also 6.150 Euro monatlich. Für 2026 steigt sie auf 77.400 Euro jährlich, das sind 6.450 Euro pro Monat. Wenn dein Gehalt diese Schwelle überschreitet, öffnet sich für dich die Tür zur privaten Krankenversicherung.

Dein Arbeitgeber meldet dich automatisch als freiwilliges Mitglied bei deiner bisherigen Krankenkasse an. Das passiert ganz ohne dein Zutun. Du bleibst also erstmal genau dort versichert, wo du vorher warst. Der einzige Unterschied ist, dass sich dein Status von „pflichtversichert“ zu „freiwillig versichert“ ändert.

Diese Statusänderung siehst du auf deiner nächsten Gehaltsabrechnung.

Wann genau tritt die Versicherungsfreiheit ein?

Der Zeitpunkt hängt davon ab, wann und wie du die Grenze überschreitest:

  • Von Beginn der Beschäftigung an: Wenn du einen neuen Job antrittst und dein regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt von Anfang an über der Grenze liegt, bist du sofort versicherungsfrei. Ab dem ersten Tag deiner neuen Beschäftigung kannst du zwischen GKV und PKV wählen.
  • Bei späterer Überschreitung im laufenden Arbeitsverhältnis: Wenn dein Gehalt während eines bestehenden Arbeitsverhältnisses steigt und du die Grenze überschreitest, endet deine Versicherungspflicht erst zum 31. Dezember des Jahres, in dem du die Grenze überschritten hast. Aber nur unter einer Bedingung: Es muss prognostiziert werden, dass du auch im Folgejahr die dann geltende Grenze überschreitest.
Die GKV hat versagt. Du verdienst Top-Medizin zu stabilen Beiträgen.

Schau dir mal folgendes Beispiel an: Du bekommst im Juni 2025 eine Gehaltserhöhung und liegst ab jetzt bei 75.000 Euro Jahresgehalt. Du überschreitest die Grenze von 73.800 Euro.

Deine Versicherungspflicht endet zum 31. Dezember 2025, wenn absehbar ist, dass du 2026 auch über der dann gültigen Grenze von 77.400 Euro bleibst. Ab dem 1. Januar 2026 bist du dann versicherungsfrei.

Wie wird das Jahresarbeitsentgelt berechnet?

Die Berechnung ist wichtig, weil nicht alle Gehaltsbestandteile zählen.

Zum regelmäßigen Jahresarbeitsentgelt gehören:

  • Dein vertraglich vereinbartes monatliches Bruttogehalt x 12
  • Zugesicherte Einmalzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld
  • Regelmäßige Überstundenvergütungen, die du jeden Monat bekommst
  • Bonuszahlungen, wenn du mit hinreichender Sicherheit damit rechnen kannst

Nicht berücksichtigt werden Familienzuschläge und einmalige, freiwillige Zahlungen ohne Rechtsanspruch. Wenn dir dein Chef also aus Kulanz einmalig 2.000 Euro schenkt, zählt das nicht zur Berechnung der Grenze.

Beispiel: Du verdienst 5.800 Euro im Monat, macht 69.600 Euro im Jahr. Dazu kommt ein zugesichertes Weihnachtsgeld von 5.000 Euro. Damit liegst du bei 74.600 Euro und überschreitest die Grenze von 73.800 Euro. Du wirst versicherungsfrei.

Was passiert, wenn ich die JAEG später wieder unterschreite?

Manchmal fällt dein Gehalt auch wieder. Vielleicht reduzierst du deine Arbeitszeit, wechselst den Job oder die Jahresarbeitsentgeltgrenze steigt so stark, dass dein Gehalt plötzlich wieder darunter liegt.

Wenn du die Grenze unterschreitest, wirst du automatisch wieder versicherungspflichtig in der GKV.

Du landest also auch hier ohne dein Zutun wieder in der gesetzlichen Krankenversicherung. Allerdings gibt es hier eine entscheidende Altersgrenze, die du kennen musst.

