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Bild zeigt Daniel Feyler / Geschäftsführer von PKV mit Plan

Daniel Feyler

Geschäftsführer & PKV-Experte

INHALT

    Dein Weg zu Top-Medizin mit planbaren Beiträgen im Alter.

    PKV für Zahnärzte: Tarife, Kosten & Vorteile für Mediziner

    Die private Krankenversicherung für Zahnärzte ist ein Thema, bei dem ich in meinen Beratungsgesprächen immer wieder dieselben Fragen höre. Lohnt sich der Wechsel wirklich? Was passiert mit den Beiträgen im Alter? Und welche Tarife sind speziell für meine Berufsgruppe gedacht?
    pkv-fuer-zahnaerzte

    Als PKV-Stratege mit über 15 Jahren Erfahrung in der Beratung von Medizinern kann ich dir sagen, dass die PKV für Zahnärzte in den meisten Fällen eine ausgezeichnete Wahl ist, wenn du von Anfang an richtig planst und die Weichen stellst.

    Was viele nicht wissen: Zahnärzte gehören zu den privilegiertesten Berufsgruppen in der privaten Krankenversicherung, und das hat gute Gründe. Versicherer betrachten dich als besonders risikoarm, weil Statistiken zeigen, dass Zahnärzte deutlich seltener schwere Krankheiten erleiden und insgesamt weniger Leistungen in Anspruch nehmen als andere Berufsgruppen.

    Das führt zu speziellen Tarifen mit Rabatten von 15 bis 20 Prozent und einzigartigen Gestaltungsmöglichkeiten, die es sonst nirgendwo gibt.

    Voraussetzungen: Wer kann als Zahnarzt in die PKV wechseln?

    Die Frage nach den Voraussetzungen für den PKV-Wechsel beantworte ich in meinen Beratungen immer als Erstes, denn hier gibt es je nach Karrierephase deutliche Unterschiede. Lass mich dir zeigen, welche Möglichkeiten du in deiner aktuellen Situation hast.

    Wann kann ich als als selbstständiger oder niedergelassener Zahnarzt in die PKV?

    Sobald du dich mit eigener Praxis niederlässt, kannst du unabhängig von deinem Einkommen in die PKV wechseln.

    Es gibt keine Einkommensgrenze und keine Wartefristen, die Versicherungsfreiheit in der GKV beginnt am ersten Tag deiner Niederlassung. Den Zeitpunkt des Wechsels kannst du frei wählen, wobei viele sich direkt bei Praxisgründung für die PKV entscheiden und andere erst später, wenn das Einkommen stabil läuft.

    Aus meiner Erfahrung rate ich dir jedoch: Je früher du wechselst, desto besser, denn dein Alter und dein Gesundheitszustand beeinflussen die PKV-Beiträge und Annahmebedingungen maßgeblich. Ein 30-jähriger gesunder Zahnarzt zahlt deutlich weniger als ein 45-jähriger mit ersten gesundheitlichen Einschränkungen, selbst wenn beide denselben Tarif wählen.

    Wann kann ich als als angestellter Zahnarzt in die PKV?

    Als angestellter Zahnarzt gelten die gleichen Regeln wie für alle Arbeitnehmer in Deutschland.

    Du kannst nur in die PKV wechseln, wenn dein Brutto-Jahreseinkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt. Diese Grenze beträgt 2026 genau 77.400 Euro brutto pro Jahr, und sie wird jährlich angepasst, sodass sie sich kontinuierlich nach oben bewegt.

    Viele angestellte Zahnärzte überschreiten diese Hürde bereits mit dem Einstiegsgehalt, aber es gibt eine wichtige Regelung, die du kennen musst: Dein Einkommen muss voraussichtlich dauerhaft oberhalb der Grenze liegen.

    Das bedeutet entweder bereits im ersten Jahr und dem folgenden Jahr, oder aber drei Jahre in Folge. In der Praxis heißt das, dass junge Assistenzzahnärzte je nach Arbeitsvertrag eventuell ein bis zwei Jahre in der GKV bleiben müssen, bis ausreichend Einkommen vorhanden ist.

    Ein wichtiger Tipp aus meiner Beratungspraxis: Klär mit der Personalabteilung, ob regelmäßige Nacht- und Bereitschaftsdienste zum Jahresgehalt zählen, denn das muss laut Bundessozialgericht berücksichtigt werden.

    Oft wissen Personalstellen nicht, dass diese Dienste einzurechnen sind, und halten junge Zahnärzte unnötig in der GKV, was hunderte Euro Mehrkosten bedeuten kann. Wenn du die Voraussetzungen erfüllst, kannst du mit kurzer Frist aus der GKV austreten.

    Wann kann ich als als Zahnmedizinstudent in die PKV?

    Während des Studiums bist du meist in der studentischen GKV versichert, kannst dich aber zu Studienbeginn auf Antrag von der GKV-Pflicht befreien und eine private Studentenversicherung abschließen. Es gibt günstige PKV-Studententarife, oft für 80 bis 100 Euro monatlich, die Grundleistungen abdecken.

    Besonders clever ist jedoch eine andere Lösung, die ich jedem Zahnmedizinstudenten empfehle: Schließ einen Optionstarif oder eine Anwartschaft ab. Für einen kleinen Beitrag von nur 5 bis 15 Euro im Monat sicherst du dir damit das spätere Wechselrecht in die PKV ohne neue Gesundheitsprüfung.

    Die GKV hat versagt. Du verdienst Top-Medizin zu stabilen Beiträgen.

    Das bedeutet, du frierst deinen aktuellen Gesundheitszustand ein und kannst nach dem Examen in die Voll-PKV wechseln, selbst wenn inzwischen Krankheiten aufgetreten sind. Dieser Optionstarif läuft typischerweise 5 bis 10 Jahre und kann bei manchen Versicherern sogar verlängert werden.

    Damit vermeidest du Risikozuschläge oder Ablehnungen in der Zukunft, die dich sonst ein Leben lang begleiten würden.

    Wann kann ich als als Assistenzzahnarzt in Weiterbildung in die PKV?

    In der Vorbereitungszeit nach dem Examen oder während einer fachzahnärztlichen Weiterbildung befindest du dich in einer Übergangsphase. Wenn du angestellt bist und dein Gehalt über der Grenze von 77.400 Euro liegt, kannst du regulär in die PKV wechseln.

    Liegt das Einkommen, etwa an der Uni-Klinik, unter der Grenze, bist du noch gesetzlich versicherungspflichtig.

    Hier kann der oben genannte Optionstarif oder eine kleine Anwartschaftsversicherung hilfreich sein, bis der Wechsel möglich wird. Manche junge Zahnärzte sind in dieser Zeit auch noch beihilfeberechtigt über ihre Eltern, falls ein Elternteil Beamter ist und Beihilfe gewährt, typischerweise bis zum 25. Lebensjahr.

    In solchen Fällen solltest du individuell prüfen, was die günstigste Absicherung ist, eventuell vorübergehend Beihilfe plus Restkosten-PKV der Eltern, später dann dein eigener Vertrag.

    Wann kann ich als verbeamteter Zahnarzt in die PKV?

    Wirst du Beamter, etwa als Zahnärztin im öffentlichen Gesundheitsdienst, bei der Bundeswehr, als Hochschullehrer mit Verbeamtung oder in anderen Behörden, kannst du immer in die PKV wechseln.

    Beamte sind von der GKV-Pflicht befreit, und das macht die Sache besonders attraktiv, denn für Beamte übernimmt der Dienstherr einen großen Teil der Krankheitskosten über die Beihilfe, die je nach Familienstand meist 50 bis 70 Prozent abdeckt.

    Du benötigst dann nur eine Restkosten-PKV für den verbleibenden Prozentsatz, und dank dieses Zuschusses sind die PKV-Beiträge für Beamte vergleichsweise gering.

    Fast alle Beamten entscheiden sich für die PKV, da die Kombination aus Beihilfe und privater Restkostenversicherung in der Regel deutlich kostengünstiger ist als freiwillig in der GKV zu bleiben. Einige Bundesländer bieten zwar mittlerweile eine pauschale Beihilfe an, um GKV-Beiträge zu unterstützen, aber dieses Modell ist noch nicht überall verfügbar und oft weniger vorteilhaft für gutverdienende Beamte.

    PKV vs. GKV: Vor- und Nachteile für Zahnärzte

    Die Entscheidung zwischen PKV und GKV will gut überlegt sein, denn sie begleitet dich in den meisten Fällen ein Leben lang. Lass mich dir zeigen, wo die PKV ihre Stärken ausspielt und wo die GKV möglicherweise Vorteile bietet, damit du eine fundierte Entscheidung treffen kannst.

    Die Vorteile der privaten Krankenversicherung für Zahnärzte

    Privatversicherte erhalten eine deutlich umfassendere medizinische Versorgung als Kassenpatienten.

