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Bild zeigt Daniel Feyler / Geschäftsführer von PKV mit Plan

Daniel Feyler

Geschäftsführer & PKV-Experte

INHALT

    Dein Weg zu Top-Medizin mit planbaren Beiträgen im Alter.

    PKV vs. GKV: Beitragsentwicklung im direkten Vergleich

    "Was heute gleich aussieht, entwickelt sich morgen völlig unterschiedlich. Die Frage ist nicht, welches System heute günstiger ist, sondern welches in 20 Jahren noch bezahlbar bleibt."
    gkv-vs-pkv-beitragsentwicklung

    Vor ein paar Wochen fragte mich ein 35-jähriger Ingenieur: „Ich zahle gerade in beiden Systemen ungefähr das Gleiche. Warum sollte ich dann wechseln?“ Die Antwort darauf ist so viel schwieriger, als die meisten denken, und sie hat mit der Zukunft zu tun, nicht mit dem Zustand der Kassen heute.

    Die Beitragsentwicklung ist das am meisten missverstandene Thema bei der Entscheidung zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung. Die Medien berichten gerne über einzelne Schockmeldungen, während die langfristige Wahrheit in den Zahlen liegt. Diese Zahlen zeigen ein Bild, das viele überrascht.

    Du erfährst jetzt in diesem Artikel, wie sich die Beiträge in PKV und GKV wirklich entwickelt haben, warum beide Systeme vor denselben Herausforderungen stehen, und was die nächsten Jahrzehnte bringen werden.

    Wie entwickeln sich die Beiträge in der PKV und in der GKV?

    Die Beiträge in beiden Systemen steigen seit Jahrzehnten, aber aus unterschiedlichen Gründen und auf unterschiedliche Weise. In der GKV erkennst du den Anstieg am Beitragssatz, der als Prozentsatz deines Einkommens berechnet wird. In der PKV steigen die absoluten Euro-Beträge, die du monatlich zahlst.

    Wie entwickeln sich die GKV-Beiträge?

    In der gesetzlichen Krankenversicherung zahlst du aktuell etwa 17,1 Prozent deines Bruttoeinkommens. Das setzt sich zusammen aus 14,6 Prozent Grundbeitrag plus durchschnittlich 2,5 Prozent GKV-Zusatzbeitrag der jeweiligen Kasse. Die Hälfte davon trägt dein Arbeitgeber, die andere Hälfte zahlst du selbst.

    Ein Durchschnittsverdiener zahlt 2026 etwa 770 Euro pro Monat für die Krankenversicherung, wovon etwa 385 Euro von ihm selbst kommen und 385 Euro vom Arbeitgeber. Bei Spitzenverdienern an der Beitragsbemessungsgrenze sind es rund 1.200 Euro monatlich, hälftig geteilt.

    Die Beitragsbemessungsgrenze liegt 2026 bei etwa 69.750 Euro Jahresbrutto. Wer mehr verdient, zahlt trotzdem nur auf diesen Betrag Beiträge. Das ist die Obergrenze, egal ob du 70.000 Euro oder 200.000 Euro verdienst.

    Wie entwickeln sich die PKV-Beiträge?

    In der privaten Krankenversicherung gibt es keinen einheitlichen Prozentsatz.

    Dein Beitrag richtet sich nach deinem Eintrittsalter, deinem Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss und dem gewählten Tarifumfang. Das Einkommen spielt keine Rolle.

    Der durchschnittliche PKV-Beitrag für einen Erwachsenen ohne Beihilfeanspruch liegt 2025 bei etwa 623 Euro pro Monat. Über alle Altersgruppen hinweg betrug der mittlere PKV-Beitrag weniger als 650 Euro pro Monat, sogar bei Versicherten über 65 Jahren meist deutlich darunter.

    Beamte zahlen durch die Beihilfe deutlich weniger, im Durchschnitt 239 Euro monatlich. Sie brauchen nur eine Restkostenversicherung, weil der Dienstherr 50 Prozent oder mehr der Kosten übernimmt.