  • Unter 55 Jahren: Du kannst problemlos in die GKV zurückkehren, wenn die Grenze unterschritten wird. Es gibt keine Hindernisse. Du wirst automatisch wieder pflichtversichert.
  • Ab 55 Jahren: Die Rückkehr in die GKV ist stark eingeschränkt. Nach §6 Absatz 3a des Sozialgesetzbuchs V bleibst du in der Regel in der PKV, wenn du in den letzten fünf Jahren vor Eintritt der Versicherungspflicht nicht gesetzlich krankenversichert warst. Die Tür zur GKV schließt sich also ab 55 weitgehend.

Diese 55-Jahre-Regel ist extrem wichtig für deine Entscheidung. Wenn du mit 50 in die PKV wechselst, kannst du unter Umständen nicht mehr zurück. Das musst du bei deiner Planung unbedingt berücksichtigen.

Kann ich in der PKV bleiben, wenn ich wieder versicherungspflichtig werde?

Ja, das geht über einen Befreiungsantrag nach §8 SGB V.

Wenn du durch die Erhöhung der Jahresarbeitsentgeltgrenze oder eine Gehaltskürzung wieder versicherungspflichtig wirst, kannst du beantragen, von dieser Pflicht befreit zu werden.

Die wichtigsten Fristen dazu:

  • Du musst den Antrag innerhalb von drei Monaten nach Eintritt der Versicherungspflicht stellen
  • Die Befreiung wirkt rückwirkend, wenn du noch keine GKV-Leistungen in Anspruch genommen hast
  • Die Befreiung kannst du nicht widerrufen, sie gilt dauerhaft

Wenn du also merkst, dass du wieder unter die Grenze rutschst und in der PKV bleiben möchtest, musst du schnell handeln. Die Drei-Monats-Frist ist knapp, und wenn du sie verpasst, landest du automatisch wieder in der GKV.

Wechsel von der GKV in die PKV: Welche Fristen muss ich beachten?

Wenn du die Jahresarbeitsentgeltgrenze überschreitest, meldet dein Arbeitgeber dich als freiwilliges Mitglied bei deiner bisherigen Krankenkasse an. Die Krankenkasse muss dich dann über deinen neuen Status informieren. Sie schickt dir ein Schreiben, in dem steht, dass du jetzt freiwillig versichert bist und dass du austreten kannst, wenn du möchtest.

Ab Erhalt dieses Schreibens hast du genau zwei Wochen Zeit, um deinen Austritt zu erklären. Diese Frist ist extrem kurz und nicht verhandelbar. Der Gesetzgeber hat sie bewusst so knapp gehalten. Die zwei Wochen beginnen mit dem Tag, an dem das Schreiben bei dir ankommt, nicht mit dem Versanddatum.

Wenn du diese Frist verpasst, bleibt deine freiwillige GKV-Mitgliedschaft automatisch bestehen. Du kannst dann nicht sofort wechseln, sondern musst die normale Kündigungsfrist von zwei Monaten abwarten.

Was musst du für den Austritt aus der GKV tun?

Der Austritt aus der GKV ist an eine Bedingung geknüpft: Du musst nachweisen, dass du anderweitig krankenversichert bist. Das steht in §188 Absatz 4 SGB V. Du kannst nicht einfach austreten und dann ohne Versicherung dastehen.

Du brauchst einen unterschriebenen PKV-Vertrag, den du der Krankenkasse vorlegst. Erst dann wird dein Austritt wirksam. Ein rückwirkender PKV-Abschluss ist in der Regel bis zu zwei Monate möglich. Das gibt dir etwas Spielraum bei der PKV-Auswahl.

Ich empfehle dir, schon vor dem Schreiben der Krankenkasse mit der PKV-Auswahl zu beginnen. Wenn du weißt, dass du die Grenze überschreitest, solltest du dich sofort mit einem PKV-Strategen (z.B. mir) in Verbindung setzen. So bereiten wir rechtzeitig alles vor, und wenn das Schreiben kommt, kannst du innerhalb der zwei Wochen reagieren.

Was passiert, wenn du die Zwei-Wochen-Frist für den Wechsel verpasst?

Keine Panik, wenn du die Frist verpasst hast. Du kannst trotzdem noch in die PKV wechseln, aber es dauert länger. Als freiwilliges Mitglied in der GKV hast du eine ordentliche Kündigungsfrist von zwei Monaten zum Monatsende.

Beispiel: Du kündigst am 25. März. Deine Kündigung wird zum 31. Mai wirksam, und ab dem 1. Juni kannst du in die PKV wechseln. Du musst also zwei volle Monate plus den Rest des aktuellen Monats warten.