    Du hast freie Arzt- und Krankenhauswahl, kannst Spezialisten und Privatkliniken aufsuchen, dir Chefarztbehandlung und Einzelzimmer im Krankenhaus sichern und bekommst auch Leistungen erstattet, die die GKV nicht oder nur teilweise abdeckt.

    Gerade im Zahnbereich trägt die PKV deutlich mehr als die gesetzliche Kasse. Je nach Tarif bekommst du oft 85 bis 100 Prozent Kostenerstattung für Zahnersatz wie Kronen, Brücken und Implantate sowie 100 Prozent für Zahnbehandlungen und Prophylaxe, inklusive hochwertiger Materialien und Laborkosten.

    Implantate werden meist ohne Stückzahlbegrenzung übernommen. Zum Vergleich: Die GKV zahlt bei Zahnersatz nur feste Zuschüsse von etwa 60 Prozent der Regelversorgung, was oft weniger als die Hälfte der tatsächlichen Kosten ist.

    Besondere Vorteile für Zahnärzte in der PKV

    Versicherer betrachten Zahnärzte als besonders gesunde und risikoarme Gruppe, und aus meiner Erfahrung mit über 500 Beratungen kann ich bestätigen, dass die Statistiken das eindeutig belegen. Das führt zu mehreren konkreten Vorteilen:

    • Spezielle Gruppen-Tarife mit 15 bis 20 Prozent Rabatt gegenüber Standard-PKV-Tarifen
    • Einzigartige Moduloptionen wie die Möglichkeit, nur Material- und Laborkosten zu versichern statt kompletter Zahnleistungen
    • Wegfall der Zahnstaffel in vielen Spezialtarifen, sodass vom ersten Tag an volle Erstattung verfügbar ist
    • Besonders hohe Beitragsrückerstattungen von bis zu sechs Monatsbeiträgen bei Leistungsfreiheit

    Ein Beispiel aus meiner Beratungspraxis: Ein 35-jähriger Zahnarzt kann durch einen speziellen Zahnärztetarif monatlich etwa 100 bis 150 Euro Beitrag sparen gegenüber einem Standard-PKV-Tarif mit Voll-Leistung. Über 30 Jahre summiert sich das auf über 27.000 Euro Ersparnis.

    Als Zahnärztin oder Zahnarzt kennst du die Bedeutung einer hochwertigen Zahnversorgung aus eigener beruflicher Erfahrung. PKV-Tarife für Zahnärzte bieten hier besonders hohe Erstattungen, einige Spezialtarife erstatten 100 Prozent der Kosten für Zahnbehandlung und Prophylaxe sowie 85 bis 90 Prozent für Zahnersatz und Kieferorthopädie.

    Kürzere Wartezeiten und besserer Zugang

    In der Praxis haben Privatversicherte häufig kürzere Wartezeiten auf Facharzttermine oder OP-Termine.

    Ein Beispiel: Ein Zahnarzt mit Bandscheibenvorfall erhielt als PKV-Patient innerhalb von drei Tagen einen OP-Termin beim Top-Spezialisten, während er in der GKV sechs Wochen auf einen ersten Termin hätte warten müssen. Gerade bei akuten Beschwerden bedeutet das einen echten Mehrwert an Lebensqualität.

    Finanzielle Vorteile für Angestellte

    Als angestellter Zahnarzt zahlt dein Arbeitgeber die Hälfte deines PKV-Beitrags, bis maximal etwa 497 Euro pro Monat für die Krankenversicherung plus rund 105 Euro für die Pflegeversicherung, Stand 2026.

    Dieser Zuschuss ist steuer- und abgabenfrei. In der GKV würde der Arbeitgeber zwar ebenfalls etwa die Hälfte tragen, aber das hilft nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Spitzenverdiener profitieren von einem fixen PKV-Zuschuss unter Umständen mehr.

    PKV-Versicherte erhalten oft eine Beitragsrückerstattung, wenn sie ein Jahr lang keine Rechnungen einreichen und leistungsfrei bleiben. Bei speziellen Zahnärztetarifen fällt diese Rückerstattung besonders hoch aus:

    • Drei Monatsbeiträge ab dem ersten leistungsfreien Jahr
    • Bis zu sechs Monatsbeiträge ab sieben leistungsfreien Jahren
    • Vorsorgeuntersuchungen gefährden die Rückerstattung nicht

    Beispiel: Bei 500 Euro Monatsprämie könnten jährlich bis zu 3.000 Euro zurückfließen. Einige Versicherer wie AXA und Allianz haben zudem Bonusprogramme, die gesundheitsbewusstes Verhalten belohnen, etwa Präventionsmaßnahmen oder Fitness, was zu weiteren Gutschriften führen kann.

    Steuerliche Vorteile und Planungsmöglichkeiten

    PKV-Beiträge für den Basisschutz sind wie GKV-Beiträge steuerlich absetzbar. In der Regel erkennt das Finanzamt 80 bis 90 Prozent des PKV-Beitrags als Sonderausgaben an, den Teil, der den GKV-Leistungen entspricht. Auch Beitragsentlastungsbausteine können prozentual abgesetzt werden.

    Zudem können Vorauszahlungen genutzt werden: Man kann bis zum 2,5-fachen des Jahresbeitrags im Voraus zahlen und so in einem Jahr mehr Sonderausgaben geltend machen, eine Strategie, um in Jahren mit hohem Einkommen Steuern zu sparen.

    Gerade bei Praxisverkauf oder Abgabe zum Ruhestand ist es sinnvoll, PKV-Beiträge im Voraus zu begleichen, um den Gewinn steuerlich etwas abzufedern.

    Bessere Situation im Ruhestand

    Zahnärzte sind üblicherweise nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung, sondern im berufsständischen Versorgungswerk. Im Ruhestand müssen PKV-Versicherte zwar ihren Beitrag weiter zahlen, stehen aber oft besser da als in der GKV, vor allem wenn man ein hohes Ruhegehalt oder zusätzliche Einkünfte wie Mieteinnahmen oder Kapitalerträge hat.

    Ein Beispiel: Ein Zahnärzte-Ehepaar mit Versorgungswerkrente und Mieteinnahmen von zusammen 6.000 Euro im Monat müsste in der GKV über 1.200 Euro monatlich zahlen, und hier zahlt kein Rentenversicherungsträger die Hälfte, weil Versorgungswerk-Rentner als freiwillig Versicherte selbst voll zahlen.

    In der PKV, mit Wegfall einiger Bausteine und eventuell Zuschüssen, könnte der Eigenbeitrag im Alter auf wenige hundert Euro sinken. Zudem beteiligt sich das Versorgungswerk mancher Kammern an den Krankenkosten im Alter ähnlich wie die gesetzliche Rente.

    Die Nachteile und Risiken der PKV für Zahnärzte

    In der PKV wird der Beitrag individuell kalkuliert, jüngere Versicherte zahlen weniger, im Alter steigt der Beitrag an, und es gibt zwar Alterungsrückstellungen, aber eine gewisse Steigerung ist unvermeidlich.

    Außerdem erfolgt bei Abschluss eine Gesundheitsprüfung. Vorerkrankungen können Risikozuschläge oder Leistungsausschlüsse nach sich ziehen, im schlimmsten Fall eine Ablehnung.

    Die GKV hingegen nimmt jeden unabhängig vom Gesundheitszustand auf, und die Beiträge richten sich nach dem Einkommen.

    Für angehende Zahnärzte mit bereits bestehenden chronischen Erkrankungen kann die PKV daher unattraktiv oder teuer sein. Allerdings kannst du mit einem Optionstarif deinen aktuell guten Gesundheitszustand konservieren, um später ohne erneute Prüfung in die PKV zu wechseln.

    Hohe Kosten bei Familien mit Alleinverdiener

    In der GKV sind Ehepartner ohne eigenes Einkommen und Kinder kostenlos mitversichert über die Familienversicherung. In der PKV muss jede Person eine eigene Prämie zahlen. Für Zahnärzte mit Familie kann das ein entscheidender Kostenfaktor sein.

    Beispielrechnung aus meiner Praxis: Ein angestellter Zahnarzt, 30 Jahre, alleinstehend, Einkommen 80.000 Euro, zahlt in der PKV nach Arbeitgeberzuschuss vielleicht 200 Euro selbst, während sein Anteil in der GKV circa 400 Euro wäre. Ist er aber verheiratet mit einem Kind und alleiniger Verdiener, würden Ehefrau und Kind in der GKV beitragsfrei mitversichert, er bliebe bei rund 400 Euro Eigenanteil.