    GKV und PKV: Beitragsentwicklung seit 2000

    Der GKV-Beitragssatz lag im Jahr 2000 noch bei etwa 13,6 Prozent des Einkommens.

    Heute sind es rund 17,1 Prozent. Das bedeutet, die Belastung ist um etwa 2,6 Prozentpunkte gestiegen. In absoluten Zahlen ist der Unterschied noch drastischer: 1980 zahlte ein durchschnittlich verdienender Arbeitnehmer umgerechnet etwa 230 Euro in die GKV, 2026 sind es über 1.000 Euro – mehr als eine Vervierfachung.

    In der PKV sind die Beiträge ebenfalls stark gestiegen. Ein durchschnittlicher PKV-Monatsbeitrag lag um 2005 geschätzt bei 300 bis 350 Euro, heute laut Finanztip bei ~623 Euro. Über längere Zeit betrachtet ergibt sich ein ähnlicher Trend wie in der GKV.

    Die Zahlen zeigen es deutlich: Zwischen 2005 und 2025 erhöhten sich die PKV-Beitragseinnahmen je Versicherten um durchschnittlich 3,1 Prozent pro Jahr. In der GKV waren es 3,8 Prozent pro Jahr. Die Beitragsentwicklung verläuft in beiden Systemen langfristig also fast parallel.

    Beitragsentwicklung: PKV vs. GKV im direkten Vergleich

    Der direkte Vergleich zeigt, dass beide Systeme denselben Kostensteigerungen im Gesundheitswesen gegenüberstehen. Die Unterschiede liegen vor allem darin, wie diese Kosten auf die Versicherten umgelegt werden.

    GKVPKV
    Beitragshöhe (2026)~18 % vom Einkommen, max. ~1.200 €/MonatDurchschnitt ~623 €/Monat, risikobasiert
    BeitragssystemSolidarprinzip, einkommensabhängig, Familien mitversichertÄquivalenzprinzip, alters-/risikobasiert, keine Familienmitversicherung
    EntwicklungBeiträge seit 2000 stetig gestiegen (+3,8 %/Jahr)Ähnlicher Anstieg (+3,1 %/Jahr)
    Extreme BeiträgeGedeckelt bei ~1.200 €/MonatNur wenige über 1.000 €/Monat
    FamilienversicherungEhepartner & Kinder beitragsfreiJedes Mitglied eigener Beitrag

    Die langfristige Beitragsentwicklung in PKV und GKV läuft wie bereits oben erwähnt fast parallel. Beide Systeme haben in den letzten 20 Jahren ähnliche Steigerungsraten verzeichnet. Die PKV stieg sogar etwas langsamer als die GKV.

    Das Märchen von der explodierenden PKV stimmt nicht mit den Durchschnittszahlen überein. Nur 0,17 Prozent aller PKV-Versicherten zahlen mehr als 1.000 Euro monatlich. Das sind maximal Einzelfälle, keine grundsätzliche Regel.

    Die allermeisten PKV-Versicherten zahlen auch im Alter moderate Beiträge, weil die Alterungsrückstellungen genau dafür da sind. Das Mythos „explodierender“ PKV-Beiträge im Alter ist meines Erachtens einfach dem geschuldet, dass sich viele Menschen in jungen Jahren einfach einen Billig-Tarif holen, der im Alter logischerweise keine Beitragsentlastung vorsieht.

    Der entscheidende Unterschied liegt woanders: In der GKV steigt der Beitragssatz für alle gleich, egal wie gesund oder krank du bist. In der PKV kann dein individueller Tarif stärker oder schwächer steigen, je nachdem wie sich die Kosten in deinem Tarifkollektiv entwickeln.

    Für wen ist welches System günstiger?