Bei einem Statuswechsel durch Überschreitung der Jahresarbeitsentgeltgrenze entfallen die sonst üblichen zwölf Monate Bindungsfrist der GKV. Auch wenn du einen Wahltarif abgeschlossen hast, bist du nicht daran gebunden.

Du kannst sofort nach dem Statuswechsel kündigen.

Wie schnell kann man in die private Krankenversicherung wechseln?

Die Geschwindigkeit des Wechsels hängt von mehreren Faktoren ab. Im besten Fall kannst du innerhalb weniger Wochen wechseln, im schlechtesten Fall dauert es mehrere Monate.

Szenario 1: Du reagierst sofort auf das Krankenkassen-Schreiben

Das ist der schnellste Weg. Du hast die Überschreitung der Grenze kommen sehen, dich schon vorher mit PKV-Angeboten beschäftigt und vielleicht sogar eine anonyme Risikovoranfrage über mich laufen lassen. Wenn das Schreiben der Krankenkasse kommt, bist du vorbereitet.

Du stellst innerhalb der zwei Wochen deinen PKV-Antrag, der Versicherer nimmt dich auf, und du kannst der GKV sofort deinen Austritt und die neue Versicherung nachweisen. In diesem Fall kannst du innerhalb von zwei bis vier Wochen komplett gewechselt sein.

Szenario 2: Du verpasst die Zwei-Wochen-Frist

Wenn du die Frist verpasst, verlängerst du den Prozess um mindestens zwei Monate. Du kündigst mit der ordentlichen Frist, wartest die zwei Monate ab und wechselst dann. Insgesamt dauert der Prozess dann drei bis vier Monate ab dem Zeitpunkt deiner Kündigung.

Szenario 3: Du hast Vorerkrankungen

Wenn du Vorerkrankungen hast, wird es komplizierter. Die PKV prüft deinen Gesundheitszustand genau, und das kann dauern. Manche Versicherer brauchen zusätzliche Arztberichte, fordern Unterlagen nach oder stellen Rückfragen.

In solchen Fällen kann die Gesundheitsprüfung allein schon vier bis sechs Wochen dauern. Dazu kommt die Zeit für die Kündigung bei der GKV. Insgesamt solltest du dann mit drei bis vier Monaten rechnen.

Deshalb ist die anonyme Risikovoranfrage so wichtig. Mit ihr klären wir schon im Vorfeld, welcher Versicherer dich aufnimmt und zu welchen Konditionen. Wenn dann die Zwei-Wochen-Frist läuft, haben wir schon ein Votum in der Hand und können schnell handeln.

Kann ich auch rückwirkend von der GKV in die PKV wechseln?

Ja, in gewissen Grenzen. Private Krankenversicherer ermöglichen in der Regel einen rückwirkenden Versicherungsbeginn von bis zu zwei Monaten. Das ist wichtig, wenn du das Schreiben der Krankenkasse erst spät im Jahr bekommst.

Oft verschicken die Krankenkassen die Statusmitteilungen erst im Januar oder Februar des Folgejahres, nachdem die Versicherungsfreiheit zum 31. Dezember eingetreten ist. Mit dem rückwirkenden Abschluss kannst du den Versicherungsbeginn auf den 1. Januar legen, auch wenn du den Vertrag erst im Februar unterschreibst.

Die GKV erstattet dir dann die zu viel gezahlten Beiträge für Januar und Februar zurück. Du solltest aber damit rechnen, dass du für ein bis zwei Monate doppelt zahlst, bis die Erstattung erfolgt.

Welche Frist gilt für den Statuswechsel bei der Krankenkasse?

Der Statuswechsel bei der Krankenkasse unterliegt klaren gesetzlichen Regelungen. Diese Fristen musst du kennen, um keine Fehler zu machen.

Mitteilungspflicht der Krankenkasse

Deine Krankenkasse ist verpflichtet, dich über deinen Statuswechsel zu informieren. Diese Mitteilung muss zeitnah erfolgen, nachdem dein Arbeitgeber die Meldung gemacht hat. In der Praxis geschieht das oft mit Verzögerung.