    In der PKV dagegen müsste er für Frau und Kind zusätzliche Policen abschließen. Selbst wenn die Ehefrau einen günstigen PKV-Tarif für 350 Euro und das Kind für 150 Euro bekommt, läge die Familienbelastung bei rund 700 Euro im Monat neben seinem eigenen Anteil, deutlich höher als in der GKV mit 0 Euro für die Angehörigen.

    Wenn du eine familienorientierte Lebensphase mit Teilzeit oder nur einem Einkommen planst, solltest du die Mehrkosten der PKV für alle Familienmitglieder mit einkalkulieren.

    Beitragsentwicklung im Alter

    Ein oft genanntes Argument gegen die PKV sind steigende Beiträge im Laufe der Jahre. Tatsächlich erhöhen Versicherer die Prämien, wenn medizinische Kosten steigen oder der Rechnungszins sinkt. Sprunghafte Erhöhungen alle paar Jahre sind normal, das kann auch mal direkt im zweiten Versicherungsjahr passieren.

    Wichtig ist aber der langfristige Durchschnitt, und hier zeigen meine Erfahrungen aus über 15 Jahren Beratungstätigkeit: Die PKV-Beiträge steigen historisch weniger stark als die GKV-Höchstbeiträge.

    Ein Vergleich aus meinen Beratungsunterlagen: Ein Oberarzt, der 1996 privat wechselte, zahlte anfangs rund 380 Euro und mit 55 Jahren etwa 630 Euro PKV-Beitrag. In der GKV hätte er 1996 circa 466 Euro gezahlt und 2021 schon etwa 929 Euro.

    Trotzdem bleibt: Im Alter kann eine PKV-Prämie von beispielsweise 1.200 Euro mit 65 Jahren zu zahlen sein, eine Summe, die man einplanen muss. Dafür gibt es aber Entlastungsmechanismen, die ich dir später zeige, und viele Zahnärzte haben im Alter ein gutes Einkommen aus Praxisverkauf, Versorgungswerkrente und so weiter, womit die Beiträge tragbar sind.

    Schwieriger Wechsel zurück in die GKV

    Wer einmal privat versichert ist, kommt später nur unter bestimmten Bedingungen zurück in die GKV.

    Als Angestellter ginge es nur, wenn dein Einkommen unter die Grenze fällt, etwa bei Reduzierung der Arbeitszeit, was bei etablierten Zahnärzten selten freiwillig geschieht. Ab dem 55. Lebensjahr ist ein Wechsel zur GKV praktisch ausgeschlossen, außer in Sonderfällen. Du solltest die Entscheidung für die PKV daher als Lebensentscheidung betrachten.

    In der Praxis bleiben die meisten Zahnärzte dauerhaft privat, weil es sich für sie meist lohnt, aber falls du vorhast, im Ausland zu arbeiten oder längere Zeit gar kein Einkommen zu haben, musst du wissen, dass du deine PKV-Beiträge dann trotzdem schulden. Die GKV hat hier mehr Auffangmechanismen wie ruhende Mitgliedschaft oder Pflichtversicherungstatbestände.

    Eigenverantwortung und Vorkasse

    In der PKV bist du Privatpatient, das bedeutet, du erhältst die Rechnungen von Ärzten und musst sie erstmal selbst bezahlen, bevor deine Versicherung erstattet. Heutzutage läuft vieles digital und reibungslos, dennoch muss man sich an dieses System gewöhnen. Du solltest finanzielle Polster für eventuelle Vorleistungen haben.

    Zudem trägst du mehr Verantwortung, Rechnungen zu prüfen, etwa ob die GOÄ-Ziffern korrekt sind. Die GKV-Patienten bekommen davon nichts mit, hier rechnet der Arzt direkt mit der Kasse ab. Allerdings bieten viele PKV-Unternehmen inzwischen Apps, mit denen man Rechnungen einfach abfotografieren und einreichen kann, und beraten auch bei Unklarheiten.

    PKV für Zahnärzte: Welche Leistungen bietet eine PKV?

    Private Krankenversicherungen bieten in ihren Volltarifen einen deutlich breiteren Leistungsumfang als die GKV. Für Zahnärzte, die sowohl als Behandler als auch als Patienten einen besonderen Blick auf Gesundheitsleistungen haben, sind bestimmte Leistungsbereiche besonders wichtig. Lass mich dir zeigen, worauf es ankommt.

    Ambulante Leistungen

    In der PKV hast du freie Arztwahl, das heißt, du kannst jeden zugelassenen Arzt oder Spezialisten privat konsultieren. Überweisungen vom Hausarzt sind meist nicht erforderlich, es sei denn, ein Tarif sieht ein Primärarztprinzip mit Bonus vor.

    Typische Spitzentarife erstatten 100 Prozent der ambulanten Behandlungskosten inklusive diagnostischer Verfahren, Medikamente ohne Zuzahlungen, Hilfsmittel und Heilmittel. Beispielsweise werden hochwertige Hörgeräte, Einlagen, Physiotherapie und Psychotherapie gemäß Gebührenordnung erstattet, oft auch über die Regelsätze der GKV hinaus. Viele Top-Tarife haben einen offenen Heil- und Hilfsmittelkatalog, das heißt, neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden werden nicht automatisch ausgeschlossen.

    Die GKV hat versagt. Du verdienst Top-Medizin zu stabilen Beiträgen.

    Vorsorgeuntersuchungen werden in der PKV ebenfalls erstattet, teils sogar umfangreicher als im GKV-Programm, ohne Altersgrenzen oder Einschränkung auf alle zwei Jahre. Impfungen, die von der Ständigen Impfkommission empfohlen werden, übernimmt die PKV meist zu 100 Prozent.

    Ein wichtiger Tipp aus meiner Beratungspraxis: Achte besonders darauf, dass dein Tarif mindestens zum 3,5-fachen Satz der Gebührenordnung für Ärzte und Zahnärzte leistet, das ist der Höchstsatz, den Ärzte üblicherweise privat berechnen dürfen. Gute Tarife leisten mindestens bis 3,5-fach, viele sogar unbegrenzt darüber. Damit bist du vor Honorarvereinbarungen geschützt, etwa bei Spezialisten, die 5,0-fach nehmen.

    Stationäre Leistungen im Krankenhaus

    Hier kannst du je nach Wunsch den Komfort festlegen. Basis-PKV-Tarife decken zumindest die allgemeinen Krankenhausleistungen ab, Mehrbettzimmer ohne Chefarzt, das entspräche in etwa der GKV-Versorgung. Komfort- und Premiumtarife bieten zusätzliche Wahlleistungen:

    • Zweibett- oder Einbettzimmer für Ruhe und Privatsphäre
    • Chefarztbehandlung mit freier Arztwahl im Krankenhaus
    • 100 Prozent Kostenübernahme für Krankenhausaufenthalte inklusive sämtlicher Nebenkosten
    • Transportkosten zum nächstgeeigneten Krankenhaus

    Als Privatpatient kannst du dich also vom leitenden Arzt operieren lassen und genießt Ruhe und Privatsphäre im Einzelzimmer, falls gebucht. Familienangehörige als Begleitperson bei der Kinderbehandlung sind oft mit abgedeckt, etwa Übernachtung eines Elternteils beim Kind im Krankenhaus.

    Für Zahnärzte ist stationärer Schutz bei geplanten größeren Eingriffen wichtig, etwa Kieferchirurgie oder Wirbelsäulen-OP. Ein guter PKV-Tarif stellt sicher, dass du hier erstklassig versorgt wirst.

    Krankentagegeld: Wichtiger Einkommensschutz

    Als niedergelassener Zahnarzt musst du selbst für dein Einkommen im Krankheitsfall vorsorgen. Die PKV bietet dafür Krankentagegeld-Versicherungen, die ab einer gewählten Karenzzeit einen täglichen Betrag zahlen.

    Üblich sind Tagessätze von 100 bis 300 Euro, ausreichend, um Praxiskosten und Lebenshaltung zu decken. Je später das Krankentagegeld einsetzt, desto günstiger der Beitrag. Viele Zahnärzte haben Krankentagegeld ab der siebten Woche, da kurze Ausfälle durch Rücklagen überbrückt werden können.

    Besonderheit für Zahnärztinnen: Schwangerschaft und Berufsverbot

    In Zahnarztpraxen besteht wegen Infektionsrisiken häufig ein sofortiges Beschäftigungsverbot, sobald eine Schwangerschaft bekannt wird. Spezielle Zahnärztinnen-Tarife leisten hier Krankentagegeld ab dem ersten Tag des Beschäftigungsverbots, etwa 120 Euro täglich ab Tag 1.