    Ein junger, gesunder Gutverdiener zahlt in der PKV oft deutlich weniger als in der GKV. Bei einem Einkommen von 80.000 Euro würde er in der GKV den Höchstbeitrag von etwa 515 Euro Eigenanteil zahlen. In der PKV bekommt er für vielleicht 300 Euro Eigenanteil bessere Leistungen.

    Eine Familie mit drei Kindern und einem Alleinverdiener fährt in der GKV besser. Die kostenlose Familienversicherung spart Tausende Euro im Jahr. In der PKV würde jedes Familienmitglied einen eigenen Beitrag kosten.

    Ein Selbstständiger mit schwankendem Einkommen hat in beiden Systemen Vor- und Nachteile. In der GKV zahlt er Mindestbeiträge auch bei niedrigem Einkommen, in der PKV läuft der Beitrag unabhängig vom Geschäftserfolg weiter.

    Warum steigen die Beiträge in der PKV und in der GKV?

    Die Gründe für steigende Beiträge sind bei GKV und PKV ähnlich gelagert. Beide Systeme finanzieren letztlich die Kosten des Gesundheitswesens, und diese Kosten steigen aus mehreren Gründen kontinuierlich.

    Der demografische Wandel trifft beide Systeme

    Die Bevölkerung wird im Schnitt älter, und ältere Menschen brauchen mehr medizinische Versorgung. In der GKV verschiebt das Umlageverfahren das Verhältnis von Beitragszahlern zu Leistungsbeziehern ungünstig. Immer weniger Erwerbstätige finanzieren immer mehr ältere Versicherte.

    Auch in der PKV führt steigende Lebenserwartung zu höheren Ausgaben. Der Unterschied: Über Jahrzehnte aufgebaute Alterungsrückstellungen werden im Alter zur Finanzierung eingesetzt. Die PKV hat Ende 2024 rund 341,7 Milliarden Euro an Alterungsrückstellungen angesammelt. Dieses Polster dämpft die Beitragssteigerungen im Alter erheblich.

    Trotzdem trifft der demografische Kostendruck beide Systeme. Er spiegelt sich in der GKV im steigenden Beitragssatz wider, in der PKV in den Prämienanpassungen.

    Medizinischer Fortschritt kostet Geld

    Neue Behandlungsmethoden, Medikamente und Medizintechnik verbessern die Versorgung dramatisch, treiben aber die Kosten nach oben. In der PKV stiegen 2024 die Kosten für Krankenhausbehandlung um über 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr, für Arzneimittel um etwa 10 Prozent, für ambulante Arztleistungen um rund 8 Prozent.

    Ähnliche Kostenschübe gibt es in der GKV. Innovative Arzneien wie Gentherapien oder onkologische Medikamente können monatlich fünfstellige Beträge kosten. Diese Ausgaben belasten GKV wie PKV gleichermaßen.

    Auch Gesetzesänderungen, die den Leistungskatalog erweitern, erhöhen die Ausgaben. Neue Vorsorgeuntersuchungen oder erweiterte Pflegeleistungen kosten Geld, das über die Beiträge finanziert werden muss.

    Steigende Löhne im Gesundheitswesen

    Gesundheitsleistungen werden teurer durch höhere Löhne für medizinisches Personal. Kräftige Tariferhöhungen für Pflegekräfte treiben die Krankenhauskosten spürbar nach oben. Da das Gesundheitswesen personalintensiv ist, wirken Lohnsteigerungen hier direkt auf die Beiträge.

    Produktivitätsfortschritte wie in der Industrie sind im Gesundheitswesen begrenzt. Eine Pflegekraft kann nicht plötzlich doppelt so viele Patienten betreuen. Höhere Gehälter münden direkt in höheren Ausgaben und folglich höheren Beiträgen.

    Auch die allgemeine Inflation spielt eine Rolle. Energiekosten für Krankenhäuser, Materialkosten für medizinische Geräte, alles wird teurer. Diese Kosten geben Krankenhäuser und Ärzte über die Abrechnungen weiter, was beide Versicherungssysteme belastet.