Wenn du auf deiner Gehaltsabrechnung siehst, dass dein Status auf „freiwillig versichert“ geändert wurde, die Krankenkasse dir aber noch kein Schreiben geschickt hat, kannst du aktiv werden. Ruf bei der Krankenkasse an und frag nach: „Ich sehe auf meiner Gehaltsabrechnung, dass ich jetzt freiwillig versichert bin. Was bedeutet das?“

Diese Nachfrage setzt die Zwei-Wochen-Frist neu in Gang. Die Krankenkasse wird dir dann die notwendigen Informationen schriftlich zukommen lassen, und ab Erhalt dieses Schreibens läuft deine Frist.

Die Austrittserklärung muss schriftlich erfolgen

Dein Austritt aus der GKV muss schriftlich erklärt werden. Ein Anruf oder eine mündliche Mitteilung reicht nicht. Du brauchst ein Schreiben, in dem du erklärst, dass du nicht als freiwilliges Mitglied in der GKV bleiben möchtest.

Dieses Schreiben sollte enthalten:

  • Deine vollständigen persönlichen Daten (Name, Geburtsdatum, Versichertennummer)
  • Die ausdrückliche Erklärung, dass du nicht freiwilliges Mitglied bleiben möchtest
  • Den Nachweis deiner anderweitigen Absicherung durch einen PKV-Vertrag
  • Datum und Unterschrift

Ich empfehle dir, das Schreiben per Einschreiben mit Rückschein zu versenden oder persönlich abzugeben und dir die Annahme quittieren zu lassen. So hast du einen Nachweis, dass du die Frist eingehalten hast.

Können GKV und PKV Versicherung parallel bestehen?

Nein, eine Parallelversicherung in GKV und PKV ist nicht zulässig. Du musst dich für eine der beiden Varianten entscheiden. In Deutschland besteht Versicherungspflicht, aber Doppelversicherungen bei der Krankenversicherung sind nicht vorgesehen.

Allerdings gibt es Übergangsphasen, in denen beide Versicherungen noch aktiv sind, bis die Abmeldung bei der GKV vollzogen ist. In dieser Zeit zahlst du an beide Versicherungen Beiträge. Die GKV erstattet dir aber die zu viel gezahlten Beiträge, sobald der Wechsel abgeschlossen ist.

Diese Überschneidung dauert in der Regel ein bis zwei Monate. Du solltest also damit rechnen, dass du vorübergehend doppelt belastet wirst.

Welche Frist gilt beim Wechsel von der GKV in die PKV beim Arbeitgeberwechsel?

Beim Arbeitgeberwechsel gelten besondere Regelungen. Wenn du den Job wechselst und weiterhin über der Jahresarbeitsentgeltgrenze verdienst, hast du ein sofortiges Krankenkassenwahlrecht.

Du kannst dann innerhalb von zwei Wochen nach Beschäftigungsbeginn eine neue Krankenkasse wählen oder in die PKV wechseln. Diese Frist ist wichtig, denn sonst wirst du automatisch bei deiner bisherigen Krankenkasse angemeldet.

Der Arbeitgeberwechsel bietet dir also eine zusätzliche Gelegenheit zum Wechsel, unabhängig von der Überschreitung der Jahresarbeitsentgeltgrenze. Wenn du schon länger über der Grenze liegst, aber bisher in der freiwilligen GKV geblieben bist, kannst du den Jobwechsel nutzen, um jetzt in die PKV zu gehen.

Ein Tipp aus meiner Praxis: Nutze die Zeit zwischen Vertragsunterschrift beim neuen Arbeitgeber und dem ersten Arbeitstag, um die PKV-Auswahl vorzubereiten. So bist du startklar, wenn die Zwei-Wochen-Frist zu laufen beginnt.

Was muss ich beim Wechsel von der GKV in die PKV beachten?

Der Wechsel von der GKV in die PKV ist keine Entscheidung, die du über Nacht treffen solltest. Es gibt mehrere wichtige Punkte, die du gründlich durchdenken musst.

Gesundheitsprüfung in der PKV

Anders als in der GKV findet in der PKV eine umfassende Gesundheitsprüfung statt. Der Versicherer will wissen, welche Vorerkrankungen du hast, welche Behandlungen du in den letzten Jahren hattest und ob chronische Leiden bestehen.