    Das ist ein enormer Vorteil, denn in normalen PKV-Tarifen würde erst nach sechs Wochen gezahlt. Ein Beispiel aus meiner Beratung: Eine angestellte Zahnärztin, PKV-versichert, erhält bei einem sechsmonatigen Beschäftigungsverbot über 21.000 Euro zusätzliche Leistungen von ihrer PKV, weil diese ab Tag 1 des Verbots 120 Euro pro Tag zahlt, trotz fortlaufendem Arbeitgebergehalt. Solche Regelungen schützen werdende Zahnärztinnen finanziell, ein GKV-System kennt Vergleichbares nicht.

    Zahnleistungen: Der größte Pluspunkt

    Hier hat die PKV einen ihrer größten Pluspunkte, und das interessiert Zahnärzte natürlich besonders. Zahnbehandlungen wie Füllungen, Wurzelbehandlungen, Parodontosebehandlungen und professionelle Zahnreinigung werden von guten PKV-Tarifen zu 100 Prozent übernommen.

    Zahnersatz wie Kronen, Brücken, Prothesen und Implantate sowie Kieferorthopädie werden je nach Tarif zu 75 bis 90 Prozent erstattet, inklusive hochwertiger Materialien und Laborkosten. Implantate werden meist ohne Stückzahlbegrenzung übernommen. Zum Vergleich: Die GKV zahlt bei Implantaten nur den Preis eines Standard-Brückenersatzes als Festzuschuss, ein Bruchteil der Kosten.

    PKV-Versicherte können modernste Methoden wählen, etwa unsichtbare Zahnspangen für ihre Kinder oder vollkeramische Implantate für sich selbst, ohne finanzielles Fiasko. Zudem erstatten viele PKVs zweimal jährlich die professionelle Zahnreinigung in voller Höhe, eine Leistung, die GKV-Versicherte in der Regel privat zahlen müssen.

    Spezielle Regelungen für Zahnärzte

    Für Zahnärzte ist interessant, dass einige PKV-Tarife speziell für ihre Berufsgruppe Zahnleistungen flexibel handhaben. So bietet etwa Barmenia einen Grundtarif, der gar keine Zahnkosten versichert, dazu aber zuschaltbare Module. Der Gedanke: Ein Zahnarzt kann sich und seine Angehörigen von Kollegen oft kostenlos behandeln lassen, warum also dafür bezahlen? Stattdessen kann man nur Laborkosten absichern.

    Dieses Detail zeigt, wie PKV-Tarife auf die Bedürfnisse von Zahnmedizinern zugeschnitten werden können, um Beiträge zu sparen. Alternativ kann man Top-Leistungen wählen, wenn man umfassenden Schutz möchte, die Flexibilität ist in der PKV deutlich größer als in der GKV.

    Übersicht: Spezielle PKV-Tarife für Zahnärzte

    Mehrere private Versicherer haben erkannt, dass Zahnärzte eine attraktive Zielgruppe mit besonderen Bedürfnissen sind.

    Daher existieren exklusive Zahnarzttarife oder Ärztetarife, die Rabatte gewähren und bestimmte Leistungen anders strukturieren.

    Versicherer / TarifreiheZielgruppeMonatsbeitrag (ca.)Leistungs-Schwerpunkt
    Barmenia – VZ-Serie (VZK + VZD)Selbstständige & angestellte Zahnärzte480–550 € (je nach Modul)100 % ambulant & stationär, Zahn optional
    Inter – ZAK-Serie (ZAK 1U–3S)Zahnärzte mit flexiblen SB-Wünschen380–465 €100 % ambulant & stationär, Zahn modular
    Continentale – Premium MedHuman- & Zahnärzte (inkl. Familien)400–520 €100 % ambulant/stationär, 85 % Zahnersatz
    AXA – Deutsche Ärzteversicherung (Serie VZ 600)Angestellte & selbstständige Zahnärzte440–820 € (je nach Tarif)100 % ambulant, 85–100 % Zahn, 100 % stationär
    Hallesche – MAS-TarifLeistungsorientierte Zahnärzte500–600 €100 % ambulant, 75 % Zahnersatz
    uniVersa – Classic ÄrztetarifeÄrzte & Zahnärzte in allen Berufsphasen350–500 €Modularer PKV-Schutz, 100 % ambulant & stationär
    Debeka – Tarife N / NCBeamte & angestellte Zahnärzte350–500 € (50 % Beihilfe: ca. 220 €)100 % ambulant, 90 % Zahnersatz, 100 % stationär
    Allianz – PrivatMed BestZahnärzte mit Premiumanspruch600–800 €100 % ambulant/stationär, 90 % Zahnersatz
    ARAG – MedBestZahnärzte mit Fokus auf Zahnschutz550–650 €100 % ambulant, 100 % Zahnersatz alle 2 Jahre
    Signal Iduna – Ärzte SelectHuman- & Zahnärzte400–600 €100 % ambulant/stationär, 85–90 % Zahn

    Barmenia: Tarifreihe VZ für Zahnärzte

    Die Barmenia Versicherung bietet eine modulare Lösung an, bestehend aus einem Grundtarif VZK, voller Krankenversicherungsschutz ohne Zahnleistungen, und optionalen Zahnbausteinen VZD. Der Grundtarif VZK2+ übernimmt 100 Prozent der Kosten für ambulante und stationäre Behandlungen, verzichtet aber bewusst auf Zahnersatz und Zahnbehandlung.

    Dazu kannst du je nach Bedarf wählen:

    • VZD1+ Vollschutz: 100 Prozent Erstattung für Zahnbehandlung und Prophylaxe, 85 Prozent für Zahnersatz und Kieferorthopädie, geeignet wenn du umfassenden Schutz willst
    • VZD2+ Material- und Laborkosten: Erstattet 100 Prozent der Material- und Laborkosten, aber keine Zahnarzthonorare, einzigartig für Zahnärzte, die sich gegenseitig behandeln
    • Option späterer Einschluss: Man kann zunächst ganz auf Zahnleistungen verzichten und hat das vertraglich garantierte Recht, sie später ohne erneute Gesundheitsprüfung hinzuzufügen

    Durch diese Optionen ergibt sich ein deutlicher Beitragsvorteil. Laut Barmenia spart ein 35-jähriger Zahnarzt etwa 100 bis 150 Euro monatlich in Variante 2 nur Materialkosten gegenüber dem Vollschutz. Über 30 Jahre summiert das rund 27.000 Euro Ersparnis.

    Ein Praxisbeispiel: Dr. Schmidt, 38 Jahre, selbstständig, hat VZK2A+ plus VZD2+ gewählt. Sein Monatsbeitrag liegt inklusive Pflegepflicht bei circa 478 Euro, während ein vergleichbarer Volltarif mit Zahnschutz 554 Euro kosten würde, er spart 912 Euro im Jahr.

    Barmenia-Tarife für Zahnärzte bieten außerdem:

    • Keine Zahnstaffel, sofort volle Leistung
    • Hohe Beitragsrückerstattung bei Leistungsfreiheit, bis zu sechs Monatsbeiträge
    • Krankentagegeld ab Tag 1 bei Beschäftigungsverbot in der Schwangerschaft für Zahnärztinnen

    Insgesamt gehört Barmenia mit diesen Tarifen zu den beliebtesten Anbietern für Zahnärzte.

    Inter: Tarifreihe ZAK für Zahnärzte

    Die Inter Krankenversicherung hat ebenfalls spezielle Zahnarzt-Tarife namens ZAK entwickelt.

    Beispielsweise bietet Inter ZAK 2U für circa 440 Euro monatlich bei 550 Euro Selbstbeteiligung im Jahr 100 Prozent Erstattung ambulant und stationär, verzichtet aber komplett auf Zahnersatz-Leistungen.

    Dazu kann man den Baustein ZAML Best buchen, der analog zur Barmenia VZD2 nur Material- und Laborkosten abdeckt. Wer vollen Zahnschutz möchte, kombiniert ZAK 2U plus ZAZ U und erhält 100 Prozent Zahnbehandlung und 80 Prozent Zahnersatz, für etwa 78 Euro Aufpreis im Monat.

    Die Inter kennt eine gestaffelte Selbstbeteiligung:

    • ZAK 1U mit 300 Euro SB: circa 465 Euro monatlich
    • ZAK 2U mit 550 Euro SB: etwa 440 Euro monatlich
    • ZAK 3 S mit 1.600 Euro SB: rund 380 Euro monatlich

    Das spart jeweils 30 bis 115 Euro monatlich gegenüber Null-Selbstbeteiligung. Besonderheit der Inter-Tarife: Für angestellte Zahnärztinnen ist auch hier ein Krankentagegeld ab dem ersten Tag bei Schwangerschafts-Beschäftigungsverbot integriert, etwa 120 Euro pro Tag. Inter punktet also ähnlich wie Barmenia mit Materialkostentarif, flexiblen Selbstbeteiligungen und Extras für Schwangere.