    Die Niedrigzinsphase hat die PKV besonders getroffen

    Ein PKV-spezifischer Faktor war das langanhaltende Niedrigzinsumfeld der letzten Jahre. PKV-Unternehmen investieren die Alterungsrückstellungen am Kapitalmarkt, um für die im Alter steigenden Gesundheitskosten vorzusorgen. Diese Reserven wurden früher mit etwa 3,5 Prozent Rechnungszins kalkuliert.

    Nach der Finanzkrise 2008 sanken die erzielbaren Renditen stark. Zwischen 2016 und 2022 lag der EZB-Leitzins bei 0 Prozent, wodurch die Verzinsung der PKV-Kapitalanlagen deutlich unter 3 Prozent fiel. Dieses Zinsloch führte dazu, dass Beitragsanpassungen nötig wurden, um die gleiche Vorsorge zu gewährleisten.

    Die Zinswende seit 2022 bringt wieder höhere Erträge, die grundsätzlich beitragsdämpfend wirken. Derzeit übersteigen die Kostensteigerungen den entlastenden Effekt höherer Zinsen aber deutlich. Langfristig können höhere Zinsen künftige Prämienanstiege in der PKV etwas mildern, ersetzen aber keine Beitragsanpassungen, wenn medizinische Kosten stark wachsen.

    Die Ausgaben in beiden Systemen wachsen schneller als die Einnahmen.

    In der GKV verschärft das Umlageverfahren diese Dynamik, solange nicht entsprechend Bundesmittel oder Reformen gegensteuern. In der PKV schlagen Ausgabenerhöhungen verzögert, aber dafür sprunghaft auf die Prämien durch.

    Für Anfang 2026 haben etwa 60 Prozent der PKV-Versicherten Beitragserhöhungen im Schnitt von 13 Prozent angekündigt bekommen, um die stark gestiegenen Leistungsausgaben der letzten Jahre aufzufangen. Das klingt nach viel, aber es ist ein Nachholeffekt. Die PKV hatte in der Niedrigzinsphase Erhöhungen hinausgezögert, was jetzt korrigiert werden muss.

    Beide Systeme teilen sich letztlich die Kosten der gleichen „Medizin-Inflation“. Beide müssen Ärzte, Krankenhäuser, Medikamente und Pflegekräfte bezahlen. Beide sind vom demografischen Wandel betroffen. Die langfristige Parallelität der Beitragsentwicklung überrascht deshalb nicht.

    Prognose: Beitragsentwicklung bis 2030, 2040, 2050

    Ohne gegensteuernde Reformen werden die Beiträge in beiden Systemen in den kommenden Jahrzehnten weiter steigen. Die Prognosen verschiedener Experten und Institute zeichnen ein deutliches Bild, das viele Menschen unterschätzen.

    GKV: Der Beitragssatz wird dramatisch steigen

    Für die gesetzliche Krankenversicherung wird ein deutlicher Beitragssatzanstieg erwartet. Eine Berechnung der Ökonomen Büttner und Werding vom Wissenschaftlichen Beirat des Bundesfinanzministeriums aus dem Jahr 2022 ergab klare Zahlen.

    Der GKV-Beitragssatz von derzeit 14,6 Prozent müsste bis 2030 auf etwa 18,2 Prozent steigen, um die Leistungsausgaben zu decken. Das IGES-Institut prognostiziert im ungünstigen Szenario bis 2035 einen Anstieg der Sozialabgabenquote auf etwa 51 Prozent – darin enthalten wäre für die GKV ebenfalls ein Satz deutlich über 18 Prozent.

    Der Bundesrechnungshof rechnet mittelfristig bis etwa 2027 mit jährlich 0,3 Prozentpunkten Anstieg, sodass um 2030 herum fast 19 Prozent erreicht würden. Langfristige Modellrechnungen des PKV-Wissenschaftsinstituts WIP zeigen bis 2040 einen weiteren Anstieg in Richtung 22 Prozent und bis 2050 auf etwa 24 bis 25 Prozent Beitragssatz.