Du musst alle Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß und vollständig beantworten. Jede verschwiegene Diagnose (z.B: ADHS, Übergewicht etc.) kann später deinen Versicherungsschutz gefährden. Wenn sich herausstellt, dass du etwas verschwiegen hast, kann der Versicherer vom Vertrag zurücktreten oder Leistungen verweigern.

Deshalb empfehle ich dir, vor dem offiziellen Antrag eine anonyme Risikovoranfrage zu machen. So erfährst du, welche Versicherer dich aufnehmen und zu welchen Konditionen, ohne dass negative Einträge in der HIS-Datenbank entstehen. Die Risikovoranfrage mache ich gerne mit dir gemeinsam.

Beitragsentwicklung in der PKV

Viele Menschen haben Angst vor explodierenden PKV-Beiträgen im Alter. Diese Sorge ist verständlich, aber oft unbegründet, wenn du deinen Tarif vorausschauend planst.

Fakt ist, dass sich PKV-Beiträge anders entwickeln als GKV-Beiträge.

Das ist nur logisch, denn in der GKV richtet sich dein Beitrag nach deinem Einkommen. Verdienst du mehr, zahlst du mehr. In der PKV bestimmen dein Alter, Gesundheitszustand und der gewählte Tarif den finalen Beitrag. Dein Beitrag steigt mit zunehmendem Alter und durch allgemeine Kostensteigerungen im Gesundheitswesen.

Die Zahlen sprechen an der Stelle eine klare Sprache:

ZeitraumPKV-Beitragssteigerung pro JahrGKV-Beitragssteigerung pro JahrGesamtsteigerung 2005–2025
2005–2025 (20 Jahre)3,1 %3,8 %83,5 %
2015–2025 (10 Jahre)3,9 %4,1 %109,3 % (bezogen auf GKV-Gesamt)

Entgegen der verbreiteten Meinung sind PKV-Beiträge in den letzten 20 Jahren langsamer gestiegen als GKV-Beiträge.

Der Unterschied ist mehr als deutlich: Die GKV-Beiträge haben sich mehr als verdoppelt, während die PKV-Beiträge um etwa 80 Prozent stiegen.

Warum ist die PKV langfristig stabiler?

Die PKV arbeitet mit Alterungsrückstellungen. Du zahlst in jungen Jahren bewusst etwas höhere Beiträge.

Dieser „Zuschlag“ wird vom Versicherer verzinslich angelegt. Die Rückstellungen federn spätere Beitragssteigerungen ab. Aktuell haben die privaten Versicherer über 345 Milliarden Euro an Alterungsrückstellungen angespart. Das ist ein gewaltiger Puffer.

Die GKV funktioniert anders. Sie arbeitet im Umlageverfahren: Die heutigen Beitragszahler finanzieren die heutigen Rentner. Aktuell finanzieren 34,5 Millionen Pflichtmitglieder bereits 17 Millionen Rentner. Ein Erwerbstätiger zahlt durchschnittlich 600 Euro im Monat, ein Rentner nur 237 Euro. Diese Schere geht immer weiter auseinander.

2025 liegt der GKV-Höchstbeitrag bereits bei über 1.174 Euro monatlich für Gutverdiener ohne Kinder. 2026 steigt er voraussichtlich auf über 1.200 Euro. Und das bei einem Leistungsumfang, der tendenziell sinkt. Die GKV kämpft aktuell mit einem Defizit von etwa 48 Milliarden Euro für 2025. Zum Vergleich: 2024 waren es noch 6,6 Milliarden Euro.

Für 1.200 Euro monatlich bekommst du in der PKV einen absoluten Top-Tarif mit Beitragsentlastung im Alter, Chefarztbehandlung, Einbettzimmer, freier Arztwahl und Zugang zu allen modernen Behandlungsmethoden. Der durchschnittliche PKV-Beitrag lag 2025 bei etwa 623 Euro, also etwa halb so viel wie der GKV-Höchstbeitrag.

Familienplanung bei der Entscheidung einbeziehen

In der GKV sind Ehepartner ohne eigenes Einkommen und Kinder kostenlos mitversichert. In der PKV muss jedes Familienmitglied einen eigenen Vertrag haben. Das ist ein entscheidender Unterschied, den du bei deiner Planung berücksichtigen musst.