    Continentale: Premium Med Tarif

    Die Continentale hat 2021 einen eigenen Ärztetarif namens Premium Med auf den Markt gebracht. Er richtet sich an angestellte und selbstständige Human- und Zahnmediziner, inklusive deren Familienangehörigen und auch Medizinstudenten.

    Markenzeichen sind ein sehr attraktives Beitragsrückerstattungssystem und gedeckelte Selbstbehalte. Die Leistungen sind auf Top-Niveau:

    • 100 Prozent Erstattung für ärztliche Behandlungen ambulant, Zahnbehandlungen und stationäre Leistungen, auch über die Höchstsätze der GOÄ und GOZ hinaus
    • 85 Prozent Erstattung für Zahnersatz, unbegrenzte Anzahl von Implantaten
    • Zweibettzimmer mit Chefarzt im Tarif enthalten, da Stationärtarif SP1 automatisch dabei ist

    Extra-Leistungen: Für Beamte interessant sind bis zu sechs Monatsbeiträge Rückerstattung, zwei garantiert plus bis zu vier erfolgsabhängig. Eltern-Bonus: Bei Bezug von Elterngeld werden pro Elternteil sechs Monatsbeiträge erlassen, vergleichbar mit AXA.

    Der Selbstbehalt ist auf 500 Euro pro Jahr gedeckelt für Erwachsene, 250 Euro für Kinder, und leistungsdynamisch gestaltet. Es fällt pro ambulantem Arztbesuch ein kleiner Eigenanteil von 20 Euro an, der aber für Generika, Sehhilfen und stationäre Fälle entfällt. Dieses Modell soll zu kostenbewusstem Verhalten motivieren, ohne im Ernstfall zu belasten.

    Die Continentale bietet die Möglichkeit, die jährliche Rückerstattung automatisch in eine Alterungsrückstellung fließen zu lassen, also zur Beitragsstabilität im Alter zu nutzen. Zudem gibt es einen Beitragsentlastungsbaustein BB, der gegen Einmalzahlungen oder erhöhte Beiträge spätere Prämien senkt.

    AXA: Deutsche Ärzteversicherung Serie VZ 600

    Die AXA bietet über ihre Deutsche Ärzteversicherung spezielle Zahnarzt-Volltarife an, bekannt als Serie VZ 600. Diese Tarife sind auf Zahnärzte zugeschnitten und bieten Spitzenleistungen zu attraktiven Beiträgen. Es gibt verschiedene Varianten wie Prem Zahn, Komfort Zahn, Kompakt Zahn bis hin zu einer Basisvariante VZ Zahn.

    Alle Versionen haben gemeinsam:

    • 100 Prozent Erstattung der Material- und Laborkosten bei Zahnbehandlungen, die Zahnarzthonorare selbst sind standardmäßig nicht versichert, weil man sich gegenseitig kostenlos behandeln kann
    • Ambulant 100 Prozent Erstattung bei freier Arztwahl, sofern ein Primärarzt zuerst konsultiert wird, geht man direkt zum Facharzt ohne Überweisung, werden 75 Prozent erstattet
    • Stationär in der Grundversion 100 Prozent im Mehrbettzimmer, im Komfort-Tarif Zweibett mit Chefarzt, im Premium Einbett mit Chefarzt

    Besondere Extras:

    • Für Kinder wird nur der halbe Selbstbehalt berechnet, ein familienfreundliches Angebot
    • Während der Elternzeit bietet AXA eine Beitragsfreiheit von sechs Monaten im sogenannten Prämientarif
    • Umwandlungsoptionen bei bestimmten Lebensereignissen wie Heirat, Geburt oder Praxisgründung, man kann in einen leistungsstärkeren Tarif wechseln ohne neue Gesundheitsprüfung

    Beitragsbeispiele zeigt AXA unter anderem für einen 38-jährigen Zahnarzt inklusive 150 Euro Krankentagegeld: Der Premium-Tarif liegt brutto bei etwa 820 Euro Monatsbeitrag vor Arbeitgeberzuschuss, Komfort und Kompakt etwas darunter, wobei bereits ein Selbstbehalt von 600 Euro eingerechnet ist.

    Nach hälftigem Arbeitgeberzuschuss würde der Eigenanteil im Premium-Beispiel bei rund 460 Euro liegen.

    Ohne Zahnleistungen, reiner Materialtarif, zeigt AXA rund 443 Euro Gesamtbeitrag, was circa 33 Euro monatlich weniger ist als mit vollem Zahnschutz. Die AXA-Zahntarife schneiden in unabhängigen Vergleichen gut ab und bieten insbesondere Kollegen mit Familie interessante Konditionen wie reduzierten Selbstbehalt für Kinder.

    Hallesche: Tarif MAS für Zahnärzte

    Die Hallesche Krankenversicherung bietet seit Jahren stabile PKV-Tarife und hat für leistungsorientierte Zahnärzte den Tarif MAS im Programm. Dieser Tarif wirbt mit attraktiv hohem Niveau zu hervorragenden Konditionen.

    Besondere Merkmale:

    • Freie Arztwahl ohne Hausarzt-Prinzip, also keine Primärarztbindung, und Chefarztbehandlung im Krankenhaus sind selbstverständlich im MAS enthalten
    • Ambulant 100 Prozent für alle erstattungsfähigen Medikamente ohne GKV-Zuzahlungen, 100 Prozent für Verbandmittel, Heilmittel und Hilfsmittel
    • Sehhilfen sehr großzügig: 100 Prozent für Brillengläser, bis 180 Euro fürs Gestell, 300 Euro für medizinisch notwendige Kontaktlinsen und sogar bis 1.500 Euro für Augen-Laser-OPs alle fünf Jahre pro Auge

    Stationär bietet der MAS Zweibettzimmer und Chefarzt mit 100 Prozent Kostendeckung. Transportkosten im Notfall werden unbegrenzt übernommen.

    Bei den Zahnleistungen bietet der MAS-Tarif 100 Prozent für einfache Versorgungsformen, wohl Regelversorgung wie Amalgamfüllungen oder einfache Prothesen. Für aufwändigeren Zahnersatz gibt es eine gestaffelte Leistung: In den ersten zehn Jahren gelten begrenzte Erstattungshöchstbeträge, Zahnstaffel, danach werden 75 Prozent der Kosten für Kronen, Brücken, Implantate sowie für Kieferorthopädie erstattet.

    Diese 75 Prozent sind etwas niedriger als bei manch anderem Anbieter mit 85 bis 90 Prozent, und vor allem die zehn Jahre Zahnstaffel ist relativ lang. Zudem bietet die Hallesche keine Möglichkeit, Zahnleistungen auszuklammern oder nur Material zu versichern, die 75 Prozent Lösung ist fix.

    Das heißt, ein Zahnarzt kann bei der Hallesche nicht die speziellen Kollegen-Regelungen nutzen wie bei Barmenia oder Inter. Allerdings sind 75 Prozent immer noch weit besser als GKV-Niveau, und wer sehr hochwertige Zahnleistungen will, kann nach zehn Jahren noch eine separate Zahnzusatzversicherung obendrauf setzen.

    Die Hallesche hat ein Bonusprogramm für kostenbewusstes Verhalten, wodurch man Beitragsrückerstattungen bekommen kann. Beitragsmäßig liegt der MAS je nach Stufe, es gibt MAS Bonus, MAS1, MAS2, MAS3, bei einem 38-jährigen Zahnarzt vermutlich im Bereich 500 bis 600 Euro ohne Arbeitgeberzuschuss.

    Die Hallesche zeichnet sich durch stabile Beitragsentwicklung aus und wird oft in Ratings gut bewertet. Allerdings geht Hallesche den Weg, volles Leistungspaket anzubieten ohne Spezialschnitte für Zahnärzte, mit dem Kompromiss, dass man nur 75 Prozent teuren Zahnersatz bekommt. Für Zahnärzte, die ohnehin selten teuren Zahnersatz brauchen und wenn, dann eventuell Sonderkonditionen durch Kollegen genießen, mag das akzeptabel sein.

    uniVersa: Classic Ärztetarife

    Die uniVersa, älteste PKV Deutschlands, verfügt ebenfalls über besondere Tarife für Ärzte und Zahnärzte im Rahmen ihres Classic-Tarifs. Familienmitglieder können mitversichert werden, wenn sie im selben Haushalt wohnen.

    Das Konzept der uniVersa ist ein Baukastensystem:

    • Intro: Günstiger Einsteigertarif für Berufsanfänger
    • Economy: Tarif mit fünf Stufen für Selbstständige und Angestellte
    • Classic: Umfassendste Variante mit vergünstigten Konditionen für Ärzte und Zahnärzte

    Für Ärzte und Zahnärzte im Classic-Tarif gelten vergünstigte Konditionen und teils erweiterte Leistungen. Schüler und Studenten zahlen reduzierte Beiträge und können ihren Versicherungsschutz modular gestalten.