    ZeitraumGKV-Beitragssatz (Prognose)Steigerung ggü. 2025
    202514,6 % (+∅2,5 % Zusatz = 17,1 %)Ausgangswert
    203018–19 %+2 bis 3 Prozentpunkte
    2040~22 %+6 Prozentpunkte
    205024–25 %+8 bis 9 Prozentpunkte

    Diese Werte liegen fast 8 bis 10 Prozentpunkte über dem Niveau von 2025. Eine Entspannung ist nicht in Sicht, da nach 2050 die demografische Welle noch nachwirkt. Rein demografiebedingt würde der GKV-Beitragssatz laut Modell auf etwa 19 Prozent bis 2050 steigen, nur durch den Alterungseffekt.

    Die Politik plant zwar Gegenmaßnahmen, etwa eine Finanzkommission Gesundheit 2025/2026. Kassen und Experten warnen aber, dass ohne baldige Reformen bis 2030 jährlich steigende Zusatzbeiträge und Bundeszuschüsse nötig werden.

    PKV: Moderate, aber stetige Anstiege erwartet

    Für die private Krankenversicherung gibt es keine amtliche Beitragssatz-Prognose, da die Prämien individuell variieren. Die PKV ist aber denselben Kostensteigerungen ausgesetzt wie die GKV. Ein Blick zurück zeigt, dass PKV und GKV in den vergangenen Jahrzehnten nahezu parallel gestiegen sind.

    Das PKV-Wissenschaftsinstitut erwartet im Schnitt jährlich 3 bis 4 Prozent Prämienanstieg, sofern das Leistungsniveau und der Kostentrend anhalten. Für 2025/2026 wurde bereits ein überdurchschnittlicher Sprung prognostiziert, branchenweit etwa 12,5 Prozent in 2025, was die Basis für die Zukunft erhöht.

    Setzt sich ein Anstieg von etwa 3 Prozent pro Jahr fort, läge ein heutiger 600-Euro-Durchschnittsbeitrag 2030 bereits bei etwa 720 Euro, 2040 bei etwa 970 Euro und 2050 bei etwa 1.300 Euro nominal. Das klingt nach viel, aber bedenke die Inflation und steigende Einkommen.

    ZeitraumPKV-Durchschnittsbeitrag (Prognose, +3 % p.a.)Steigerung ggü. 2025
    2025623 €Ausgangswert
    2030~670 €+20 %
    2040~750 €+34 %
    2050~840 €+50 %

    In der PKV greifen dämpfende Mechanismen: Alterungsrückstellungen und der gesetzliche 10-prozentige Zuschlag bis 60 Jahre sollen extreme Sprünge verhindern. Zudem profitieren PKV-Versicherte perspektivisch von höheren Zinsen, die künftige Prämienlast mindern können.

    Der PKV-Verband verweist darauf, dass das System bereits kapitalgedeckte Vorsorge betreibt. Ende 2024 summierten sich die Alterungsrückstellungen der PKV auf rund 341,7 Milliarden Euro. Dieses Polster wird helfen, den demografischen Anstieg der Leistungskosten abzufedern.

    Bis 2030 zahlst du in der GKV wahrscheinlich einen Beitragssatz um 18 bis 19 Prozent. Bei einem durchschnittlichen Einkommen wären das etwa 900 bis 950 Euro monatlich gesamt, wovon du die Hälfte selbst trägst. Bis 2050 könnten es 25 Prozent werden, also über 1.200 Euro gesamt bei heutigem Durchschnittseinkommen.

    In der PKV steigen die absoluten Beträge ebenfalls, aber durch die Alterungsrückstellungen moderater als viele befürchten. Die Durchschnittsbeträge bleiben für die meisten Versicherten im bezahlbaren Rahmen, solange die Tarife solide kalkuliert sind.