Beispiel: Ein 35-jähriger Angestellter zahlt 450 Euro monatlich für seine PKV. Seine Frau arbeitet Teilzeit und bleibt freiwillig in der GKV für 200 Euro. Zwei Kinder kosten in der PKV jeweils etwa 150 Euro. Die Gesamtkosten liegen bei 950 Euro monatlich.

In der GKV würde derselbe Angestellte als Gutverdiener etwa 800 Euro zahlen, und alle Familienmitglieder wären automatisch mitversichert. In dem Fall kann die GKV günstiger sein, aber auch leistungsschwächer. Das darfst du bei deiner Entscheidung niemals vergessen.

Allerdings ändert sich das Bild sofort, wenn beide Partner gut verdienen. Dann zahlt jeder den vollen GKV-Beitrag von über 1.100 Euro, macht zusammen über 2.200 Euro. In der PKV können beide (je nach Gesundheitszustand) zusammen für 900 – 1.100 Euro in einem sehr guten Tarif unterkommen. Die Kinder kosten pro Kopf zusätzlich, aber das Gesamtpaket ist oft günstiger.

Was sind deine Rückkehrmöglichkeit zurück in die GKV?

Kannst du später zurück in die GKV, wenn du möchtest? Die Antwort hängt von deinem Alter und deiner Situation ab.

Unter 55 Jahren hast du noch Chancen, wenn dein Einkommen unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze fällt oder du angestellt wirst mit einem Gehalt darunter. Ab 55 Jahren wird es extrem schwierig. Die Tür zur GKV schließt sich dann weitgehend.

Du musst dir also gut überlegen, ob du bereit bist, langfristig in der PKV zu bleiben. Eine Probezeit gibt es nicht. Einmal gewechselt, ist der Weg zurück steinig und macht nur wenig Spaß.

Leistungsunterschiede zwischen PKV und GKV

Die PKV bietet deutlich mehr Leistung als die GKV.

Du bekommst in einem guten Tarif (fast) immer:

  • Schnellere Termine bei Fachärzten (oft innerhalb weniger Tage statt Wochen oder Monate)
  • Freie Arztwahl ohne Überweisungsschein
  • Chefarztbehandlung und Einbettzimmer im Krankenhaus
  • Zugang zu modernen Behandlungsmethoden und neuen Medikamenten
  • Bessere Zahnbehandlungen und hochwertigeren Zahnersatz
  • Privatpraxen und Spezialisten ohne Wartezeiten

Glaub mir: Diese Vorteile sind spürbar.

Ich höre immer wieder von meinen Kunden, wie sehr sie die schnellen Termine und die persönliche Betreuung schätzen. Ein Kunde erzählte mir erst neulich, dass er für einen MRT-Termin (wegen einer Hüft-OP) in der GKV über drei Monate warten musste. Als PKV-Versicherter hatte er den Termin innerhalb von drei Tagen.

Die Zweiklassen-Medizin ist kein Mythos.

Allerdings musst du auch Verantwortung übernehmen. Du gehst bei Arztbesuchen in Vorleistung und reichst die Rechnungen dann bei der Versicherung ein. Du musst deine Behandlungen selbst organisieren und im Blick behalten. Das ist mehr Aufwand als in der GKV, wo alles über die Versichertenkarte abgewickelt wird.

Langfristige finanzielle Planung: Kannst du dir die PKV im Alter leisten?

Kannst du dir die PKV langfristig leisten?

Du musst nicht nur die aktuellen Beiträge stemmen können, sondern auch zukünftige Beitragsanpassungen bei deiner Finanz- und Lebensplanung einkalkulieren.

Ich empfehle dir, mit etwa drei bis vier Prozent Beitragssteigerung pro Jahr zu rechnen. Das ist der historische Durchschnitt der letzten 20 Jahre. Bei einem Einstiegsbeitrag von 400 Euro bedeutet das:

  • Nach 10 Jahren: etwa 540 Euro
  • Nach 20 Jahren: etwa 730 Euro
  • Nach 30 Jahren: etwa 980 Euro

Diese Steigerungen sind durchaus planbar.

Viele PKV-Tarife bieten Optionen zur Beitragsentlastung im Alter. Du zahlst jetzt etwas mehr, dafür sinkt dein Beitrag ab 65 deutlich. Diese Komponenten sind sinnvoll und sollten Teil deines Tarifs sein. Sie kosten in jungen Jahren zusätzliches Geld, machen die PKV im Alter aber deutlich bezahlbarer.