    Wichtig für Beamten-Zahnärzte: uniVersa hat mehrere Beihilfe-Tarife in der Classic-Serie, die flexibel wählbar sind und ohne neue Gesundheitsprüfung gewechselt werden können, inklusive Ergänzungsbausteinen für Zahnersatz und Heilmittel. Außerdem gibt es für Beamtenanwärter spezielle Anwärter-Tarife, die sehr günstig sind.

    Die uniVersa bewirbt Tarifwechsel ohne Gesundheitsprüfung und lebenslange Tarifpflege, was Sicherheit gibt, auch später noch in andere Tarife intern wechseln zu können.

    Weitere starke Anbieter: Allianz, Debeka, ARAG

    Die Allianz zählt zu den finanzstärksten Versicherern und bietet mit ihren PrivatMed Tarifen exzellente Leistungen an, die vielfach Testsieger sind. Einen dezidierten Zahnarzttarif mit Rabatt hat Allianz zwar nicht, aber sie kooperiert oft mit Ärztenetzwerken. Viele Zahnärzte sind über Gruppenverträge, etwa über Kammern oder Verbände, bei der Allianz versichert.

    Der PrivatMed Best Tarif der Allianz, analog für Zahnärzte abschließbar, deckt 100 Prozent ambulant, 100 Prozent stationär mit Einbett und Chefarzt, 90 Prozent Zahnersatz und hat Beitragsrückerstattung sowie Optionstarife. In einem aktuellen Vergleich der FAZ schnitt ARAG MedBest als einer der Top-Tarife ab, mit 100 Prozent für Zahnersatz alle zwei Jahre.

    Die Debeka ist Deutschlands mitgliedsstärkste PKV und insbesondere bei Beamten erste Wahl. Sie hat keinen getrennten Zahnarzttarif, bietet aber sehr solide Einheitstarife wie Debeka N oder NC mit hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis. Debeka-Tarife erstatten unter anderem 90 Prozent Zahnersatz, 100 Prozent Zahnbehandlung, 100 Prozent ambulant und Zweibett oder Chefarzt stationär, und sind für ihre Beitragsstabilität bekannt.

    Viele Zahnärzte schätzen die Debeka wegen ihres Services und weil sie im Beihilfebereich nahezu Marktführer ist. Als Beamter kann man bei Debeka oft besonders günstige Konditionen bekommen. Für angestellte oder selbstständige Zahnärzte liegt Debeka vom Beitrag her im Mittelfeld, punktet aber durch Zuverlässigkeit.

    Ein Nachteil: Debeka-Tarife sind teils weniger flexibel, es gibt zum Beispiel keinen offenen Hilfsmittelkatalog und keine dedizierten Arzt-Rabatte. Nichtsdestotrotz: Wenn dir finanzielle Solidität des Versicherers wichtig ist, ist Debeka neben Allianz, AXA und Signal in den Ratings immer top.

    Beitragsbeispiele für Zahnärzte in der PKV

    Natürlich variieren Beiträge je nach Tarif, Alter, Region und Familienstand. Die folgende Tabelle zeigt Beispielszenarien, um die Größenordnung zu illustrieren und dir eine realistische Einschätzung zu geben:

    Diese Beispiele dienen zur Veranschaulichung, individuelle Beiträge können abweichen. Als Angestellter muss man immer Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil zusammen betrachten, um mit dem vollen PKV-Beitrag zu vergleichen.

    Die Rechnungen zeigen aber Tendenzen: PKV lohnt sich für den jungen, gut verdienenden Single-Zahnarzt oft schon finanziell mit halbem Eigenbeitrag gegenüber GKV, während im Familienfall die GKV-Karte sticht. Im Alter kann PKV dank angesparter Entlastungen sehr konkurrenzfähig sein gegenüber der einkommensabhängigen GKV.

    Beitragsentwicklung und Entlastung im Alter: Kann ich mir die PKV im Alter als Zahnarzt leisten?

    Die Frage, was passiert wenn ich älter werde und ob die PKV-Beiträge explodieren, beschäftigt viele, gerade wenn man Kollegen kennt, die im Alter klagen.

    Aus meiner langjährigen Erfahrung als PKV-Stratege kann ich dir sagen: PKV-Beiträge steigen mit zunehmendem Alter und steigenden Gesundheitskosten, aber längst nicht unkontrolliert. Es gibt Mechanismen, um die Belastung im Alter spürbar zu senken. Schauen wir uns das näher an.

    Alterungsrückstellungen: Das Herzstück der PKV

    Ein zentraler Unterschied der PKV zur GKV sind die sogenannten Alterungsrückstellungen. Ein Teil deines Beitrags wird von Anfang an zur Seite gelegt und verzinslich angespart, um künftige Kostensteigerungen auszugleichen. Insgesamt haben die PKV-Unternehmen branchenweit über 345 Milliarden Euro an Alterungsrückstellungen gebildet.

    Dieses Kapital gehört der Versichertengemeinschaft und darf nur zur Beitragsstabilisierung verwendet werden, es könnte theoretisch neun Jahre lang alle Leistungen bezahlen, ohne dass neue Beiträge fließen. Praktisch bedeutet das: Wenn du jung einsteigst, zahlst du zunächst mehr als eigentlich nötig wäre, aber dieses Polster fängt einen guten Teil der Alterungskosten ab. Das wirkt wie ein Sparprozess für deine Gesundheit.

    Außerdem wird auf alle PKV-Beiträge bis 60 Jahren ein gesetzlicher 10 Prozent Zuschlag erhoben, der ebenfalls als Extra-Reserve dient. Dieser Zuschlag entfällt ab dem 60. Lebensjahr automatisch, was zu einer spürbaren Beitragsreduktion führt, etwa 70 bis 100 Euro weniger im Monat.

    Moderate Durchschnittssteigerung im Langzeitvergleich

    Obwohl einzelne Beitragssprünge vorkommen, ist die langfristige Entwicklung meist moderat. Wie bereits erwähnt, lag die durchschnittliche jährliche Erhöhung in vielen PKV-Tarifen deutlich unter der Steigerung der GKV-Höchstbeiträge.

    Ein Vergleich aus meinen Beratungsunterlagen: Ein Oberarzt, der 1996 privat wechselte, zahlte anfangs rund 380 Euro und mit 55 Jahren etwa 630 Euro PKV-Beitrag. In der GKV hätte er 1996 circa 466 Euro gezahlt und 2021 schon etwa 929 Euro.

    Trotzdem bleibt: Im Alter kann eine PKV-Prämie von beispielsweise 1.200 Euro mit 65 Jahren zu zahlen sein, eine Summe, die man einplanen muss. Dafür gibt es aber Entlastungsmechanismen, und viele Zahnärzte haben im Alter ein gutes Einkommen aus Praxisverkauf, Versorgungswerkrente und so weiter, womit die Beiträge tragbar sind.

    Beitragsentlastungstarife: Gezielt für das Alter vorsorgen

    Viele Zahnärzte investieren zusätzlich in spezielle Beitragsentlastungstarife, um den eigenen Beitrag im Alter gezielt zu senken. Diese funktionieren im Prinzip wie ein Vorsorgesparen innerhalb der PKV: Man zahlt während der Erwerbszeit einen monatlichen Betrag extra, der verzinst angesammelt wird und ab einem bestimmten Alter, meist 65 oder 67, zur lebenslangen Beitragsreduzierung verwendet wird.

    Ein Beispiel: Ein Zahnarzt zahlt 30 Jahre lang monatlich 150 Euro in einen Entlastungsbaustein ein, nominal 54.000 Euro. Daraus werden durch Zins und Zinseszins bis zur Rente etwa 75.000 Euro. Dieses Kapital finanziert ihm ab 67 eine garantierte Beitragsentlastung von circa 350 bis 400 Euro pro Monat lebenslang. Er hat effektiv 57.600 Euro eingezahlt, abzüglich Steuervorteil, bekommt aber rund 86.400 Euro Entlastung zurück bis Lebenserwartung 85.

    Das entspricht einer Rendite, die man am Kapitalmarkt nur schwer risikolos erreicht. Solche Tarife sind steuerlich attraktiv: Die Beiträge sind wie Krankenversicherungsbeiträge absetzbar, zu circa 85 Prozent, und die spätere Entlastung bleibt steuerfrei.

    Für Zahnärzte, die im Versorgungswerk sind, sind Entlastungstarife besonders sinnvoll, weil sie den fehlenden Zuschuss kompensieren, den Rentner aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten würden. Oft hat ein Zahnarzt durch den Höchstbeitrag ins Versorgungswerk wenig Spielraum für andere steuerbegünstigte Altersvorsorge, der Entlastungsbaustein ist dann eine der wenigen Möglichkeiten, gefördert Kapital fürs Alter aufzubauen.