    Beide Systeme stehen vor der Herausforderung, Kosten zu begrenzen oder zusätzliche Finanzierung zu erschließen. Ohne Reformen werden die Beiträge für kommende Generationen zur massiven Belastung.

    Leistungen im Verhältnis zum Beitrag (Kosten-Nutzen-Abwägung)

    Ein extrem wichtiger Aspekt für Versicherte ist, was sie für ihre Beiträge bekommen. Das Leistungsverhältnis unterscheidet sich zwischen GKV und PKV erheblich, je nachdem welche Prioritäten du setzt.

    GKV: Umfangreiche Grundversorgung zum solidarischen Beitrag

    Die GKV bietet einen gesetzlich garantierten Leistungskatalog, der praktisch alle medizinisch notwendigen Behandlungen umfasst. Für einen proportional zum Einkommen bemessenen Beitrag erhältst du Arztbesuche auf Krankenschein, Versorgung im Mehrbettzimmer im Krankenhaus, alle notwendigen Operationen und Medikamente mit kleiner Zuzahlung.

    Teure Leistungen wie Transplantationen, Chemotherapien oder Dialyse übernimmt die Solidargemeinschaft ohne Begrenzung. Dieses Kosten-Nutzen-Verhältnis ist besonders günstig für Versicherte mit geringerem Einkommen oder hohen Gesundheitskosten. Sie zahlen einen relativ niedrigen Beitrag, erhalten aber im Krankheitsfall potenziell sehr teure Leistungen.

    Familien profitieren enorm: Eine nicht erwerbstätige Ehepartnerin und Kinder sind ohne Aufpreis mitversichert. Sie erhalten Leistungen, ohne den Beitrag zu erhöhen. Für eine vierköpfige Familie mit einem Alleinverdiener bedeutet das eine Ersparnis von mehreren hundert Euro monatlich gegenüber der PKV.

    Für Besserverdiener ohne hohen medizinischen Bedarf kehrt sich die Rechnung um. Sie zahlen an die GKV im Jahr unter Umständen fünfstellige Beiträge, nehmen aber vielleicht nur selten Leistungen in Anspruch. Ihre eingezahlten Beiträge subventionieren dann andere.

    Die GKV weist einen Verwaltungskostensatz von nur 5 bis 6 Prozent aus. Der Rest der Beiträge fließt direkt in Leistungen, was ein guter Nutzungsgrad ist.

    PKV: Individuelle Premium-Leistungen zum entsprechenden Preis

    In der PKV hängt das Leistungsversprechen vom gewählten Tarif ab. Versicherte können Tarife wählen, die über die GKV-Leistungen hinausgehen: Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus, freie Krankenhauswahl, Behandlung durch Chefärzte und Spezialisten, kürzere Wartezeiten bei Fachärzten.

    Viele PKV-Tarife erstatten höhere Honorare nach der Gebührenordnung, was Ärzten einen finanziellen Anreiz gibt, PKV-Patienten bevorzugt zu behandeln. Der Nutzen für den Versicherten zeigt sich in schnelleren Terminen oder aufwändigerer Diagnostik.

    In der PKV gibt es keine gesetzliche Budgetierung. Bestimmte neue Medikamente oder innovative Behandlungen kann der Arzt verordnen und die PKV erstatten, während die GKV solche Leistungen eventuell noch nicht übernimmt.

    Dem höheren Beitrag steht also potenziell ein Mehr an Leistung und Komfort gegenüber. Wer auf individuelles Serviceangebot, Einzelzimmer im Krankenhaus und freie Arztwahl großen Wert legt, erhält dafür Leistungen, die in der GKV nicht enthalten sind.

    Junge gesunde Versicherte haben in der PKV oft zunächst einen geringeren Beitrag als in der GKV und genießen zugleich privatärztliche Leistung – ein sehr gutes Verhältnis von Beitrag zu Nutzen. Mit steigendem Alter können PKV-Prämien die der GKV übersteigen, wobei die Durchschnittswerte zeigen, dass dank Rückstellungen auch Ältere im Schnitt unter 650 Euro Monatsbeitrag zahlen.