Bilde idealerweise zusätzliche private Rücklagen. Nicht jeder Versicherer bietet ausreichende Beitragsentlastung an. Wenn du eigenständig Rücklagen bildest, bist du auf der sicheren Seite und kannst auch höhere Beiträge im Alter problemlos zahlen. Dafür eignet sich beispielsweise eine kleine Eigentumswohnung.

Der größte Fehler, den ich in meiner Beratung immer wieder sehe: Menschen wählen den günstigsten Tarif, um kurzfristig Geld zu sparen. Das rächt sich später bitter. Billigtarife haben oft lückenhafte Leistungen, schlechte Beitragsentlastungen im Alter und steigen deutlich stärker als hochwertige Tarife.

Fazit: „Die Überschreitung der Jahresarbeitsentgeltgrenze öffnet dir eine Tür – aber geh sie nur, wenn du weißt, was dahinter liegt“

Die Überschreitung der Jahresarbeitsentgeltgrenze ist ein wichtiger Moment in deinem Berufsleben. Ab jetzt bist du nicht mehr verpflichtet, in der gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben. Du hast die Wahl zwischen freiwilliger GKV-Mitgliedschaft und dem Wechsel in die private Krankenversicherung.

Diese Wahlfreiheit ist wertvoll, aber sie bringt auch Verantwortung mit sich. Die PKV bietet bessere Leistungen, schnellere Termine und mehr Komfort. Sie kann aber auch teurer werden, besonders im Alter und wenn du eine Familie gründest. Der Weg zurück in die GKV ist ab 55 Jahren praktisch versperrt.

Die Fristen beim Wechsel sind knapp. Die Zwei-Wochen-Frist nach dem Krankenkassen-Schreiben ist extrem kurz und nicht verhandelbar. Wenn du sie verpasst, musst du zwei Monate länger warten. Deshalb ist Vorbereitung alles. Wer die Überschreitung kommen sieht, sollte sich frühzeitig informieren und vorbereiten.

Die Gesundheitsprüfung der PKV ist gründlich. Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen oder Leistungsausschlüssen führen. Mit einer anonymen Risikovoranfrage findest du heraus, welcher Versicherer dich zu welchen Konditionen aufnimmt, ohne dass negative Spuren entstehen.

Die Entscheidung für oder gegen die PKV hängt von vielen Faktoren ab: deinem Alter, deiner Gesundheit, deiner Familienplanung, deiner finanziellen Situation und deinen beruflichen Perspektiven. Es gibt keine pauschale Antwort, ob die PKV für dich die richtige Wahl ist.

Ich kann dir keine Garantie geben, dass die PKV für dich die bessere Option ist. Jede Situation ist individuell. Was ich dir aber anbieten kann: Ich schaue mir deine Situation genau an und helfe dir, die richtige Entscheidung zu treffen. Wir analysieren gemeinsam, ob ein Wechsel sinnvoll ist, welcher Versicherer zu dir passt und wie die langfristigen Kosten aussehen.

Wenn du die Jahresarbeitsentgeltgrenze überschritten hast oder bald überschreiten wirst, melde dich bei mir. Wir nehmen uns Zeit für ein ausführliches Gespräch, in dem wir alle Aspekte durchgehen. Ich erkläre dir die Vor- und Nachteile, zeige dir konkrete Angebote und begleite dich durch den gesamten Prozess.

Die Überschreitung der Grenze öffnet dir eine Tür, aber du musst nicht hindurchgehen. Manchmal ist die freiwillige GKV die bessere Wahl. Manchmal ist es die PKV. Das finden wir nur heraus, wenn wir uns deine persönliche Situation genau anschauen. Zusammen treffen wir eine Entscheidung, mit der du auch in 20 Jahren noch zufrieden sein wirst.Wiederholen

Über den Autor
Ich bin Daniel Feyler aus dem beschaulichen Lautertal in Oberfranken. Seit 2009 berate ich Menschen in ganz Deutschland zur PKV – meist digital, manchmal persönlich. Was als Interesse an Versicherungsthemen begann, wurde zur Berufung: Menschen durch den PKV-Dschungel zu navigieren. Abseits der Beratung genieße ich die Ruhe hier in Bayern.