    Wegfall bestimmter Beiträge im Alter

    Neben Entlastungstarifen gibt es automatische Entlastungen:

    • 10 Prozent Zuschlag entfällt ab 60, das spart 70 bis 100 Euro monatlich
    • Krankentagegeld kann ab Rentenbeginn gekündigt werden, das spart je nach Höhe 40 bis 200 Euro monatlich, ein hoher Tagegeldschutz für selbstständige Zahnärzte von 200 Euro pro Tag kann durchaus 150 bis 200 Euro Beitrag bedeuten
    • Seniorentarife mit etwas abgespeckten Leistungen können intern gewechselt werden, um den Beitrag zu senken

    Ein Beispiel: Dr. Müller hat mit 67 den Seniorentarif gewählt und sparte dadurch weitere 200 Euro. Zusätzlich zahlte sein Versorgungswerk einen Zuschuss von 385 Euro. So blieb sein Eigenanteil bei nur circa 250 Euro von ehemals über 800 Euro in den 50ern.

    Natürlich ist das ein optimales Szenario, aber es zeigt: Durch Wegfall von Zuschlägen, Kündigung von nicht mehr benötigten Bausteinen und Inanspruchnahme von Entlastungskomponenten kann die PKV-Prämie im Alter drastisch sinken.

    Vergleich: Beitragsentwicklung in GKV vs. PKV (2026)

    Wichtig ist auch der Blick auf die GKV-Entwicklung, denn diese Beiträge steigen ebenfalls kontinuierlich. Laut offiziellen Rechengrößen für 2026 ergibt sich folgendes Bild:

    JahrBBG monatlichJAEG monatlichGKV-Höchstbeitrag ohne KinderGKV-Höchstbeitrag mit Kindern
    20255.512,50 €6.150,00 €1.174,16 €1.141,09 €
    20265.812,50 €6.450,00 €1.238,06 € (bei 3,0 % Zusatzbeitrag)1.203,19 € (bei 3,0 % Zusatzbeitrag)
    Steigerung+300 €+300 €+63,90 €+62,10 €

    Das entspricht einer jährlichen Mehrbelastung von etwa 750 bis 800 Euro für Gutverdiener in der GKV. Die dramatische Entwicklung zeigt das Ausmaß der Kostensteigerung: 2007 lag der GKV-Höchstbeitrag bei 597 Euro, 2026 bei circa 1.238 Euro, das entspricht mehr als einer Verdopplung in weniger als 20 Jahren.

    Die PKV-Beiträge steigen zwar auch, aber im Durchschnitt moderater als diese GKV-Höchstbeiträge. In der GKV hängt der Beitrag im Alter von deinen gesamten Einkünften ab.

    Wer über Jahrzehnte gut verdient und investiert hat, muss dann auf jede Einnahme Krankenkassenbeitrag zahlen. Gerade vermögende Ruheständler können in der GKV somit deutlich mehr belastet werden, wie das Beispiel oben zeigt: rund 1.240 Euro monatlich GKV versus circa 500 Euro effektiv in der PKV im Fall eines Zahnarztes mit 6.000 Euro Gesamteinkünften.

    Notfallschutz: Der Basistarif

    Sollte ein PKV-Versicherter in finanzielle Schwierigkeiten kommen, gibt es seit 2009 in Deutschland den Basistarif als Auffanglösung. Dieser Tarif hat GKV-ähnliche Leistungen und ist im Beitrag nach oben begrenzt, maximal GKV-Höchstbeitrag. Für Rentner gibt es auch den Standardtarif bei längerer PKV-Zugehörigkeit.

    Im schlimmsten Fall müsste also niemand unbegrenzt steigende Beiträge zahlen, man kann in einen Sozialtarif wechseln. Allerdings sind diese Tarife leistungsmäßig schlechter, daher ist die bessere Strategie, früh die oben genannten Maßnahmen zu ergreifen, damit man komfortabel im gewünschten Tarif bleiben kann.

    Empfehlung: Worauf sollten Zahnärzte beim Wechsel in die PKV achten?

    Abschließend möchte ich dir einige Ratschläge aus meiner über 15-jährigen Erfahrung in der PKV-Beratung für Zahnärzte geben, damit du die richtige Entscheidung triffst und langfristig zufrieden bist.

    Finanzstärke und Zuverlässigkeit des Versicherers prüfen

    Eine PKV begleitet dich oft ein Leben lang, daher solltest du einen Versicherer mit stabiler Finanzlage und gutem Ruf wählen. Ratings wie etwa von Morgen & Morgen geben Anhaltspunkte. Laut dem KV-Unternehmensrating 2025 erhielten Allianz, AXA, Debeka, Barmenia, Continentale, DKV, Gothaer, HanseMerkur, Signal Iduna und uniVersa sehr gute Unternehmensnoten.

    Ein finanzstarker Versicherer ist besser gerüstet, um steigende Kosten aufzufangen ohne drastische Prämienerhöhungen. Außerdem zeigt die Erfahrung, dass Anbieter mit vielen Ärzten und Zahnärzten im Bestand wie Deutsche Ärzteversicherung oder AXA, Debeka und Barmenia die Bedürfnisse dieser Gruppe gut verstehen.

    Spezieller Zahnarzt-Tarif vs. Standardtarif

    Prüfe, ob ein spezieller Zahnarzttarif für dich von Vorteil ist. Frage gezielt nach Gruppenrabatten für Zahnärzte. Wenn du planst, dich mit Kollegen gegenseitig kostenlos zu behandeln, ist ein Tarif mit Material- oder Laborkosten-Option ideal, diesen bieten derzeit Barmenia, Inter und AXA.

    Er ermöglicht circa 30 bis 50 Euro monatliche Ersparnis gegenüber einem Volltarif. Falls du solche Tarife nutzt, stelle sicher, dass ein späterer Wechsel in Vollleistung möglich ist, falls sich deine Meinung ändert, bei Barmenia etwa garantiert ohne Gesundheitsprüfung. Wenn dein bevorzugter Versicherer keinen speziellen Zahnarzttarif hat wie Debeka oder Allianz, vergleiche den Leistungsumfang genau, eventuell kann ein etwas höherer Beitrag durch hervorragende allgemeine Leistungen wettgemacht werden.

    Leistungsdetails im Zahnbereich beachten

    Achte auf hohe Erstattungssätze für Zahnersatz, mindestens 75 Prozent, besser 85 bis 90 Prozent oder gar 100 Prozent mit eventuell Selbstbeteiligung. Prüfe, ob Implantate unbegrenzt erstattet werden und ob hochwertige Materialien abgedeckt sind wie Keramik oder Inlays.

    Schaue nach Klauseln zur Kieferorthopädie: Gute Tarife leisten auch für KFO bei Erwachsenen, zumindest bei Unfall oder medizinischer Notwendigkeit, und für Kinder möglichst ohne Summenbegrenzung.

    Keine Zahnstaffel ist ein Plus, das heißt sofort voller Schutz ab Tag 1. Viele spezielle Zahnarzttarife haben das bereits. Wenn ein Tarif eine lange Zahnstaffel hat wie Hallesche mit zehn Jahren, bedenke, ob das für dich ein Problem wäre oder ob du ohnehin in den ersten Jahren wenig Bedarf hast.

    Umfassenden Krankengesamtschutz sicherstellen

    Neben Zahnthemen vergiss nicht den restlichen Schutz:

    • Ambulant sollte freie Arztwahl garantiert sein, nach Möglichkeit ohne Primärarztsteuerung oder nur mit milden Abschlägen
    • Stationär überlege, ob dir Einbettzimmer und Chefarzt wichtig sind, viele Zahnärzte gönnen sich diesen Komfort, da sie das System kennen
    • GOÄ-Satz vergewissere dich, dass der Tarif mindestens zum 3,5-fachen Satz erstattet, das Maximum der GOÄ und GOZ
    • Hilfsmittel sollten möglichst im offenen Katalog sein, insbesondere teure Sachen wie Hörgeräte oder Rollstühle
    • Psychotherapie und Reha auch wenn man es sich nicht wünscht, psychosomatische Beschwerden oder Reha nach Unfällen können Thema werden

    Krankentagegeld richtig bemessen

    Insbesondere als selbstständiger Zahnarzt ist das Einkommensschutz im Krankheitsfall. Wähle die Höhe realistisch, lieber etwas höher, da PKV nur den tatsächlichen Verdienstausfall bis zur versicherten Summe zahlt. Orientiere dich an deinen Fixkosten und privaten Ausgaben.

    Üblich sind 100 bis 150 Euro pro Tag ab der sechsten Woche. Lass dich beraten, welche Karenzzeit sinnvoll ist, 42 Tage sind Standard, kürzer kostet deutlich mehr Beitrag. Frauen in der Praxis sollten unbedingt einen Tarif wählen, der bei Schwangerschaft ein sofortiges Krankentagegeld bei Berufsverbot einschließt, viele spezielle Zahnärztinnen-Tarife tun das automatisch.