    Fazit: „Die Beitragsentwicklung in PKV und GKV läuft parallel, aber die Verteilung der Last ist völlig unterschiedlich.“

    Nach all den Zahlen und Prognosen bleibt eine klare Erkenntnis: Beide Systeme kämpfen mit denselben Herausforderungen. Der demografische Wandel, der medizinische Fortschritt und steigende Löhne im Gesundheitswesen treiben die Kosten in GKV und PKV gleichermaßen nach oben.

    Die langfristige Beitragsentwicklung seit 2005 zeigt es deutlich: Die PKV stieg um 3,1 Prozent pro Jahr, die GKV um 3,8 Prozent. Die Unterschiede sind minimal. Wer behauptet, die PKV würde explodieren während die GKV stabil bleibt, ignoriert die Fakten.

    Ich hab noch einmal die wichtigsten Punkt für dich zusammengefasst:

    • Beide Systeme steigen ähnlich stark: PKV 3,1% p.a., GKV 3,8% p.a. seit 2005
    • Die Prognosen sind alarmierend: GKV bis 2050 bei 24-25% Beitragssatz, PKV bei ähnlichen nominalen Steigerungen
    • Extreme PKV-Beiträge sind selten: Nur 0,17% aller Versicherten zahlen über 1.000€ monatlich
    • Alterungsrückstellungen dämpfen PKV-Anstiege: 341,7 Milliarden Euro Polster für künftige Kosten
    • Die Familienversicherung macht den Unterschied: In der GKV kostenlos, in der PKV teuer
    • Das Kosten-Nutzen-Verhältnis hängt von deiner Situation ab: Für junge Gutverdiener PKV besser, für Familien GKV

    Die Entscheidung zwischen PKV und GKV ist keine Frage von „gut“ oder „schlecht“, sondern von „passend“ oder „unpassend“ für deine Lebenssituation. Ein 30-jähriger Single mit 80.000 Euro Jahreseinkommen fährt mit der PKV meist besser. Eine Familie mit drei Kindern und einem Alleinverdiener spart in der GKV Tausende Euro pro Jahr.

    Beide Systeme stehen vor massiven Finanzierungsproblemen. Bis 2050 drohen in der GKV Beitragssätze von 25 Prozent, was die Lohnnebenkosten in schwindelerregende Höhen treibt. Die PKV wird ebenfalls deutlich teurer, auch wenn die Alterungsrückstellungen den Anstieg dämpfen.

    Die Politik muss handeln, sonst werden die Gesundheitskosten für kommende Generationen unbezahlbar. Mehr Steuerzuschüsse für die GKV, Förderung der Kapitaldeckung, Ausgabenbegrenzungen oder Effizienzsteigerungen – irgendetwas muss passieren.

    Für deine persönliche Entscheidung heute gilt: Rechne langfristig. Schau nicht nur auf den heutigen Beitrag, sondern überlege, wo du in 20 oder 30 Jahren stehen wirst. Planst du eine Familie? Dann ist die kostenlose Familienversicherung der GKV Gold wert. Bist du dauerhaft Gutverdiener ohne Kinder? Dann kann die PKV die bessere Wahl sein.

    Die Beitragsentwicklung ist nur ein Faktor von vielen. Leistungen, Wartezeiten, Flexibilität und Lebensplanung spielen alle eine Rolle. Triff die Entscheidung mit Bedacht, denn sie begleitet dich ein Leben lang.

    Über den Autor
    Ich bin Daniel Feyler aus dem beschaulichen Lautertal in Oberfranken. Seit 2009 berate ich Menschen in ganz Deutschland zur PKV – meist digital, manchmal persönlich. Was als Interesse an Versicherungsthemen begann, wurde zur Berufung: Menschen durch den PKV-Dschungel zu navigieren. Abseits der Beratung genieße ich die Ruhe hier in Bayern.