    Flexibilität für die Zukunft sichern

    Wähle einen Tarif oder Versicherer, der Optionen bietet. Optionstarife für Studenten haben wir erwähnt, im Studium oder Assistenzzeit abschließen, um später PKV ohne Prüfung zu bekommen. Aber auch wenn du schon in der PKV bist: Tarifwechselrecht nach Paragraph 204 VVG erlaubt es, innerhalb der Gesellschaft in andere Tarife zu wechseln mit Anrechnung deiner Rückstellungen, dies sollte der Versicherer kundenfreundlich handhaben.

    Einige Anbieter haben gar nicht so viele Tarife für Zahnärzte, aber achte auf Aussagen wie Tarifwechsel ohne Gesundheitsprüfung möglich. Das kann relevant werden, wenn in Zukunft neue Tarife mit besseren Bedingungen auf den Markt kommen, etwa alle paar Jahrzehnte gibt es neue Tarifgenerationen. Oder wenn du mit 55 überlegst, den Luxus etwas runterzufahren, um Beitrag zu sparen, Stichwort Seniorentarif.

    Ein guter Versicherer wird dich da nicht blockieren. Informiere dich auch über Anwartschaftsmöglichkeiten, falls du zum Beispiel ins Ausland gehst oder vorübergehend in die GKV wechseln musst, selten, aber etwa wenn du doch noch eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit unter der Grenze aufnimmst. Eine kleine Anwartschaft hält deinen Vertrag ruhend und die Rückstellungen werden bewahrt.

    Beitragsentlastung von Anfang an einplanen

    Überlege von Anfang an, ob du dir einen Beitragsentlastungstarif leisten kannst und willst. Wenn du es dir leisten kannst, zum Beispiel 50 bis 150 Euro zusätzlich im Monat zu investieren, sicherst du dir im Alter einen fixen Rabatt auf den Beitrag. Das Geld ist nicht weg, sondern es kommt verzinst wieder, quasi eine eigenverantwortliche Alterssicherung.

    Du kannst einen solchen Baustein oft auch später noch einschließen, manche tun es mit 45 oder 50, wenn die Hauptkosten der Familienphase vorbei sind. Aber je früher man anfängt, desto günstiger erreicht man eine bestimmte Entlastungssumme. Beispiel: Für 400 Euro Entlastung ab 67 müsste ein 35-Jähriger circa 100 Euro monatlich zahlen, ein 50-Jähriger vielleicht 200 Euro monatlich. Also früh daran denken.

    In den Angeboten siehst du oft eine Hochrechnung des Beitrags mit 67, lass dir mit und ohne Entlastung zeigen, wie das aussieht. So bekommst du ein Gefühl, ob dein Anbieter realistisch plant.

    Steuerliche Aspekte nutzen

    Nutze als Freiberufler die Möglichkeiten, PKV-Beiträge abzusetzen. Wie erwähnt sind circa 80 Prozent deines Beitrags als Vorsorgeaufwand abzugsfähig inklusive Pflege. Wenn du Jahre mit sehr hohem Einkommen hast, etwa Verkaufsgewinn der Praxis, denke daran, dass du bis zu 2,5 Jahresbeiträge im Voraus zahlen und im Zahlungsjahr absetzen kannst. Das senkt die Steuerlast im Spitzenjahr und schafft in Folgejahren Raum unter dem Vorsorge-Höchstbetrag, um andere Versicherungen steuerlich geltend zu machen.

    Im Klartext: Zahlst du zum Beispiel 2026 die Beiträge für 2026, 2027 und 2028 auf einmal, kannst du in 2026 alles ansetzen. 2027 und 2028 sind dann frei für weitere Vorsorge wie Berufsunfähigkeit oder Lebensversicherung, die sonst in der Steuer untergingen, da Krankenversicherungsbeiträge den Topf füllen. Solche Modelle solltest du aber mit deinem Steuerberater durchsprechen.

    Unabhängige Beratung und Vergleich einholen

    Hol dir unabhängige Beratung und prüfe Tests. Stiftung Warentest Finanztest 2025 hat PKV-Tarife verglichen, interessanterweise schnitten einige günstigere Tarife besser ab als teure in Leistungschecks, was zeigt, dass Preis nicht alles ist.

    Sprich mit Kollegen, aber bedenke, dass ältere Kollegen manchmal veraltete Infos haben, die PKV wird immer teuer, wie wir gesehen haben, stimmt so pauschal nicht. Nutze zur Orientierung Vergleichsrechner speziell für Ärzte und Zahnärzte, diese berücksichtigen Gruppenrabatte und besondere Tarife.

    Lass dir die Langfristperspektive erklären: Ein guter Berater zeigt dir nicht nur den aktuellen Beitrag, sondern auch eine Prognose mit 60 oder 70 Jahren sowie Worst-Case-Szenarien. Falls du aktuell noch in der GKV bist und die Wahl hast, prüfe deine persönliche Situation und stelle die Leistungen und Kosten gegenüber.

    Berücksichtige dabei deine Lebensplanung: Wenn du in ein bis zwei Jahren Nachwuchs planst und deine Partnerin dann voraussichtlich nicht arbeitet, könntest du mit GKV für die Familie kurzfristig Geld sparen.

    Wenn du allerdings langfristig dein hohes Einkommen nutzen willst und Wert auf Premium-Versorgung legst, ist die PKV wahrscheinlich im Vorteil. Denke daran, dass du als Zahnarzt auch Leistungserbringer bist, du weißt um die Zweiklassenmedizin. Privatpatienten erhalten oftmals spürbar besseren Service.

    Fazit: Lohnt sich die PKV für Zahnärzte?

    Die private Krankenversicherung lohnt sich für die meisten Zahnärzte, wenn du von Anfang an richtig planst und die Weichen stellst. Die Kombination aus Spezial-Tarifen mit Rabatten, besseren Leistungen im Zahnbereich und gezielter Altersvorsorge macht die PKV für deine Berufsgruppe besonders attraktiv.

    Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick:

    • Zahnärzte profitieren von speziellen Tarifen mit 15 bis 20 Prozent Rabatt und einzigartigen Gestaltungsmöglichkeiten wie Material- oder Laborkosten-Optionen
    • Im Zahnbereich trägt die PKV deutlich mehr als die GKV, mit 85 bis 100 Prozent Erstattung für Zahnersatz statt nur 60 Prozent Festzuschuss
    • Für Singles und Doppelverdiener ist die PKV meist günstiger als die GKV, während bei Familien mit Alleinverdiener die GKV-Familienversicherung punktet
    • Im Alter kann die PKV bezahlbar bleiben durch Entlastungsbausteine, Wegfall von Krankentagegeld und Zuschüsse vom Versorgungswerk
    • Die Entscheidung ist meist endgültig, daher solltest du deine Lebensplanung und Familienplanung mit einbeziehen

    Aus meinen über 500 Beratungen weiß ich: Wer als Zahnarzt früh in die PKV wechselt, einen guten Tarif wählt und von Anfang an für das Alter vorsorgt, zahlt bis zur Rente und auch danach meist deutlich weniger als in der GKV und erhält dabei bessere Leistungen.

    Die Beiträge zur GKV steigen dramatisch, 2026 liegt der Höchstbeitrag bei über 1.200 Euro monatlich, und für Versorgungswerk-Rentner mit zusätzlichen Einkünften kann die GKV im Alter zur echten Kostenfalle werden.

    Zahnärzte zahlen in der Regel sowohl bis zur Rente als auch nach der Rente für wesentlich bessere PKV-Leistungen deutlich weniger Beitrag als in der GKV, wenn sie von Anfang an richtig planen und die speziellen Tarife ihrer Berufsgruppe nutzen.“

    Die PKV ist kein Sparmodell und war es nie, aber sie ist für Zahnärzte eine Investition in erstklassige medizinische Versorgung bei gleichzeitig oft besserer finanzieller Bilanz.

    Wenn du die Voraussetzungen erfüllst und deine Situation passt, spricht vieles für den Wechsel. Lass dich individuell beraten, vergleiche die Tarife genau und triff dann eine informierte Entscheidung, mit der du die nächsten Jahrzehnte zufrieden sein wirst

    Über den Autor
    Ich bin Daniel Feyler aus dem beschaulichen Lautertal in Oberfranken. Seit 2009 berate ich Menschen in ganz Deutschland zur PKV – meist digital, manchmal persönlich. Was als Interesse an Versicherungsthemen begann, wurde zur Berufung: Menschen durch den PKV-Dschungel zu navigieren. Abseits der Beratung genieße ich die Ruhe hier in Bayern.